Kapitel 9

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Er kennt ihn nicht.?
" warte mal aber einen Benjamin kenne ich. Er ist ungefähr mit dem Schwarzen angekommen. Sein Pferd steht hinten bei dem Waschplatzt , er ist ein großartiger Reiter , leider verschwendet er sein Talent an die Westernreiterei. So eine Verschwendung."
Ein Westernreiter also. Ich war einen Sommer mal auf einer Ranch und habe da ausgeholfen. Die Westernreiter gern gut mit ihren Pferden um, obwohl ich es manchmal ziemlich fragwürdig finde ,wenn sie so durch die Fässer rasen und so schnell bremsen. Für die Gelenke kann das auch nicht so gut sein. Aber eins muss man ihnen lassen , imposant sieht das schon aus.
Ich bedanke mich bei Horst und mache mich zum Schwarzen auf, der steht draußen auf dem Paddock. Ich rufe ihn , wie immer mit schwarzer. Irgendwann bekommt er einen richtigen Namen , nur nicht jetzt , er braucht einen Namen der ihm gerecht wird. Ich rufe ihn nochmal. Jetzt endlich steckt er seinen Kopf um die Ecke. Ich muss lachen ,so ein Witzbold. Ich locke ihn mit einem Leckerchen was er ohne zu zögern annimmt, alle Pferde sind doch gleich verfressen. Langsam streiche ich ihm sein Halfter über und klappe den Strick ein. Dann streiche ich vorsichtig an seinem Fell entlang, runter dahin wo der Sattelgurt liegt. Er hatte Recht , da ist eine offene Wunde ,die schon anfängt zu eitern. Wie konnte ich das übersehen? Vor allem woher wusste er das ?
Aber darüber mache ich mir wann anders Gedanken, jetzt muss ich mich voll auf den Schwarzen konzentrieren. Wieder gehen wir beide in die Halle. Diesmal aber ohne Longiergurt. Ich stelle mich mit ihm in die Mitte. Mit meiner Körpersprache sage ich ihm das er um mich rum gehen soll. Ich stelle meinen Fuß in die Richtung ,drehe meine Schulter ein und treibe hinten. Zwei Schritte bewegt er sich in die Richtung , dann schaut er mich an. Schon wieder muss ich lachen.
" Man hört dich seltener lachen"
Alex steht an der Bande und schaut zu uns rüber.
" Hatte in letzter Zeit auch weniger zu lachen. " meinte ich darauf. Jetzt kommt er auf uns zu und streichelt seine Stirn. Er fragt mich nach unseren Fortschritten , ich erzähle ihm von unserem ersten Versuch und warum es gescheitert ist.
" Im Büro , an meinem Schreibtisch müsste noch Blaubspray sein. Das desinfiziert und hilft beim heilen."
Ich bedanke mich bei ihm und trainiere mit dem Schwarzen weiter , jetzt rückwärts treten. Dazu stelle ich mich vor ihn und fange langsam an das Seil zu schwenken , immer heftiger bis er zurück weicht. Dann sofort nehme ich den Druck weg und lobe ihn mit einem ruhigen "feeeein". Das wiederholen wir ein paar mal , ich merke wie er bei jedem Mal feiner wird und ich immer weniger Druck aufwenden muss , damit er weicht. Er lernt schnell , das macht mich total stolz , wie eine Mutter. Da muss ich schon wieder lächeln. Ich lege noch zwei Stangen auf den Boden, doch bevor ich mit ihm da rüber laufe gehen wir noch zwei Runden an Strick. Drei Mal muss ich ihn wieder hinter mich schicken , weil er mich überholt. Ich bin das Leittier ,deshalb darf er mich nicht überholen , aber das schaffen wir auch noch. Davon bin ich fest überzeugt. Jetzt gehen wir an die Stangen, vorwärts , in der Mitte stehen bleiben, rückwärts. Alles kann er, anscheint macht er das nicht zum ersten Mal. Was ist nur seine Vergangenheit ? Wie ist sein Name , woher kommt er ? Das alles würde ich gerne wissen. Jetzt steht er neben mir und stupst mich mit seiner großen Nase an. Vertrauen scheint er mir zumindestends.
Wir machen uns auf in den Stall. Ich hole meine alten Putzsachen raus und mache mich ran sein verklebtest Fell zu säubern, dabei Rede ich mit ihm. Über allesmögliche , die Schule ,meine Freunde und auch Atlanta. Es tut gut mit jemandem reden zu können , auch wenn er mir nicht antwortet. Dann komme ich wieder an seien Wunde und erinnere mich an das Blauspray.
"Warte hier kurz Süßer "
Ich finde sie genau da wo Alex es beschrieben hat. Ich schlendre um die Ecke und sehe jemanden vor der Box von Schwarzen stehen. Ich lehne mich an die Wand so das ich nicht gesehen werden kann , aber sehe. Dann erkenne ich ihn. Er ist in seiner Box und krault den Schwarzen am Kopf. Dieses Bild ist so harmonisch , so vertrauensvoll wie zwei alte Bekannte.
" Ben " zerstöre ich dieses harmonische Bild. Er dreht sich blitzschnell um, wie ertappt.
" Was machst du hier ? " fragt er mich.
"Das gleiche könnte ich dich fragen. Vor allem was du hier in einem Stall voller herzloser Tunierreiter willst."
" Ich hatte das nicht so gemeint... ehrlich nicht. Ich war nur ..... wütend, 'tschuldigung." Seine Augen sahen dabei müde aus.
"Schon ok."
Er hilft mir noch dabei alles weg zu räumen und seien Wunde zu desinfizieren. Dann verabschiedet er sich und geht.
Auch ich mache mich auf den Heimweg. Doch dieses Bild voller Harmonie will mir nicht aus dem Kopf gehen. Weiß er mehr als er zugibt ?

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Na ihr XD
Gefällt euch meine Geschichte? Das letzte Kapitel hat kaum jemand gelesen. Deswegen Verbesserungsvorschläge in die Kommentare ;)
️❤️❤️Wie immer würde ich mich über ein vote oder Follower sehr freuen ❤️❤️
XD

Der Sprung ins NichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt