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🎧 dress / taylor swift
say my name and everything just stops


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Katy drehte sich einmal im Kreis. Es war ein atemberaubendes Gefühl. Das Stadion war voller Fans und auch wenn die meisten davon Augsburg Anhänger waren, liebte sie die kochende Stimmung, die mit jeder Minute euphorischer wurde.

Um sie und Maya herum hatten sich mehrere Bayern Fans gesammelt. Sie las die Namen von den Trikots ab, ein Großteil war mit Lewandowski bedruckt, aber auch nahezu alle anderen Spieler waren vertreten. Als sie einen kleinen Jungen mit Goretzka-Trikot erkannte, musste sie grinsen.

Maya und sie hatten sich jeweils einen Schal um den Hals gewickelt, welche Katy neben den Karten im Briefkasten vorgefunden hatte. Zudem hatte sie eine Mütze in der letzten Ecke eines Schrankes wiedergefunden, die ihre Mutter mal vor Jahren für Em gekauft hatte.

Damals war diese noch mit ihrem Vater zu Spielen gegangen — entgegen seines Wunsches hatte Em schon damals dem BVB den Kampf angesagt und den FC Bayern angefeuert. Sie hatte schon immer die Dinge gemacht, die andere nicht gut fanden. Einfach weil sie konnte. Weil sie sich nicht den bloßen Erwartungen hingeben wollte. Als ihr Vater jedoch aus dem Leben der Schwestern verschwunden war, hatte sich Emilia geweigert, jemals wieder einen Fuß ins Stadion zu setzen. Fußball war für sie Geschichte, genauso wie alle anderen gemeinsamen Erinnerungen.

„Ich liebe es", lachte Maya Katy an und nahm einen Schluck Bier aus einem bedruckten Plastikbecher. Katy verzog den Mund — sie fand Bier absolut widerlich. Stattdessen hatte sie eine Cola Zero in der Hand. „Ich auch", stimmte sie Maya jedoch zu. Ihre Augen leuchteten.

Es waren nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff. Langsam begann Katy nervös zu werden und stand auf, um noch besser auf das Feld vor ihnen schauen zu können. „Wo bleiben die denn?" Maya lachte. „Leon wird schon pünktlich kommen, keine Sorge." Sie zwinkerte ihrer besten Freundin zu, stand aber ebenfalls auf.

Gerade als Katy sich erneut beschweren wollte, machte der Stadionsprecher eine Durchsage und beide Mannschaften betraten den Platz. Wie automatisch wanderten Katys Augen zu dem großgebauten Lockenkopf und ein Lächeln schlich sich auf ihre knallroten Lippen — Mai hatte ihr extra einen Lippenstift ausgeliehen.

Sie erkannte Joshua und Serge, beide grinsten wie Honigkuchenpferde. In Katy wuchs die Anspannung. Als sie wieder zu Leon sah verfingen sich ihre Blicke kurz und er lächelte vorsichtig. Katy hob beide Daumen und sah Serges Lachen im Augenwinkel. Er schien sich jedoch zu bemühen, nicht zu sehr aufzufallen.

Gleich zu Beginn des Spiels legte Bayern offensiv los und innerhalb der ersten Minuten erspielten sie sich mehrere Chancen — Serge traf einmal den Pfosten, Leroys Ball landete einige Zentimeter zu weit über dem Tor und ein Schuss von Benjamin Pavard wurde vom Torwart gehalten. Katy war sich nicht ganz sicher, wie die Chancen zu bewerten waren. Dazu hatte sie einfach zu wenig Ahnung.

Nachdem die ersten zwanzig Minuten so gelaufen waren, kam Augsburg immer besser ins Spiel. Ihre Defensive wurde stärker und für die Münchener wurde es schwieriger, den Weg zum Tor zu finden. Bei einer weiteren vergebenen Torchance erlangten sie jedoch eine Ecke und Joshua suchte Robert Lewandowski, sauber schob er den Ball mit dem Kopf ins Tor und die Bayernfans begannen zu jubeln.

Katy und Maya fielen sich in die Arme und hüpften ein paar mal auf und ab. „Wooooooh!!", rief Maya und wedelte mit ihrem Schal in der Luft. Katy lachte und klatschte laut, während die Spieler ihren Torschützen umarmten.

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