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Wie jeden zweiten Tag stand ich in der Turnhalle „meiner" Schule. Geduldig wartete ich darauf, dass meine Trainerin fertig erklärt hatte. Dann stelle sie sich auf ihren Platz und startete die Musik. Nach zwei Takten fingen wir an zu tanzen. Das ganze funktionierte mehr schlecht als recht. Schon lange hatte ich mich beim Training nicht mehr so scheiße gefühlt. Ich wusste selber nicht warum aber seit Mo geschrieben hatte, dass er die ganze Woche nicht kommen würde, war ich demotiviert. So ging das volle sieben Tage. Ich freute mich nicht mehr auf die Proben. Nicht so wie sonst.

Auch eine Woche später hatte sich an meiner Situation nichts geändert. Normalerweise fing ich an zu grinsen wie deppert, wenn ich ihn in der Schule sah, aber auch das war nicht mehr so extrem wie vor zwei Wochen. Dann kam Mo endlich wieder.

Ihm viel anscheinend auf, dass ich nicht so begeistert war wie sonst, denn ich spürte immer wieder seinen besorgten Blick auf mir. Nach anderthalb Stunden tanzen waren wir endlich fertig. Ich packte meine Sachen zusammen und machte mich auf den Heimweg. Doch weit kam ich nicht. Gerade an der Rückseite der Halle angekommen, hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Verwundert blieb ich stehen und drehte mich um.

Mo ging zügig über den Feldweg zu mir und blieb dicht vor mir stehen. „Ist alles gut bei dir?", fragte er mich vorsichtig. „Ja. Alles bestens.", murmelte ich, während ich beschämt den Boden musterte. Sanft legte Mo seine Hand unter mein Kinn und zwang mich damit ihn anzuschauen. Schüchtern sah ich ihm in seine braunen Augen.

„Was ist wirklich los?", fragte er wieder. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und flüsterte: „Ich... habe dich vermisst." Danach kniff ich schnell meine Augen zusammen, um seine Reaktion nicht sehen zu müssen. Das mag kindisch klingen, erschien mir aber als der einzig sinnvolle Ausweg.

„Hey. Bitte schau mich an.", hörte ich Mos sanfte Stimme. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah in sein lächelndes Gesicht. „Ich habe dich auch vermisst Kleine."

Ich fing an zu strahlen. Die Umarmung, in die mich Mo zog, war wunderschön. Ich legte meine Arme ebenfalls um ihn und sog seinen Duft in mir auf. Nach viel zu kurzer Zeit schob Mo mich ein Stück von sich.

„Du bist so wunderschön.", komplimentierte er mich. Diese Worte ließen mich noch breiter lächeln, als ich es ohnehin schon tat. Dann senkte er seinen Kopf und legte seine Lippen kurz auf meine. In den Sekundenbruchteilen, in denen sich unsere Lippen berührten, spürte ich tausend kleine Stromstöße, die durch meinen Körper zuckten.

Ich legte meine Arme um seinen Nacken und behielt Mo nah bei mir. Dann vereinte ich unsere Lippen erneut zu einem, diesmal längeren, Kuss. Wir lösten uns kurz voneinander um Luft zu holen und versanken dann wieder in einem Kuss. Unsere Lippen bewegten sich gegeneinander. Ich spürte Mos Zunge über meine Lippen streichen und öffnete diese einen Spalt. Seine Zunge kämpfte mit meiner um die Dominanz. Diesen Kampf hatte ich schon verloren, bevor er begonnen hatte, aber das Gefühl, wie unsere Zungen sich berührten war unglaublich.

Ganz benebelt taumelten wir die paar Schritte bis zur Außenwand der Halle. Dort presste mich Mo leicht dagegen. Seine Hände befanden sich nicht mehr auf meinen Wangen, sie waren meine Seiten runtergefahren und lagen an meiner Taille. Von dort wanderten sie jetzt auf meinen unteren Rücken und auf meinen Po. Dort hob er mich hoch und ich schlang meine Beine um ihn.

Als wir uns aufgrund von mangelnder Luft voneinander lösen mussten, lehnte ich meinen Kopf außer Atem an die kühle Steinwand hinter mir. Wieder bei Atem legte ich meine Arme wieder um seinen Nacken und flüsterte: „Ich... ich glaube... nein ich bin mir sicher dass ich mich...Ich liebe dich." Diesmal ließ ich meine Augen offen und wartete auf seine Reaktion. Aber die kam erst mal nicht.

Erst als ich enttäuscht meinen Kopf hängen ließ und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien reagierte Mo. „Nein!", rief er entsetzt. „So war das nicht gemeint. Ich liebe dich auch. Ich war nur so überwältigt, weil du das gleiche fühlst wie ich. Das hätte ich nie zu träumen gewagt."

Der enttäuschte Gesichtsausdruck auf meinem Gesicht verschwand und ich strahlte wieder. Dann gab ich Mo einen federleichten Kuss auf die Wange. Dieser ließ mich runter, nahm aber meine Hand sofort in seine, als ich wieder auf eigenen Beinen stand. Wir gingen unsere Taschen holen, die wir im Eifer des Gefechts liegen gelassen hatten. So gingen wir Hand-in-Hand zu mir nach Hause. Vor der Tür drehte ich mich zu Mo.

„Sehen wir uns morgen?", fragte ich ihn. „Ich hole dich für die Schule ab.", teilte er mir grinsend mit. „Gesetze den Fall meine Freundin möchte mit mir fahren." Eifrig nickte ich. Das brachte ihn zum schmunzeln. „Dann bis morgen.", freute ich mich. Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen und legte meine Lippen auf seine. Der unschuldig geplante Kuss artete ein wenig aus aber eigentlich war mir das nur recht. Als wir uns dann endgültig voneinander verabschiedet hatten, ging ich strahlend ins Haus. Dieses Strahlen wich den ganzen Abend nicht mehr aus meinem Gesicht. Meine Eltern fragten zu meinem Glück aber nicht nach.

A/N: Moin, das ist der erste Oneshot, der direkt nach dem Schreiben auch veröffentlicht wurde. Ich habe ihn am Donnerstag und Freitag in der Schule angefangen und ihn in dieser Sekunde abgeschlossen. Ich hoffe er gefällt euch. Joa..

Fehler:

Kritik:

Bye.

905 Wörter

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