Kapitel 31

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Ich habe oft gedacht es würde leichter werden.

Das wenn die Depression erst mal ein Teil meines Lebens ist, es mir schon gut gehen würde.
Das es niemals schwieriger werden könnte, als es sowieso schon ist.

Hätte ich damals nur erahnen können wie falsch ich mit diesem Gedanken lag.
Denn eine Zukunft mit einer Version meiner selbst, die mir nur die Fehler
meines Da-seins offenbaren will.
Das zerstört einen.

Und als ich mir endlich eingestehen konnte das eine Zukunft mit der Depression mein Ende bedeuten würde, fing ich wieder an zu kämpfen.

Aber diesmal war es anders.
Diesmal führte ich einen Kampf gegen mich selbst.

Den die Depressionen war ein Teil von mir.
Von meiner Persönlichkeit.
Von meinem Leben.

Und es ist hart.
Dieser Kampf gegen einen selbst.
Dieser nicht endende Kampf.

Man versucht letztendlich die Kraft, die einem nach allem noch übrig bleibt, zu opfern, um einen Kampf gegen sich selber zu führen.
Und das verändert einen so sehr.

Ich erkenne mich manchmal selbst kaum wieder.
Denn auch ich bin nicht mehr die Person die ich einst war.

Und oft merke ich wie müde ich bin und das neue Kraft so schwer zu finden ist.

Es ist diese eine Entscheidung, die du jeden Tag aufs neue treffen musst.
Die Entscheidung zwischen aufgeben oder eben Nein sagen.
Die Entscheidung zwischen kämpfen oder es sein lassen.

Ich kämpfe an vielen Tagen mal mehr und an anderen Tagen mal weniger.

Ich will nicht behaupten es wäre leicht, denn ich weiß das es das nicht ist.
Und das wird es auch niemals sein.

Aber nach all dem Schmerz und dieser immer großen Enttäuschung, habe ich noch Hoffnung.

Es ist die Hoffnung die meinem inneren Ich sagt, dass die Depression oftmals irgendwo als mein Schatten bei mir sein wird, aber das auch mein Kampf bald ein Ende hat.

„Das mein Herz seinen Platz findet
und meine Seele den Frieden."

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