Kapitel 6

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Kapitel 6

Rachel's P.o.V.

Wo blieb Megan denn?! Verdammt, ich hatte ihr ausdrücklich gesagt, dass sie nur zwei, drei Stunden bleiben durfte! Und nun waren schon fast 5! Wütend zog ich mir meine Jacke über. Jetzt würde ich selber zum Strand gehen. Ich schlüpfte in meine Schuhe, dann ging ich zur Haustür hinaus, an den Rosen vorbei in den Garten. Als ich im Wald stand, zog ich mein Handy hervor und rief Megan an. Dabei fiel etwas aus meiner Jackentasche. Wieder nur die Mailbox ... Geistesabwesend hob ich das Ding vom Boden auf. Mein Blick fiel drauf. Ein Bild. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Da war sie ... Meine Megan. Mit ihr. Sie hatte es ihr nicht gesagt. Niemand hatte das. Aber das Mädchen musste doch die Wahrheit erfahren! Sie konnte nicht in dem Glauben leben ... Nein. Ich würde es ihr sagen. Ich musste einfach. Ich wollte nicht länger mit dieser Lüge leben. Und sie würde es auch nicht wollen. Niemand würde jemals wollen, dass das komplette Leben eine Lüge wäre. Ich schüttelte den Gedanken aus meinem Kopf. Sie würde nicht wollen, dass ich es Megan erzähle. Sie würde mich hassen. Aber das könnte mich kaltlassen. Sie hat mir schließlich meine Tochter gestohlen. Sie hat sie mir weggenommen, und jetzt steht ihre Tochter vor meiner Tür. Also, warum sollte ich es Meg nicht sagen?

"Hilfe!", hörte ich. "HILFE!" Mein Herz setzte für eine Sekunde aus. Megan! "Hilfe! Bitte, ich brauche HILFE!" Mein Denken setzte aus.

Als ich wieder einigermaßen bei Bewusstsein war, stand ich am Strand. Dort lag sie im Sand. "Megan!" Ich versuchte, sie hochzuheben, aber sie war einfach zu schwer für mich. "Rachel", weinte sie. "Er hat mich hier liegengelassen, weil ich es ihm erzählt habe!" "Was hast du ihm erzählt?" "Alles. Wer ich bin. Wer meine Eltern sind. Er hat mich angeschrien und ist verschwunden. Er hat mir nicht geglaubt!" "Das werden wir ihm heimzahlen, Meg, das verspreche ich dir!" Sie nickte und versuchte mir zu helfen. "Ich hole mein Auto. In ein paar Minuten bin ich wieder da, okay?" "Okay", wisperte sie. Ich spürte eine Riesenwut in meinem Bauch. Dafür würde Emmett bezahlen! Also sprang ich auf und holte meinen Jeep. Nach einer knappen Viertelstunde kam ich wieder und hob die kleine Megan in mein Auto. Ich setzte sie auf den Rücksitz und schnallte sie an; dann fuhren wir nach Hause.

Als wir ankamen, humpelte Megan die Treppe hinauf mit meiner Hilfe. Ich deckte sie zu, als sie im Bett lag, und sofort schlief sie ein.

Lange nach meiner Rettungsaktion stand ich immer noch an ihrem Bett und dachte nach. Lange. Ich musste es ihr sagen. Es führte einfach kein Weg dran vorbei! Und es war mein volles Recht, sie zurückzubekommen. Zu lange war sie mir vorenthalten worden. Und das Mädchen lebte mit einer Lüge! Ihr Leben war eine komplette Lüge! Ihre Identität! Sie musste es wissen. ich nickte und beschloss, ihr in der nächsten Zeit die Wahrheit zu sagen. Aber vorher hatte ich noch ein Telefonat zu erledigen.

Ich schlenderte nach unten in die Küche und wählte eine Nummer, die ich sechzehn Jahre lang nicht mehr gewählt hatte.

"Ja?", meldete sich ihre Stimme. Sie war erwachsen geworden. "Hallo, Schwesterchen", erwiderte ich ruhig. Stille in der Leitung. Noch mehr. Dann endlich kam etwas. "Was willst du?" Ihre Stimme war schneidend und kalt, genauso, wie sie in Wirklichkeit war. "Ich rufe an, um dir mitzuteilen, dass ich Megan alles erzählen werde. Von vorne bis hinten. Alles." Und dann legte ich auf. Es war mir egal, ob ich ihre Gefühle verletzt hatte. Megan hatte ein Recht, die Wahrheit zu wissen. Und egal, wie schonungslos und unerbittlich sie war: Sie würde es erfahren.

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Ja ich weiß, seeeeeeeeeeeeeeeeeehr kurzes Kapitel, aber was besseres habe ich nicht zustande gebracht in den letzten Wochen ... ich hab meeeeega viel Stress, also: TUT MIR LEID !!!!!!!

Bis ... Tja, ähm ... Dann mal ??

In Liebe,

onedsgirl <3

Love, found in IrelandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt