Eine schreckliche Qual

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Ich höre wie aus dem Esszimmer, das Besteck auf den Tellern knarzt, förmlich hauen. Doch ich empfinde kein Hungergefühl. Mein Magen ist noch gefühlt voll von meinem kleinen Tomatensalat heute Mittag, doch mein Magen ist wieder leer, so wie ich mich innerlich fühle. Er füllt sich jedes Mal, wenn er knurrt mit voller Wut, Trauer und Rache. Man sollte es nicht Rache nennen... eher den Verdienst von allem. Ich muss nur an die Schule und den Stress denken und auch meinem Magen vergeht der Hunger. Man könnte sich vorstellen, dass das Hungern für mich eine schreckliche Qual ist, doch in mir fühlt es sich nicht an wie eine Qual, sondern eher eine Belohnung. Ich mag das Gefühl von Leere und Hungern, denn dann hängen sich meine Gefühle nicht an diesem Stress auf, sondern gleiten an dem Hunger vorbei. Es entsteht ein schrecklicher Teufelskreis. Ich laufe wohl mit offenen Armen auf den Teufelskreis zu.

Wie fühlt sich glücklich sein an? Ich denke, es liegt an mir selbst, dass ich nichts mehr empfinden kann, für nichts. Auf meinem Schreibtisch, an meiner Wand im Zimmer, ist ein über die Länge gezogener Spiegel. Ich kann mich beobachten, währenddessen ich mein Buch verfasse... Mir ist aufgefallen, wie krank ich aussehe. Ich habe von meinem Vater Augenringe vererbt, doch so wie sie jetzt sind, so viel dunkler und stärker, sieht es nur noch krank aus. Meine Pupillen sind nur so umgeben von roten Adern. Am Dienstag war ich bei meiner Hausärztin, für einen Gesundheitscheck und Krankmeldung für die Schule. Alles ist relativ gut verlaufen, mein Körper ist ihrer Meinung nach gesund, doch mein inneres, was ich fühle, ist das komplette Gegenteil. Ich musste eine Angabe zu meinem Gewicht machen. Ich habe mein Normalgewicht angegeben und nicht mein aktuelles Gewicht... Warum? Ich weis es nicht. Ich habe es unter Kontrolle.

Der Anfang vom EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt