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🎧 if you need me / julia michaels
but if you need me, i'll be right there


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Leon lehnte gegen das kleine Flugzeugfenster, neben ihm saß Serge, der gegen die Decke starrte. Beide nahmen die Stimmen der anderen um sie herum nur gedämpft wahr.

„Leon, hallo? Alter, hörst du schlecht? Leon!" Er wurde von einem Kissen getroffen und schreckte auf. Er sah nach vorne, wo Joshua ihn über den Sitz hinweg blöd anschaute. „Sag mal geht's euch gut?" Kurz schwieg er, dann sah er mitleidig in Serges Richtung.

Leon hatte ihm noch am gleichen Abend erzählt, was Serge und Mai verband. Jo war ebenso geschockt gewesen wie Leon, kein Mensch würde ihnen diese Geschichte jemals abkaufen. Aber die letzten Wochen waren so wirr gewesen, dass Leon sich fragte, ob irgendetwas wirklich unmöglich war.

„Wollt ihr mit Stadt, Land, Fluss spielen?" Serge schwieg. Leon war sich sicher, dass er kein Wort von dem, was Joshua sagte, mitbekam. Es schien, als wäre er in einer anderen, eigenen Welt verschwunden.

Leon hob eine Augenbraue. „Ich würde euch doch alle nur abziehen und am Ende beschweren sich dann wieder alle, ich hätte unfair gespielt — nein, danke." Joshua stöhnte auf und ließ sich wieder auf seinen Sitz fallen. „Sorry!", rief Leon ihm noch zu und lehnte sich dann wieder gegen das Fenster. Zeit nachzudenken.

„Ey Kai!", rief Joshua ein paar Reihen nach vorne und Kais Hand wank ihm zu. „Spielst du mit Stadt, Land, Fluss?" Leon rollte die Augen und sah, wie Julian aufstand und Joshua einen Vogel zeigte. „Such dir lieber Leute, die tatsächlich gut in dem Spiel sind. Kai ist so eine Oberniete." „Ey!", ertönte Kais Stimme und Josh gab schlussendlich auf, nachdem niemand außer Ilkay sich dazu bereit erklärte, mit ihm zu spielen.

Leon stöpselte sich Kopfhörer in die Ohren und wandte den Kopf ab. Er konnte hören, wie der Pilot ankündigte, dass sie zum Start ansetzten und schnallte sich an. Was um ihn herum passierte bemerkte er nicht mehr wirklich. Er bekam nicht mit, wie Leroy Jo mit Papierkügelchen abwarf, weil dieser ihn aufzog. Wie Thomas Manu mit seinen Witzen nervte oder wie Kai und Julian wiederholt darüber stritten, wer von den beiden besser Fortnite spielte.

Leons Musik bestand zu einem Großteil aus HipHop und Rap, dazwischen fanden sich einzelne Songs aus anderen Genres, dass er irgendwann mal einen Taylor Swift Song heruntergeladen zu haben schien, war ihm bisher nicht bewusst gewesen — bis auf einmal Style lief. Er stöhnte leise, was wollte das verdammte Universum eigentlich von ihm?

Er schloss die Augen und sah Katys Gesicht vor seinem inneren Augen: Ihre strahlenden Augen, das Lächeln, das sie ihm immer wieder geschenkt hatte. Er war verflucht. Sie spukte in seinem Kopf herum und nichts half dagegen. Und das Schlimmste daran war, dass er sich sicher war, dass sie nicht im geringsten je so für ihn empfinden würde.

Leon bemerkte nicht wie er einschlief, während die Musik im Hintergrund weiterlief und Katy weiter in seinem Kopf herumschwirrte. Er hörte ihr Lachen im Traum, er spürte das Herzklopfen, das er im Auto empfunden hatte und warmes Licht tanzte um ihr Gesicht herum.

Dann wurde er aus dem Schlaf gerissen. „Leon!" Joshua rüttelte ihn. Widerwillig öffnete er seine Augen. „Wir sind da." Leon stöhnte, gähnte und kratzte seine letzte Energie zusammen. Er hing dem Traum weiter nach.

Neben ihm erhob sich Serge wie in Trance und Leon warf ihm verschlafen einen besorgten Blick zu. Auch Joshuas Stirn legte sich beim Anblick seines besten Freundes in Falten und mit einem Blickwechsel einigten Leon und er sich darauf, dass sie definitiv etwas unternehmen mussten. So konnte man sich den Offensivspieler ja nicht mit ansehen.

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