Epilog

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Epilog

Megan's P.o.V.

Nervös stand ich vor der Tür. Mit den Fingernägeln trommelte ich auf meiner Tasche herum, was wohl ein ziemlich nerviges Geräusch erzeugte, denn die anderen Studenten sahen mich genervt an.

Ich hörte auf und warf einen entschuldigenden Blick in die Runde. Dann setzte ich mich auf einen der Korbsessel, die am Fenster standen.

Endlich ging die Tür auf, und ein totenblasser Emmett kam heraus. Sofort sprang ich auf und rannte auf ihn zu. 

"Wie war's, wie war's?", fragte ich ihn aufgeregt. "Ganz okay", murmelte er. "Prüfung halt." 

"Nicht irgendeine Prüfung", korrigierte ich. "Deine allerletzte Prüfung. Dann kannst du arbeiten gehen. Den Job hast du doch schon in der Tasche, alles unterzeichnet. Und ich kann doch auch bald anfangen!"

"Ja." Jetzt lächelte er. "Es wird alles gut werden."

Er legte einen Arm um meine Mitte, und so schlenderten wir durch den Januarschnee Dublins.

Ruby hatte ihre gerechet Strafe erhalten. Sie war wegen öffentlicher Täuschung und Kindesentführung und -entzug zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie hatte noch einen Monat oder so abzusitzen, dann war sie frei. 

Ich war mir sicher, sie würde versuchen mich zu finden. Deshalb mussten wir weg. 

Rachel hatte Jake geheiratet. Sie bekamen noch eine kleine Tochter, Eliza. Sie war jetzt ein Jahr alt und das süßeste Kleinkind der Welt mit ihren blonden Engelslöckchen und den großen braunen Augen. 

Emmett und ich würden nächstes Jahr heiraten. Er hatte mir vor zwei Monaten einen Antrag gemacht. 

Mein Dad hatte sich von Ruby getrennt. Wir hielten den Kontakt und besuchten uns regelmäßig, aber im Gegensatz zu Ruby würde er immer mein richtiger Dad sein. Er wusste auch, dass wir in ener Woche wieder wegziehen mussten.

Eine neue Wohnung hatten wir uns auch schon ausgesucht. Sie lag in England, in Oxford, dort, wo sie uns nie vermuten würde. 

Dort hatten wir beide auch schon einen Job sicher. Ich fing bei einer Architektin an, die teilweise die  Drehorte von den Harry Potter-Filmen entworfen und gebaut hatte. Es war eine unglaubliche Ehre von ihr lernen zu dürfen.

Emmett fing in einer Tierklinik an, die auf Orthopädie spezialisiert war. Genau Emmett's Ding. 

Das war unsere Zukunft. Wir würden den perfekten Start haben. Emmett war jetzt 21, ich 20. Mein Dad bedrängte mich schon mit Enkelkindern, aber dafür würden wir noch viel Zeit haben. Oder ...?

Probeweise strich ich über meinen Bauch. Es fühlte sich gut an. Vielleicht würde es ja doch nicht mehr so lange dauern?

Aber im Moment hatten wir noch uns. Uns in Dublin, im Schnee, der leise um uns herum fiel, die leeren Straßen, die nur von den Leuchtern erhellt wurden. 

Ich lehnte meinen Kopf enger an Emmett's Schulter an. Er schlang jetzt beide Arme um mich und blieb stehen.

Lange sahen wir uns an. Dann, ganz leise, sodass man es fast nicht hörte, flüsterte er: "Ich liebe dich, Megan."

Ich lächelte und drückte meine Lippen gegen seine. Das genügte ihm als Antwort.

Und dann gingen wir beide über die schneebedeckten Straßen von Dublin. Nach Hause. 

Love, found in IrelandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt