Kapitel 11

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" Was willst du hier?"
"Euch zu schauen, das sieht wirklich toll aus ! Genau so will ich das mal mit dem schwarzen hinbekommen!"
Ich hüpfe von dem Podest runter und komme in den round Pen. Das Pferd kommt gleich auf mich zu und sucht mich nach Leckerlies ab. Ich streichle seine Blesse und sofort fängt es an zu kauen.
"Das ist Lucy " stellt Ben mir sie vor.
"Ben , würdest du mir mit dem schwarzen helfen ? Damit wir das genauso hinbekommen wie ihr ?"
Er starrt mich komplett überfordert an und fängt an ,an seinen Nägeln zu kauen.
"Was ist ? " Frage ich als er mir immer noch nicht antwortet.
" Ich kenne ihn doch überhaupt nicht ..und vor allem .. weiß ich nix über ihn ..." Immer mehr fängt er an zu stottern. Den Verdacht das er mich an lügt bestätigt sich. Wenn man ein Pferd nicht kennt, kann man nicht diese Harmonie aufbauen, so wie ich ihn demletzt beobachtet habe.
" Nicht schlimm , dann lernt ihr euch eben kennen"
Ohne eine Antwort von ihm abzuwarten , laufe ich los und hole den Schwarzen. Er steht schon an der Tür und wartet das es weiter geht.
" Na süßer. Wollen wir es mal auf die Westernart versuchen"
Gut gelaunt läuft er neben mir her, wach aber nicht aufmüpfig. Dann höre ich ein lautes wiehern vom Round Pen. Schlagartig stellen sich die Ohren vom Schwarzen auf und sein lautes wiehern schrillt durch die Luft. Jetzt wirkt er aufgeregt und ich kann ihn kaum halten. Schnell öffne ich die Tür zum Round Pen und lasse ihn rein, ohne die Longe los zu lassen. Langsam wird er mir zu stark und ich binde ihm an einem Balken fest, doch dann höre ich ein lautes knacken, der Hacken von der Longe ist zersprungen und der Schwarze rennt auf Lucy zu. Mein Schrei bleibt mir im Halse stecken. Schnell schließe meine Augen, doch anstatt Tritte und Geschrei ...höre ich gar nichts. Behutsam öffne ich meine Augen. Liebevoll beknabbern sich die beiden am Wiederriss.
Als ich neben mich schau sehe ich einen Gesichtsausdruck ,den ich noch nie gesehen habe. Zum einen Teil sieht er zerknirscht und ertappt zum andern auch erleichtert und in seinem Gesicht sehe ich Freude. Aber keine Freude darüber das sie sich nicht treten oder sonst was. Sondern eher die Freude darüber ,das sich zwei alte Freunde endlich wiedersehen. Lange schauen wir uns das Spiel zwischen den beiden an. Darin liegt so viel vertrautest, so viel Vertrauen.
"Wow," unterbreche ich dieses harmonische Bild, "wie geht das denn ?"
" Manche Pferde verstehen sich eben auf Anhieb gut, gibst bei den Menschen ja auch" alle Emotionen sind aus seinem Gesicht gewichen. Wir fangen die beiden wieder ein und er fängt an mir zu erklären was ich beachten muss.
" Achte auf deine Körperhaltung. Die Schulter ,beim treiben, immer vom Kopf weg und die andere zum Pferdehintern hin. Bleib mit deinem ganzen Körper auf der Höhe  der Hinterhand und einem Arm dahin ausstrecken, in diesem Arm hältst zu das Seil. Mit dem Seil treibst du von hinten und läufst dabei energisch, stell dir vor, dahin wo du auftrittst wächst kein Grashalm mehr. Wenn du dir total  dumm vor kommst, ist es richtig."
Ich befolge seine Anweisungen und der Schwarze läuft ohne zu zögern in den Trab. Toll sieht das aus. Auch in Bens Gesicht sehe ich ein Lächeln. Doch Schwarzer ist ein ganz sensibler, die Sekunden, die ich nicht auf ihn geachtet habe, nutzt er und schießt los, buckelt. Auch Lucy, die vorher die ganze Zeit brav neben Ben gestanden hat, packt der Spieltrieb und rast los. Wie zwei Fohlen laufen die beiden um die Wette. Beide spornen sie sich gegenseitig auf Höchstleistungen an, sodass sie da nur entlang zu fliegen scheinen. Doch dann kickt der schwarze aus in Lucy stürz zu Boden. Wie in Zeitlupe Rennen wir auf das am Boden liegende Pferd zu. Ben schaut nach den Vorderbeinen und fahre die Hinterbeine lang. Dann am rechten Fesselgelenk zuckt ein Stromschlag durch meinen Körper. Ich unterdrücke einen Schmerzensschrei. Das Fesselgelenk ist heiß und angeschwollen. In dem Moment versucht Lucy aufzustehen und schafft es auch. Nun steht sie da auf drei Beinen. Ben versucht sie vorsichtig zu führen. Sie lahmt stark. Ich fange schnell den Schwarzen ein, der schon die ganze Zeit neugierig neben uns stand. Auf dem Asphalt zur Box hört man ordentlich wie die Ordnung der Fußreinfolge zerstört ist. Wir bringen die Pferde in ihre Boxen und Ben holt ein Kühlkissen, legt es um Lucys Gelenk und macht eine Bandage drum. Er sieht so traurig aus, wie er da vor der Box steht.
"Das wird schon wieder" meine ich lege meine Hand auf seine Schulter. Unter meiner Berührung zuckt er zusammen und dreht seinen Kopf in meine Richtung, sodass ich genau in Seine Meer-blauen Augen schaue.

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Hey ihr 🙊🐰
Sry das es erst so spät kommt aber die Feiertage waren stressig. Naja egal XD
Hoffe es hat euch gefallen 'XD
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Der Sprung ins NichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt