* 28./29.10.2021* - Zu viele Eindrücke. Herzklopfen. Aufbruch. *

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Ey, süßes Tagebuch, 

bin ich müde und erschlagen. Aber glücklich. Arg, so verdammt glücklich... 

Weißt du, wie wundervoll es sich anfühlt, den ganzen Tag einfach nur mit voller Kraft das zu machen, was man liebt? Sich mit seinen größten Leidenschaften, was andere als Hobby abtun, das eigene Leben aufzubauen? Hach, ich bekomme nicht genug davon. 

Der Tag gestern und heute waren vollgepackt wie immer, vollgepackt mit Freude, Entdeckungen, Lernen, Ideen, Inspirationen, Netzwerken und und und!

Ich habe heute den zweiten Band von Harry Potter fertig gelesen und mir unheimlich wertvolle Notizen gemacht! Vor allem, wie Rowling die losen Enden der Geschichte nach dem Höhepunkt zu einem harmonischen Schluss führt. Es ist reine Kunst. Die Spannung ist zwar so gut wie weg, weil der Bösewicht mal wieder in die Flucht geschlagen wurde, der Höhepunkt ist vorbei. Doch jetzt wird noch abgerechnet mit allem, was hinter den Kulissen gelaufen ist, mit Nebencharakteren und Nebengeschichten, die dazu gesponnen waren. 

Es ist immer noch berauschend für mich, Bücher in einer so anderen Art und Weise zu lesen. Als Autorin, die alles auseinanderpflückt, Notizen macht, eigene Ideen spinnt und alles wie einen interessanten Gegenstand in alle Richtungen dreht. Ich habe den Eindruck, mit jeder Seite lerne ich etwas Neues. 

Auch bin ich unglaublich glücklich mit meinen neuen Ideen über meine Hauptprotagonisten Sardia, die ihr schon kennelernen durftet und über ihre Mutter und Vater. Warum sie geworden sind, wie sie sind und wie sie mit dem zweiten Hauptcharakter zusammenhängen. 

Gerade auch ein Artikel in meinem Schreibratgeber, den ich fast fertig habe und euch morgen präsentieren werde, steht ein Abschnitt zu Khaled Hosseini, der mich so angesprochen und entzündet hat, wie Weniges zuvor. Er schreibt darüber, dass er nichts vom Outlinen hält - das war revolutionär für mich und die Art und Weise, WIE er es gesagt hat... Ich habe mich noch bis vor kurzem als totale Outlinerin eingeschätzt. Nicht als spontane Schreiberin, die die Geschichte erst durch das Schreiben selbst entwickelt. Aber durch die letzten zwei Entwürfe, die ich  auch hier hochgeladen habe, habe ich bemerkt, dass mir während des Schreibens, beziehungsweise danach unglaublich viele neue Ideen kommen und jeder neue Versuch besser wird. Mittlerweile habe ich wieder ganz neue Ideen für die erste Szene meines Buches und auch gleich viele neue Aspekte, die Sardia ausmachen sollen, gefunden <3

Ich glaube, ich pinne mir das Zitat von Husseini an meine neu gebastelte Korkwand, und folge seinem Rat: Einen ersten Entwurf zu schreiben und dadurch seine eigene Geschichte besser kennenlernen. Dann alles komplett neu schreiben. Und wieder. Und wieder. Bis man zufrieden ist. Ist das nicht eine unglaublich spannende Art, das alles anzugehen?

Ich dachte immer, das hängt von der Persönlichkeit ab und das denke ich auch immer noch zum Teil, aber manchmal ist man wohl - wie ich es war- zu voreilig mit der Selbst-Kategorisierung. Hätte man mir noch vor zwei Wochen gesagt, dass ich mal ohne ewiges Planen anfangen würde, mein Buch zu schreiben, den hätte ich still ausgelacht und ihm einen zuckerfreien Lollipop in den Mund geschoben, damit er nicht noch mehr Unsinn brabbelt. 

Also mein Fazit heute diesbezüglich: Raus aus der Komfortzone! Wer weiß, was da alles mit einem breiten Grinsen und offenen Armen auf dich wartet!

Eine weitere wertvolle Lektion habe ich heute gelernt, als ich einer guten Freundin abgesagt , etwas für sie zu tun. Zum aller ersten Mal habe ich mich selbst zu 100% berücksichtigt - auch dank der Hilfe von meiner zweiten Hälfte Balu - und mich gefragt, ob ich mich wirklich wohl dabei fühlen würde und ob ich mit ganzer Freude dabei war. Ich weiß, viele Menschen sagen die immer gleichen Sprüche und dass man sich selbst der/die Erste*r sein sollte, weiß auch jeder. Aber obwohl man all die klugen, weisen Sprüche kennt, trägt man sie ewig ohne Bedeutung mit sich herum, bis irgendwann alle Sterne plötzlich richtig stehen und es Klick macht. Es ist total sinnlos, sich ein solches Vorhaben einfach vorzunehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass hier wirklich nur die Zeit die Lehrerin sein kann. 

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