Kapitel 3

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Madelyn "Komm wir sollten Will gratulieren", leicht zog ich Simon mit nach oben. Um meinen Rock glatt zu streichen, löste ich mich kurz von ihm. Schnell hakte ich mich wieder bei ihm ein und gemeinsam gingen wir die Stufen nach unten. "Oh, warte einen Moment. Bridgerton! Bridgerton!", Simon blieb mitten auf dem Weg stehen. Verwirrt sah ich zu ihm hoch. "Er ist ein alter Freund. Du wirst ihn mögen, Madelyn", erklärte er mir, als er meinen fragenden Blick sah. Ich wollte noch etwas erwidern, doch schon schob sich ein Mann in mein Sichtfeld. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, da er schräg zu meinem Bruder stand. Freundschaftlich schlug er in Simons Hand ein. "Hastings!" Als ich seine Stimme hörte, zuckte ich ungewollt zusammen.

Nein, er konnte nicht hier sein. Er durfte nicht hier sein. Ich musste mich verhört haben. Langsam ging er zurück und nun sah ich sein Gesicht und augenblicklich gefror mir das Blut in den Adern. Alles in mir spannte sich an. Ich musste möglichst normal wirken. Niemand durfte wissen, dass ich ihn kannte. Niemand durfte wissen, was passiert war. Es war ja auch nichts Schwerwiegendes passiert. Oder? Nun ja, es war vielleicht doch etwas schwerwiegender als ich zugeben wollte. Konzentrier dich, Maddy. Einfach lächeln, so wie du es schon früh gelernt hast. "Anthony, das ist meine Schwester, Madelyn Bassett", stellte Simon mich vor. Nun fiel auch Anthonys Blick auf mich. Augenblicklich erstarrte er. Sein Blick, den ich früher so gut hatte deuten können, war jetzt eisig und undurchdringlich. Nichts darin wirkte vertraut oder liebevoll, wie ich es eigentlich von ihm kannte.

Leicht räusperte ich mich, um zu verhindern, dass meine Stimme nichts weiter als ein klägliches Krächzen war. "Freut mich ihre Bekanntschaft zu machen, Sir", leicht neigte ich meinen Kopf. Mit einem immer noch genauso kühlen Blick griff Anthony nach meiner Hand und hauchte einen leichten Kuss auf meinen Handrücken. Und setzte als er sich wieder gerade hinstellte kurz ein Grinsen auf, das ich nur einmal in seinem Gesicht gesehen hatte, kurz bevor unsere Wege sich gänzlich getrennt hatte. Es war nur für den Bruchteil einer Sekunde, aber trotzdem sah ich es. Es war kein freundliches Lächeln, es war ein Lächeln, das mir verdeutlichen sollte, wie sehr er mich hasste. Aber so wie er sich verändert hatte, hatte auch ich mich verändert. Ich fiel nicht mehr auf sein Aussehen, seine Stimme oder sein sicheres Auftreten herein, wie ich es damals getan hatte. Nein diese Zeiten waren schon lange vorbei. Es war mir egal was er tat oder was er sagte. Er war mir egal. Und das war schon eine ganze Weile so gewesen und würde auch für immer so bleiben. Nie wieder würde ich auch nur einen Gedanken, eine Minute oder Sekunde meiner Zeit an ihn verschwenden.

Und trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass mein Atem schwerer ging und ich mich seine Anwesenheit unglaublich nervös machte. Nein, ich hasste diesen Mann. Ich hasste ihn. Und ich durfte nie wieder anfangen so für ihn zu fühlen, wie ich es damals getan hatte. Nie wieder.

Plötzlich stieß jemand gegen meinen Bruder, wodurch auch ich ein Stück zur Seite stolperte. Verwirrt sah ich mich um. Das Mädchen, das vorhin in meine Richtung gestarrt hatte, hatte sich praktisch in die Arme meines Bruders, der alles andere als begeistert aussah, geworfen. Schnell entschuldigte sie sich, wobei mir auffiel, dass sie einen spanischen Akzent hatte. Ich erkannte den Akzent sofort, da ich einen großen Teil der letzten Jahre in Spanien verbracht hatte. Unteranderem hatte ich dort auch... Gott, ich musste wirklich damit aufhören über ihn nachzudenken. Schnell versuchte ich mich auf das Gespräch zwischen der jungen Frau und Simon zu konzentrieren. Als ich sah wie sie mir zu grinste, verstand ich, dass sie das nur getan hatte um mir aus der ziemlich unangenehmen Situation zu helfen, weshalb ich ihr dankbar zu lächelte. Leicht nickte sie. "Warum denken sie das? Hat das jemand bei ihnen versucht, Duke", abschätzig sah ich ihn an. Ich konnte sehen wie genervt Simon von dieser Situation war. "Ich denke nicht, dass es sie etwas angeht, wer mich anmacht" "Also ja! Tja dann muss ich sie wohl enttäuschen, weil ich im Gegensatz zu ihren ganzen anderen Verehrerinnen Geschmack habe", ohne auf seine Reaktion zu warten, drehte sie sich um und ging und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein leises Lachen entfuhr, wofür ich allerdings einen bösen Blick meines Bruders erntete.

Twisted Love (Bridgerton ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt