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Harry schloss gerade sein Hemd, als es klopfte.
,,Ja bitte!", gab er von sich und sah durch den Spiegel, wie Severus hinein kam. Schmunzelnd drehte er sich zu ihm.
,,Guten Morgen Severus." Der Mann kam auf ihn zu.
,,Die Kinder warten schon aufgeregt. Sie wollen unbedingt nach Deutschland, ehe es morgen nach Hogwarts geht", sprach er und sah den Jungen an.
,,Ich bin schon fertig." Harry hatte spontan geplant, nach Deutschland zu reisen und in ein Museum zu gehen. Neue Kulturen kennenzulernen, war etwas schönes, wie der Junge fand. Er nahm die Hand seines Lehrers und ging mit ihm zu den anderen. Dabei waren Hermine, welche auch schon auf das Museum gespannt war, dann Neville, welchen versprochen wurde, dass man danach noch in ein Museum für Pflanzen gehen würde, zudem die Zwillinge und Draco. Zur Aufsicht kamen Lucius, Severus und Narcissa mit. Sie passten eher auf die zwei Chaoten Zwillinge auf.
,,Dann können wir ja los", sprach er und hielt den Portschlüssel nach Deutschland in der Hand. Es war ein alter Hut, welchen alle sofort berührten und die Reise schon losging.

Heraus kamen sie an einer stillen Ecke, wo kein Mensch war. Es war noch recht früh am Morgen und von daher war kaum etwas los. Auch das Museum würde erst in 5 Minuten öffnen. Harry ging voran und sah sich kurz um, ob vielleicht Muggel in der Nähe waren.
,,Ich nehme nicht an, dass einer von euch Deutsch kann?", fragte Harry. Zu seinem Erstaunen aber konnte Severus es.
,,Ich war früher immer mit meiner Mutter in Deutschland. Früher, wenn mein Vater mal nicht im Haus war." Sanft strich Harry ihm über die Wange.
,,Alles gut, Severus. Dein Vater ist nicht mehr und jetzt gehörst du mir", sprach Harry sanft und Severus nickte. Die Kinder fanden es immer noch komisch, aber sie gewöhnten sich langsam daran. Der Junge König ging voran und die anderen hinterher.

Als das Museum öffnete, waren sie die ersten.
,,Drei Erwachsene und sechs Kinder bitte", sprach Severus mit leichtem Akzent. Harry fand dies schon etwas niedlich. Der Mann bezahlte die umgetauscht Galleonen und ging dann weiter.
,,Hast du gut gemacht, Severus", lobte Harry ihn und gab ihm unauffällig einen Kuss auf die Hand. Dies erfüllte den Mann mal wieder mit Freude, während Lucius wieder nur Erniedrigung fühlte. Warum hatte er kein Deutsch gelernt? Deutsch war eines der wichtigsten Sprachen, warum hatte er es nicht gelernt. Schließlich wäre das beinahe die Weltsprache geworden. Narcissa legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn sanft an.
,,Mach dich nicht selbst runter Lucius. Vielleicht solltest du es mal zulassen. Ich meine, Severus geht es ja auch mehr als gut", sprach sie und ging etwas weiter hinten.
,,Er ist ein Kind Narcissa. Wie sieht das denn aus, wenn ein Aristokrat wie ich, mich einem Kind unterwerfe?"
,,Du bist zu hart zu dir selbst."
,,Ich kann noch immer nicht verzeihen, dass er mir Severus gestohlen hat."

Lucius achtete nicht so auf seinen Weg, weswegen er in jemanden hinein lief. Als er hinsah, erblickte er Harry, welcher ihn regelrecht erdolchte.
,,Da muss ich der Liebe Narcissa recht geben, Lucius. Wann siehst du ein, dass ich kein Kind mehr bin?" Der Mann runzelte die Stirn.
,,Du bist 11, also noch ein Kind. Mir ist egal, ob du es wahrhaben willst oder nicht. Kind bleibt Kind. Erst mit 17 kannst du dich ein Erwachsener nennen." Für die Muggel war diese Szene gerade nicht zu sehen, jedoch die anderen Hexen und Zauberer sahen und spürten die Kraft des Jungen.
,,Lucius, wann begreifst du es endlich." Harry trat näher und der Mann konnte sich nicht bewegen.
,,Du gehörst jetzt auch mir, genau wie Severus. Warum wehrst du dich denn noch? Je stärker du dich wehrst, desto schwieriger wird es für dich nach einiger Zeit." Sanft strich er ihn über die Wange.

Lucius ging auf die Knie und zitterte. Er versuchte, die Kontrolle seines Körpers wiederzuerlangen, scheiterte aber kläglich. Die Macht des Jungen war zu stark. Bevor Lucius komplett aufgab, legte sich eine Hand auf die Schulter des Jungen.
,,Junger Mann, wenn ich sie bitten dürfte, ihre Macht nicht hier im Museum auszuüben, wäre ich ihnen wirklich dankbar." Harry drehte sich um. Eine recht junge Frau mit blond braunem Haar lächelte freundlich.
,,Es tut mir sehr leid, wenn ich sie alle mit meiner Kraft gestört habe", sprach er und verbeugte sich. Eines interessierte den Jungen jedoch. Sie sah aus wie das Mädchen auf dem Bild in Dumbledores Büro. In dessen Erinnerungen sah er, dass dies seine Schwester war und er sie absichtlich getötet hatte. In ihren Augen sah er auch keine Angst.
,,Wie heißen Sie junge Dame?", fragte er höflich.
,,Meine Eltern gaben mir den Namen Ariana. Darf ich fragen, warum sie dies wissen wollen?"
,,Nun Ariana, sie kommen mir bekannt vor. Zumindest in ihrem alten Leben."

Nun schien die Frau verwirrt zu sein.
,,Mein altes Leben?", fragte sie.
,,Wenn Sie wünschen, kann ich Ihnen ein anderes Mal mehr erzählen." Kurz darauf zauberte er einen kleinen Zettel mit einer Adresse herbei.
,,Falls sie mehr wissen wollen, kommen sie zu dieser Adresse. Ein guter Freund von mir wird mir dann Bescheid geben und ich bin sofort da, um Fragen zu beantworten." Die Frau war überrumpelt. Noch nie hatte sie ein Kind erlebt, welches so gebildet sprach. Etwas irritiert nahm sie den Zettel an. Harry lächelte.
,,Dann erwarte ich ihren besuch.’’ Damit deutete er den anderen an, mit ihnen zu kommen.
,,Harry, war das gerade..?’’, fragte Severus und der Junge nickte.
,,Ja, das ist die Wiedergeburt von Ariana Dumbledore. Ich habe in den Erinnerungen des Direktors gesehen, dass er sie grundlos und aus reiner Machtgier getötet hat. Wenn sie kommt, um etwas von ihrer Vergangenheit zu erfahren, werde ich versuchen, sie auf unsere Seite zu bringen. Dies könnte Dumbledore Psychisch schwächen. Ich habe auch gespürt, dass sie eigentlich eine immense Macht hat. Vielleicht hatte Dumbledore sie auch deswegen getötet. Er hatte Angst, dass er seiner jüngeren Schwester unterlegen sein könnte. Ich kann ihr ihre erinnerungen wiedergeben und ihre ganze Kräfte befreien.’’ Severus nickte verstehend. Den Rest des Tages gingen sie durch dieses Museum und das Pflanzen Museum und bildeten sich somit weiter.

Am nächsten Tag waren sie dann noch in der Winkelgasse. Draco brauchte noch die Bücher und wollte unbedingt neue Süßigkeiten. Harry war eher angewidert auf den Besuch in der Winkelgasse, da ein sehr berühmter Hochstapler heute bei Flourish & Blotts sein wird. Der Name des Hochstaplers war Gilderoy Lockhart. Wenn er darüber nachdachte, was Severus ihm sagte. Dieser Nichtsnutz sollte Schüler unterrichten. Er wird dafür gefeiert, dass er Taten von anderen Zauberern und Hexen als seine ausgibt. Dies ist etwas, was der Junge unter aller Sau fand. Eines setzte er auf jeden Fall als Ziel und zwar die Enttarnung dieses Betrügers.
,,Harry!’’, rief Hermine und kam zu ihm gelaufen.
,,Guten Morgen Hermine’’, meinte er freundlich, auch wenn er spürte, dass sie sich auf den Betrüger freute.
,,Ich bin so aufgeregt. Lockhart signiert heute seine eigenen Bücher.’’ Sie strahlte regelrecht vor Freude und Harry tat es beinahe leid, ihre Freude zu zerstören. Aber nur beinahe.
,,Halt mal kurz still.’’ Er legte ihr eine Hand auf den Kopf und gab ihr alle Informationen, die Harry zu Lockhart hatte. Am Ende war ihre Freude vergangen und sie sah einfach geschockt aus.
,,Das darf doch nicht wahr sein. Was für ein Betrüger", meinte sie wütend. Genau jetzt kam sie sich dumm vor, weil sie auf ihn reingefallen war.
,,Und dieser Idiot soll uns unterrichten? Er kann doch nichts anderes als Amesia."

Harry schmunzelte. Wenigstens war sie ihm nicht sauer, dass er ihre Weltanschauung von Lockhart verstört hatte.
,,Ich weigere mich, auch nur eines dieser lügen Bücher zu kaufen", gab sie trotzig von sich und verschränkte die Arme.
,,Tu ich auch nicht. Sollte er etwas wissen wollen, schaue ich einfach in seine Erinnerungen. Jedoch wird er nicht lange berühmt bleiben, dafür werde ich sorgen." Seufzte er und legte seine Hände hinter dem Kopf.
,,Dann lasst uns mal losgehen. Ihr braucht noch die Bücher für dieses Jahr." Schon ging er los.

Bei Flourish & Blotts war schon so einiges los. Jeder wollte unbedingt ein Autogramm oder ein Foto mit dem angeblichen berühmten Zauberer. Gott, wie Harry kotzen könnte. Wenn, dann war er hier der berühmteste. Aber gut, er wollte ja nicht eingebildet sein. *hust* Fred und George quetschten sich durch die Masse zu ihnen hindurch und atmeten erstmal erleichtert aus.
,,Gott, wie wir diesen Typ hassen. Voll die eingebildete Niete. Unsere Mutter hat sich komplett in ihn verknallt", stöhnte sie beide synchron. Harry grinste. Gut, dass er nicht jedem zeigen musste, wie Lockhart wirklich ist.
,,Ich gebe euch vollkommen recht. Ich werde schon noch dafür sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Ich lasse nicht zu, dass so jemand berühmt wird, ohne etwas gemacht zu haben. Die Jungs nickten. Sie trauten Harry zu, dass er es durchaus schaffen würde.
,,Dann lasst uns mal nach den Büchern suchen. Fred, George, habt ihr genug Gold? Die Lockhart bücher sind nicht gerade billig?’’, fragte der Junge.
,,Wir haben nie genug Gold, aber wir haben auch nicht vor jemals in diesen Büchern zu lesen.’’
,,Auch gut. Habe gehört, dass eure Schwester heute eingeschult wird. Ist sie als freund zu gebrauchen oder ist sie genauso wie euer Bruder?’’
,,Sie ist komplett in dich verschossen. Sie hat dich vor einem Jahr auf dem Gleis gesehen und schwärmt nur noch von dir. Jedoch ist sie nicht wirklich zu gebrauchen. Sie ist genauso Homophob wie unser Bruder. Einzige ausnahme ist unsere Mom, Bill und Charlie.’’ Harry seufzte und nickte dann, ehe sie sich auf Bücher Jagd machten.

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