𝕾𝖈𝖍𝖚𝖑𝖉𝖎𝖌 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

Teil 6

Die Polizei kam und ging durch das Dorm von BTS. Wieder wunderte man sich, wie es infrage kam, die Mitglieder nicht einfach alle einzusperren. Das wäre ein zu grosser Skandal, hiess es. Big – Hit könnte dann sogar pleitegehen. Schliesslich mussten sie immer noch mehr oder weniger tun, was diese Leute sagten.

Einige Tage vergingen. BTS wurde zu einem düsteren Gerücht. Wer die Zeitung las, konnte es kaum glauben. Einer der Koraner, möglicherweise sogar ein Serienkiller?
Taehyung konnte nicht mit der Situation umgehen. Er war schuldig, dieser Satz quälte ihn Tag für Tag aufs neue. Mittlerweile waren es 12 Tage von Jimins Tod weg. Die Stimmung im Dorm knisterte. Jeder schien zu warten. Es war wie eine tickende Zeitbombe. Die Luft war heiss.
Wer würde als nächstes sterben? Das war die Frage, die sich jeder stellte.
Doch da geschah es. Eines Tages war es so weit, es geschah das unvermeitliche.

Jungkook kam gerade vom Joggen nach Hause. Völlig ausgepowert betrat er das Haus von der Hintertür. Er lief immer noch laut atmend nach oben und begab sich dann in die Dusche. Er hatte es beim Sport wieder draufankommen lassen.
Er genoss das warme Wasser auf seiner Haut und schloss für einen kurzen Moment einfach die Augen. Vorsichtig lehnte er sich an die Wand der Dusche und schloss die Augen. Seine Instinkte verfeinerten sich. So konnte er alles wahrnehmen. Er spürte das Wasser in seinem Bauchnabel zu einem kleinen Strahl zusammenfliessen. Fühlte die kleinen Rillen in der Wand am Hinterkopf und vernahm sogar, wie das Wasser hauchzart über jede einzelne seiner Wimpern plätscherte.
Und wieder fragte er sich, wie es wohl wäre, wenn alles anders gelaufen wäre.
Doch die Nachdenklichkeit wandelte sich schnell in Wut um. Frustriert kickte er mit dem Fuss gegen den harten Stein und zischte vor Schmerz auf.
 Verflucht sei die Vergangenheit!

Wenig später betrat er frisch geduscht, mit bequemen Klamotten sein Zimmer. Die braunen Haare klebten ihm fast bis in den Augen. Ein Oberteil hatte er vergessen mit in die Dusche zu nehmen. Also ging er Oberkörperfrei zu seinem Schrank und griff nach dem Henkel. Verwirrt zog er die Augenbrauen hoch. Die Tür schien zu klemmen, aber gewaltig. Erst beim gefühlt hundertsten groben Versuch fiel sie endlich aus dem Schloss.
Ein leiser Schrei entwich Jungkooks Kehle, als etwas aus dem Schrank herausfiel. Es war nicht irgendetwas. Nein, es war Jins Leiche.

Die Augen glasig, weit geöffnet, machte er den Eindruck er würde durch einem hindurch sehen. Doch der Körper war so leblos, dass er mit einem leisen»bam « auf den Boden aufschlug. Tränen stiegen Jungkook in die Augen.» Nein, Taehyung, wieso hast du das getan? «, hauchte er keuchend.
Dann herrschte Stille. Totenstille.

«Wieso «, fragte sich Jungkook,» wieso muss mir Taehyung das Antun. « Um Jins Hals lag der gleiche Strick. Seine Augen schienen zu überquellen. Sie waren so aus den Augenhöhlen herausgetreten, es schaute aus, wie bei einer Horrorpuppe. Nur war das hier kein dummer Film, der dazu diente irgendwelchen Minderjährigen zu erschrecken. Das hier war verdammt nochmal real!
 Jungkook wollte wegschauen. Er wollte seinen Blick von dem Grauen hochst persönlich abwenden. Aber er konnte nicht. So wie er nicht hinschauen konnte, konnte er auch nicht umgekehrt.
Jins volle Lippen, leicht geöffnet, hatten schon einen blassen Ton bekommen. Er hatte sie zu einem stummen Schrei aufgerissen. Die eine Hand war mitten in das feste Seil um seinen Hals verankert. Wahrscheinlich hatte er sich befreien wollen.

Jetzt stiegen Jungkook doch noch Tränen in die Augen.
Das war es also, Taehyungs Rache für die Tat, die er begannen, hatte. Er würde ihn niemals mehr Unterschätzen. So viel stand fest.