Kapitel 22

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Mit Tempo rennen wir durch den Wald. Ich sitze im leichten Sitz auf dem Schwarzen. Schwarz in schwarz fliegen wir über den Boden. Der Wind treibt mir die Tränen in die Augen und meine Beine geben nach. Lange kann ich mich nicht mehr halten, zum Glück sehe ich vorne schon den Ausgang von Wald. Der Himmel erhellt sich wieder in ein lautes Grollen schalt durch die Bäume.
Wir lassen die letzten Bäume hinter uns und kommen aufs offene Feld. Hier spüre ich wieder wie heftig der Regen ist und wie rutschig das Feld sein kann. Der Schwarze schlittert total und ich muss meine letzten Kräfte sammeln um auf seinem hohen Rücken zu bleiben. Wieder erhellt der Himmel doch diesmal sehen wir den Blitz runter kommen, dann noch einer am andern Ende von Himmel.
Der Schwarze erschreckt sich und springt zu Seite. Zu viel für mich, meine Kräfte sind aufgeraucht und alles tut weh. Ich hänge auf der Seite und halte mich nur an der Mähne vom Schwarzen fest. Dann falle ich, langsam und in Zeitlupe, in dem Moment ist das einzige was ich höre das laute Donner, aber das ist in weiter Ferne. Verschwommen sehe ich den Schwarzen, seine Nase aufgebläht und seine Augen weiß , dann dreht er sich um und galoppiert davon. Er wird immer kleiner und ich schließe meine Augen.
Ich träume davon zu ertrinken, jedes Mal wenn ich wieder an der Oberfläche komme,gehe ich wieder unter. Dann spüre ich einen warmen Wind an meinem Gesicht.
Vorsicht öffne ich meine Augen. Eine schwarze Nase prustet mir entgegen. Er ist zurück gekommen, er hat mich nicht alleine gelassen. Ich richte mich auf, mein Kopf tut weh und meine Hüfte schmerzt. Wieder stupst er mich an.
» Ist gut ich komme «
Unter Schmerzen hebe ich mein Fuß in den Steigbügel. Ich muss nach Hause, Ben wartet und vertraut auf mich. Ich muss aufhören im Selbstmitleid zu versinken und reiten! Ich schwinge mich in den Sattel und Kralle mich da fest.
» So schwarzer wir müssen Heim.«
Ich lasse ihm die Zügel frei und sofort springt er in den Galopp. Nicht wieder so wild sonder ruhiger. Endlich sind wir wieder eine Einheit. Der Regen lichtet sich langsam, trotzdem bleibt es Stürmisch. Mein Herz macht einen Satz als ich die grüne Farben von der Reithalle erblicke. Ein weiterer Schenkeldruck und der Schwarze legt einen zu. Bevor ich auf den Hof reiten kann kommt mir Vicky mit besorgten Gesicht entgegen.
" Liv! Wo ist Ben?!" Der schwarze pariert durch und ich falle in ihre Arme.
» Am Fluss... mit Lucy...der Baum.«
Die ganze Zeit verhaspele ich mich an meinen eigenen Worten. Nach und nach kommen Alex, Horst und meine Mutter angestürmt.
" Beruhige dich. Also wo genau ist er ?" Meine Mutter nimmt mich Vicky ab und versucht mich zu beruhigen.
» Am Fluss hinter dem Waldstück. Lucys Fuß ist geschwollen und ein Baum hat die Brücke zerstört.«
"Ich weiß wo das ist" Vicky steht auf und geht.
» Wie bist du her gekommen ?" Fragt meine Mutter mich und als Antwort kann ich nur noch flüstern.
» ich bin gesprungen..«
Mit dem letzten Wort sacken meine Beine ein und ohne die Stütze meiner Mutter wäre ich gefallen.

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Als ich aufwache sehe weiß.
Die weiße Decke kenne ich, schon wieder wache ich in einem Krankenhaus auf. Das letzte Mal als ich hier lag habe ich mein Pferd verloren. Die Zeit zwischen damals und jetzt kommt mir so ewig vor.
Ich habe ein neues Pferd gefunden, es lieb gewonnen und Vertrauen gewonnen. Neue Freunde gefunden, eine Liebe ?
Ich richte mich auf und schaue in das schlafende Gesicht meiner Mutter. Sie sieht so erschöpft aus. Ich will sie jetzt nicht wecken. Ich stehe langsam auf. Meine Hüfte schmerzt ein bisschen, aber ansonsten scheint es mir gut zu gehen. Vorsichtig schleiche ich an ihr vorbei und öffne die Tür. Ein langer Korridor erschreckt sich und das helle Licht blendet mich. Eine erstaunte aber überglückliche Vicky kommt auf mich zu gerannt und umarmt mich.
" Oh Gott sei dank dir geht es gut."
Sie strahlt und bei ihrem breiten lachen kann ich nicht anders und muss auch lachen. Dann im Augenwinkel sehe ich Ben. Vicky bemerkt meinen Blick und meint: "Ich lass euch mal alleine" Sie zwinkert mir zu.
»Hey« langsam kommt er auf mich zu, doch er sagt kein Wort. » wie geht es dir ?«
Wieder sagt er nichts sondern legt einfach nur seine Hand an meine Wange. Dann zucke ich zusammen , denn mit seiner heißeren und kratzigen Stimme antwortet er mir endlich: " ich bin so stolz auf dich"
» was ist mit deiner Stimme?!«
Frage ich erschrocken.
" ich saß über eine Stunde im Regen", sagt er und zwinkert mir zu ," leichte Lungenentzündung und dicke Erkältung. Mach dir keine Sorgen mir geht es gut."
Da kann ich nicht anders und falle ihm um den Hals stelle mich auf meine Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss.

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Hey dreamies XD
Ich hoffe euch gefällt was ich da so auf " Papier" bringe XD
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Der Sprung ins NichtsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt