Kapitel 6

109 13 2
                                    

Kapitel 6

Niall Pov

Es klopfte an meiner Tür. Zögernd trat Maddie ein. Ich schaute weg, weil ich genau wusste, dass mir Tränen in die Augen schießen würden, sobald ich sie ansehe. 
"Niall, ich glaube wir müssen reden", wisperte sie und trat noch einen Schritt auf mich zu und blieb dann wieder unentschlossen stehen. Die ganze Zeit habe ich es so sehr gewünscht und gehofft, dass sie mich genauso mag wie ich sie. Aber Pustekuchen, warum sollte sie sonst so etwas sagen?
"Mhm", nicke ich zur Bestätigung und lege mein Handy aus der Hand.
"Weißt du, die Sache gestern..." Ich lasse sie nicht ausreden: "Ja, das tut mir echt Leid kommt nicht wieder vor", unterbreche ich sie und wische mir verstohlen eine Träne weg.
"Was?", geschockt schaut sie mich an und schluchzt im nächsten Moment unvermittelt auf. Schnell rennt sie aus dem Zimmer, ohne das ich etwas sagen kann. Wieso reagiert sie so? Sie hat doch selbst gesagt, das es nur ein versehen war! Ich seufze. Na toll, vielleicht denkt sie doch ganz anders und jetzt hast du es verbockt. Wieso muss das Leben und die Liebe so verdammt kompliziert sein? Das ist doch unfair...
Was soll ich denn jetzt machen?! Ihr hinterherrennen? Blöde Idee. Ach mist, ich könnte heulen. Jetzt habe ich wirklich keine Chance mehr. Ich muss was tun! Gesagt getan. Außer der einen Idee habe ich keine anderen, außer abwarten, also renne ich hinterher und suche alle Zimmer im Obergeschoss ab. Keiner da. Atemlos komme ich unten in der Küche an. 
"Niall, ist alles in Ordnung?", fragt Zayn verwirrt. 
"Habt ihr Maddie gesehen?" Ich ignoriere Zayn einfach, weil meine Frage eindeutig dringender ist. 
"Wollte spazieren gehen, aber warte wo willst du hin?", erklärt Liam. Mit einem Satz springe ich zur Haustür und reise sie auf. 
"Sie suchen! Was sonst?", rufe ich und laufe schon durch die kühle Nachtluft. Okay, Niall, ganz ruhig. Wo könnte sie hingegangen sein? Was würdest du in so einer Situation machen, wenn du dich nicht auskennst? Der Park, klar wo sonst? Den hatte sie irgendwann bei einer Autofahrt erwähnt und gemeint, dass sie unbedingt dahin müsste. 
Schnell sprinte ich los und hoffe, das dieses mal kein Fotograph oder sonst wer in der Nähe ist. Ein Paar steht eng umschlungen unter einer Laterne. Warum können wir das nicht sein? Die beiden sehen sie glücklich aus. Meine Sicht wird durch Tränen getrübt. Ich habe noch nie so viel geweint, wie wegen ihr! Endlich erkenne ich ihre blonden Locken in der halbdunklen Nacht. Sie geht langsam einen Weg entlang. 
"Maddie warte", rufe ich ihr zu. Ruckartig dreht sie sich um: "Es tut mir so Leid, was ich gestern gesagt habe. Das war gelogen. Willst du die Wahrheit hören?" Tränen schießen ihr ins Gesicht. Ich nicke. 
"Ich habe...Ich hab mich in dich verliebt" Sie lacht kurz auf. "Das klingt einfach verrückt, weil wir uns kaum kennen, aber seit gestern bin ich mir da sicher. Aber das mit der Anzeige und das alle Welt diese Foto sehen konnte war in dem Moment einfach zu viel. Eigentlich kann ich dir keinen vernünftigen Grund sagen, warum ich das gesagt habe. Und ich habe es im nächsten Moment schon so sehr bereut" Sie atmet kurz teif ein und wieder aus: "Was ich dir eigentlich sagen will, ist dass ich hoffe, dass du diejenige findest die für dich bestimmt ist und die du liebst und das du mit ihr glücklich wirst. Ich wollte nur das du weißt, wie ich darüber denke" Geknickt schaut sie zu Boden. Sie denkt wirklich, dass ich sie nicht mag. Dabei liebe ich sie. Ich liebe sie von ganzem Herzen und es tut mir in der Seele weh, dass sie so traurig ist. 
"Maddie" Sie blickt mich an. Ihre Augen sind rot und in den Augenwinkeln schimmert schon die nächste Träne, bereit ihre Wange runter zu laufen, genau wie die anderen tausend dafür und ich bin für jede einzelne verantwortlich. 
"Maddie, ich habe das Mädchen schon gefunden, dass ich liebe", wispere ich. Sie schaut mich hoffnungsvoll an. Denkt sie wirklich, dass ich sie vorhin geküsst hätte, wenn ich nichts von ihr will. 
"Du bist diejenige und das von Anfang an. Als ich mich bei unserem ersten Treffen verschluckt habe, war das weil ich deine Augen so unbeschreiblich toll fand. Ich war von Anfang an neidisch auf Liam, obwohl ich wusste, dass er Dani hat. Ich war neidisch, weil du ihn öfter angelächelt hast, als mich und ich war neidisch, weil du nicht meine beste Freundin warst, denn dann wärst du mir viel näher, als ich mir je hätte erträumen können. Ich liebe dich", beendete ich meine Rede. 
Schweigen entstand. Wir standen eng aneinander und doch berührten wir uns nicht. Wir grinsten uns beide total bescheuert und überglücklich an. Ich konnte ihren Atem auf meinen Lippen spüren. 
Die Schmetterlinge in meinem Bauch explodieren bald, wenn ich nicht das tue, worauf ich schon die ganze Zeit warte. Ich nehme ihr Gesicht in meinen Hände und drücke meine Lippen auf ihren. Ich spüre wie sie ihre Arm um mich legt. Ihre Lippen sind salzig von den Tränen und soo weich. Ich lächle in den Kuss hinein. 
Es ist alles gesagt, was gesagt werden musste und jetzt ist glücklich sein an der Zeit. Ich weiß nicht, wie lange einfach nur eng umschlungen da stehen, froh den anderen zu haben. Ich traue mich nicht etwas zu sagen, aus Angst den Moment zu zerstören, obwohl ich jetzt wenigstens größere Chancen darauf habe ihn wieder zu erleben. Ich vergrabe mein Gesicht in ihrem Nacken und spüre wie sie es mir gleich tut. 
"Niall?"
"Mhm?" Vorsichtig ziehe ich meinen Kopf zurück, um sie anschauen zu können. 
"Können wir zurück gehen. Mir ist kalt", bemerkt sie. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie bloß kurze Hose und Top trägt. Und ich habe mir noch, trotz der Eile, eine Jacke über gezogen. Schnell streife ich sie ab und halte sie hier an. Sie ist wirklich leicht zu durchschauen, genau wie Liam gesagt hat. Zuerst will sie ablehnen, aber dann nimmt sie sie doch dankend an. 
"Danke",wispert sie, dann ist es wieder still. Ich höre nur den Wind durch die Bäume rauschen, das plätschern eines kleinen Brunnens hier in der Nähe und mein viel zu laut klopfendes Herz. Langsam gehen wir nebeneinander den Weg nach Hause.
Es hat etwas vom Anfang. Die ganze Zeit muss ich zu ihr schauen, aber ich drehe mich nicht mehr weg, wenn sie guckt, sondern genieße es einfach. Jedes Mal wenn sie mich anschaut, muss sie grinsen, was mich wiederum dazu veranlasst ebenfalls zu grinsen. Vorsichtig suche ich nach ihrer Hand. Freudig umfasst sie meine. 
"Was sagen wir den anderen?", will ich dann irgendwann doch wissen.
"Hab ich auch schon dran gedacht. Die Wahrheit?"
"Und die wäre?", frage ich weiter. Ratlos schaut sie mich an. Ja eigentlich sind wir noch nicht so richtig zusammen, obwohl ich es so gerne hätte, damit ich wüsste, dass sie wirklich zu mir gehört. Jetzt kann ich das irgendwie noch nicht so ganz realisieren. Ich stelle mich vor sie. Der Mann soll ja bekanntlich den ersten Schritt machen. 
"Willst du meine Freundin sein?", frage ich sie grinsend. "Nichts lieber als das", antwortet sie ebenfalls grinsend und umarmt mich. Wow, ich habe eine Freunde, die beste, hübscheste, tollste Freundin die es gibt.
"Also die Wahrheit?", schnappt sie das andere Thema wieder auf.
"Wenn das für dich in Ordnung ist? Ich würde es am liebsten der ganzen Welt erzählen, dass ich mich endlich getraut habe zu fragen. Wieder grinst sie mich an. Oh uns werden morgen die Mundwinkel wehtun. Muskelkater, weil wir eindeutig zu viel lächeln. Aber wie soll ich es anders sagen. Was soll man auch sonst machen, wenn man überglücklich ist?
"Ist vielleicht gar nicht mal so abwegig, mit der ganzen Welt", antwortet sie und lässt meine Hand los. Erst zucken meine Mundwinkel wirklich nur für einen Milliesekunde nach unten, aber dann legt sie mir ihren Arm um die Hüfte. Ich tue es ihr gleich und ziehe sie so nah, wie möglich zu mir heran, sodass wir noch laufen können. 
"Stimmt!"

Maddie Pov

Immer wieder denke ich daran, was für ein Glück ich doch habe. Dieser wunderbare Junge neben hier ist jetzt offiziell mein Freund. Ich glaub, ich trau mich das gar nicht auszusprechen, denn schon der Gedanke ist so absurd und doch wahr.
Bin mal gespannt, wie die anderen reagieren, speziell Liam, der anscheinend immer noch sauer auf mich ist, oder so. 
Und was sagen die tausend Mädchen, die Niall toll finden. Oder will er überhaupt damit an die Öffentlichkeit gehen? Will ich das? Darüber muss ich ihn irgendwann nochmal ausfragen. Wir kommen bei der Wohnung an. Durch das Fenster kann man nichts erkennen, Spezialfenster, wo du nur von innen nach draußen schauen kannst, aber nicht umgedreht. Lediglich Licht und ein paar grobe Umrisse kann man, wenn man genau hinschaut erkennen. Beim Schuhe ausziehen, müssen wir uns zwangsläufig loslassen. 
Jetzt bin ich nervös, weil man so was ja auch nicht jeden Tag erzählen kann. Und eigentlich reicht mir das eine Mal auch schon, dabei ist noch gar nichts passiert. 
"WO wart ihr?, will Louis sofort wissen, als wir einfach, breit grinsend, in die Küche spazieren. 
"Im Park spazieren", flöte ich jetzt äußerst gut gelaunt. Macht schon Spaß, dass man allen vieren ansieht, dass sie alles wissen wollen, sich aber nicht trauen zu fragen. 
"Und?", fragt Lou, der Mutigste, weiter. 
"Alle gut" Niall blickt zu mir. Sein Mund ist leicht geöffnet. Seine Lippen sind so perfekt und ich liebe es sie auf meinen zu spüren. 
"Wollt ihr uns eigentlich verarschen?! Was ist jetzt zwischen euch, also das das mehr als Freundschaft ist, wissen wir schon, aber habt ihr es endlich geklärt?" Louis klingt fast genervt und kassiert daraufhin einen Fausthieb von Harry, der dann wieder gespannt auf eine Antwort wartet. 
"Ist alles geklärt", säuselt Niall und zwinkert mir zu. Ich schütte mir ein Glas Wasser ein und nippe kurz daran. Ich weiß ganz genau, dass alle vier mich beobachten, mich und Niall. Wir wechseln einen Blick. 
"Ihr seid so doof", stellt Zayn eingeschnappt fest und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Echt mal? Ach kommt, sagt schon. Seit ihr jetzt zusammen", stellt Harry die Frage, die alle wissen wollen.
"Sieht ganz so aus", erklärt Niall und zieht mich zu sich ran. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals.
"Aww, ihr seid so süß", grinst Louis. War klar, das dass von ihm kommt.
"Ich wünschte, ich würde auch endlich die richtige finden,  und am besten so jemand tollen wie Maddie", meint Harry.
"Tja, Harry, jetzt bist du der einzige Single", grinst Zayn.
"Schön", sagt Liam schnippisch. Jetzt schauen alle auf ihn. Es ist das erste was er sagt. Ich hatte irgendwie gehofft, dass sich mein bester Freund mehr für mich freut. Zumal er Niall sogar noch besser kennt, als ich.  
Warum muss es auch so verdammt kompliziert sein?

--------------------------------

Badamm

Nächstes Chappi ist fertig. Mal sehen, ob es mindestens eine Person bis hier her schafft

Lied: Fand es irgendwie relativ passend und wie schon gesagt, Miley Cyrus Lieder sind teilweise echt gut. Klappt aber jetzt grad nicht, werde es noch später hinzufügen, wer es aber jetzt hören will hier der Link: 

http://www.youtube.com/watch?NR=1&v=6m63fCUJjj4&feature=endscreen 

oder einfach I hope you find it - Miley Cyrus


 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 25, 2013 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Be my Super-HumanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt