Kapitel 5

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Kapitel 5

Ich liege im Sand und genieße die Sonne, die meinen Bauch angenehm wärmt. Das Meer rauscht leise, die Luft duftet nach Salzwasser und die warme Brise kitzelt meine Zehen. Emmett's Hand spielt mit meinem Haar. "Ist heute nicht ein herrlicher Tag?", fragt er mich leise. Ich nicke leicht, die Augen geschlossen. "Wir sind jetzt schon seit drei Stunden hier, Megan. Wie wär's, wenn du mir was über dich erzählst?" Ich reiße meine Augen auf und setze mich aufrecht hin. "Ähm ... Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist." "Warum nicht?, fragt er mich überrascht. Ich fahre mir nervös mit der Hand durch meine Haare. "Weil ... weil mein Leben nicht sonderlich interessant ist. Du würdest die Geschichte dann wahrscheinlich ziemlich langweilig finden. Warum machst du nicht den Anfang? Ich höre sowieso viel lieber zu als zu reden." "Oka. Hmm, mal gucken ... Ich wurde in Orlando geboren. Mein Dad hat sich, als ich 11 war, von meiner Mom getrennt, weil sie was mit einem anderen Kerl hatte. Deswegen sind wir auch nach Los Angeles gezogen, um da ein neues Leben anzufangen. Mein Dad war da Polizist, bis man ihn zum Sheriff befördert hat. Aber die Bedingung war, dass er nach Irland ziehen musste, weil da die Stelle war. Deswegen sind wir also hier." Ich nicke. "Gut. Ich wurde in New York geboren, bin in Miami zur Grundschule gegangen und in Los Angeles zur weiterführenden Schule gewechselt. Meine Mom und mein Dad sind jetzt schon fast 20 Jahre verheiratet, wir haben ein großes Haus in L.A. und sind da ziemlich glücklich.Ende der Geschichte." "Meine Lieblingsfarben sind grün, türkis und blau. Ich liebe es am Strand zu sitzen, nachts zum Mond zu schauen und morgens draußen zu frühstücken. Mein Lieblingsessen ist Peperonipizza, ich hasse Linsensuppe und bin ein miserabler Koch. In der Schule bin ich normal, weder besonders gut noch besonders schlecht, mein Lieblingsfach ist Sport. Ich hasse Lesen, das ist einfach zu langweilig für mich, am liebsten sitze ich den ganzen Tag draußen." Emmett lehnt sich entspannt zurück. "Da haben wir alles gemeinsam", lache ich. "Wirklich? Und ich dachte, Mädchen können Klavier spielen oder sowas ..." "Ich habe fünf Jahre lang Unterricht genommen, bis ich gemerkt habe, dass das Singen mir mehr liegt." "Los, sing was!", fordert er mich auf. "Was? Hier? Einfach so?" "Ja, wieso denn nicht? Keiner kann uns hören, und ich werd's auch bestimmt nicht weiterverraten wenn du doch nicht so gut bist", grinst er mich an. "Okay." Ich hole tief Luft, dann singe ich:

Everybody needs inspiration,

Everybody needs a song

A beautiful melody

When the night's so long

Cos there is no guarantee

That this life is easy

When my world is fallin' apart

When there's no light to break up the dark

That's when I, I look at you

When the waves are flooding the shore

And I can't find my way home anymore

That's when I, I look at you

When I look at you

I see forgiveness

I see the truth

You love me for who I am

Like the stars hold the moon

Right there where they belong

And I know I'm not alone

When my world is fallin apart

When there's no light to break up the dark

That's when I, I look at you

When the waves are flooding the shore

And I can't find my way home anymore

You appear just like a dream to me

Just like kaleidoscope colours that

over me

All I need

Every breath that I breathe

Don't you know

You're beautiful?

Yeah

Yeah

Yeah

When the waves are flooding the shore

And I can't find my way home anymore

That's when I, I look at you

I look at you

Yeah

Yeah

Yeah

I look at you

You appear just like a dream to me ...

Ich öffne die Augen und sehe Emmett ängstlich an. Hat er das wohl für gut gehalten? "Megan ... Das war unglaublich. Warum hast du noch keine Platte aufgenommen?" "Weil ... Weil meine Eltern im Mittelpunkt stehen. Genauer gesagt meine Mom. Sie ist eine großartige Frau, und hat soviel Talent." "Wie heißt sie?" "Ruby Young", murmele ich. Erst ein paar Sekunden später begreife ich, was ich gerade eben gesagt habe. Ich reiße meine braunen Augen auf und schaue Emmett erschrocken an. Der schüttelt jedoch nur den Kopf und springt auf. "Ich fasse es nicht, dass du mich für so blöd hältst! Wie kannst du nur behaupten, dass du die Tochter von Ruby Young bist?! Du bist doch nicht dieses Mädchen, das den Mund nicht aufkriegt und jeden Tag eine neue schlechte Schlagzeile liefert! Du bist viel zu klug dafür!Denkst du etwa, ich bin total dämlich! !" Wütend starrt er mich an, dann dreht er sich um und rennt weg. Fassungslos sehe ich ihm hinterher. "Emmett!" Niemand antwortet. "Emmett! Bitte, es ist doch wahr! Ich kann doch nichts dafür!" Automatisch fange ich an zu schluchzen. Ich kann doch nichts dafür, wer ich bin! Außerdem: wie soll ich jetzt nach Hause kommen?! Ich kann nicht laufen, und mein Handy liegt auf meinem Nachttisch in meinem Zimmer! 

Love, found in IrelandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt