Maya fasst wieder neuen Mut

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Unverändert hockte Maya noch immer im Schnee, in ihren Gedanken schwirrten immer noch Pitchs Worte. Wieso konnte sie nicht einmal was richtig machen? Wieso musste sie immer wieder dieselben Fehler machen? Sich die Haare raufend stand sie auf und sah zum Himmel, wo der Sandmann gerade seine Arbeit tat, sie beobachtete ihn eine Weile als zufällig eines der Traumponys ganz dicht an ihr vorbei trabte. Sie streckte ihre Hand nach dem Pony aus und wollte es streicheln, doch unter ihrer Berührung wurde es Schwarz, dabei riss die Verbindung zum Sandmann ab. Irritiert sah Maya das schwarze Pony an und befürchtete schon wieder einen Fehler gemacht zu haben, indem sie wie Pitch einen Alptraum erschuf. Doch im Gegensatz zu den Gestalten die ihr Vater hervorrief behielt das Pony seine niedliche Form, es war nur schwarz wie die Nacht was ein wenig gruselig erschien aber einem keine Angst machte. Erleichtert atmete Maya aus und es schlich sich sogar ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht, als das Pony auf sie zu trabte und sie vorsichtig anstupste.

Mit ihrem neuen Freund an ihrer Seite flog sie auf einen Wasserturm den sie in der Nähe der Stadt am Waldrand gesehen hatte, von hier aus hatte sie einen guten Blick über alle Dächer und Lichter und war sich sicher, dass sie hier oben niemanden sehen noch stören würde.

Sie vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Jacke und stieß an einen harten Gegenstand. Sie zog ihn heraus und in ihrer Hand befand sich eine Kette. Es war eine kleine Schneeflocke die Jack ihr mal zum Geburtstag schenkte, dieser Gedanke trieb ihr Tränen in die Augen und diesmal ließ sie die Tränen frei. Es war ihr diesmal auch egal dass sie ein Unwetter heraufbeschwor und es ließ auch nicht lange auf sich warten, es zogen Gewitterwolken auf und es fing an zu Schütten und zu Stürmen. Das kleine Pony kuschelte sich tröstend an sie und stupste sie immer mal wieder aufmunternd an. Das Unwetter behinderte allerdings den Sandmann bei seiner Arbeit. Dieser kam nämlich kaum gegen den Sturm und den Regen an.

Aufgebracht sah er sich um und entdeckte schließlich eine Gestalt auf dem Wasserturm sitzen, von der er die Quelle des „Unheils" ausmachte. Er schwebte zu ihr und blieb unmittelbar vor ihr stehen und tippte sie an. Maya hob den Kopf und sah den Sandmann mit verschränkten Armen, grimmiger Miene und wildumherfliegenden Symbolen über seinem Kopf, die von Wolke zu Tropfen und einigen anderen Dingen hin und her wechselten. Kurz darauf hielt er inne, richtete seinen Blick auf das Pony neben ihr, Maya bemerkte dass sich die Augen des Sandmannes weiteten und plötzlich drei Fragezeichen über seinem Kopf erschienen, woraufhin ihn das Pony anstupste.

„Tut mir Leid wegen dem Unwetter und dem Pony" niedergeschlagen ließ sie ihren Kopf hängen.

Der Sandmann richtete seinen Blick wieder auf sie, hob ihren Kopf an so dass sie ihn nun ansah. Über seinem Kopf erschien die Symbolreihe: Gewitterwolke, schwarzes Pony, trauriger Smiley und ein Fragezeichen. Was Maya als die Frage „Warum das alles?" interpretierte.

Tief einatmend fing sie an dem Sandmann ihre Leidensgeschichte zu offenbaren. Während er den Ausführungen Mayas lauschte, wurde sein Gesichtsausdruck immer mitfühlender. Nachdem sie sich ausgesprochen hatte bat sie ihn darum niemanden etwas zu erzählen, weil sie es selber machen wollte und musste, bevor Pitch wieder alles zu seinen Gunsten umdrehte. Daraufhin nahm der Sandmann sie kurz in den Arm, lächelt sie an und ließ über seinen Kopf ein Kleeblatt erscheinen und machte eine Daumen hoch Geste. Als er sich von ihr entfernen wollte trabte das Pony hinter ihn her, als er das bemerkte strich er mit der Hand darüber und es bekam eine goldene Mähne und einen goldenen Schweif, die Augen des Ponys leuchteten wie kleine Sterne und der Sandmann wies es an bei Maya zu bleiben. Die junge Frau winkte dem Sandmann zum Abschied und sah ihr kleines Pony an und verlor eine weitere Träne, diesmal allerdings vor Rührung.

Sie fasste wieder neuen Mut, sah ihr Pony an und fragte:

„Wollen wir Jack suchen gehen?"

Ein lautes zustimmendes wiehern war zu hören und die kleine Ponystute sprang aufgeregt um sie herum.

„Dann lass uns los." sagte sie und machte sich mit ihren Freund auf den Weg.

Die Hüter des Lichts - The hidden TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt