6 (Bucky Barnes)

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"Dr. Smith, bitte in Labor 4.", hörte ich den Befehl über mein Ohr. Seufzend verließ ich mein eigenes Labor und machte mich auf den Weg. Dabei musste ich die Hydra Basis, in der ich für die Avengers undercover ermittelte, einmal komplett durchqueren. Vor der Tür zu Labor 4 überprüfte ich, ob meine undurchdringliche Hydra Agenten Maske saß und betrat dann den Raum.

Er war karg eingerichtet. In der Mitte stand eine Liege, daneben ein dreckiger Tisch, hinter der Liege standen zwei Lichtstrahler. Auf der Liege saß mein neuer Patient. Wenn man das so nennen konnte. Neben meinen Forschungen für Hydra musste ich auch ihre Experimente regelmäßig verarzten. Dabei hatte ich schon viele unangenehme Bekanntschaften gemacht. Heute war wohl wieder so ein Tag.

Ich trat langsam näher an den oberkörperfreien Mann vor mir. Dabei bemerkte ich mehrere Schuss- und Messerwunden. "dafür brauche ich die komplette Ausrüstung und muss ungestört sein.", berichtete ich dem Wachmann, der den Winter Soldier, wie ich aufgrund des von mir entworfenen Metallarms annahm, bewachte. Dieser sprach in ein Walkie- Talkie. Wenige Minuten später kam ein weiterer Laufbursche Hydras zusammen mit meinem Koffer in den Raum. Ich bedankte mich und die beiden Männer ließen mich mit dem Winter Soldier alleine.

Seufzend verteilte ich Zangen, Tupfer und anderes Zeug auf dem Tisch. Dann schob ich mir einen Stuhl neben die Liege und begann den Mann zusammen zu flicken. Ich wusste, dass Hydra ihren Soldaten das Gedächtnis nahm, aber dachte, dass ich wohl zuerst die Wunden nähen sollte, bevor das passierte. Danach waren die Betroffenen oft sehr aggressiv. Deshalb versuchte ich, ein Gespräch anzufangen. "Wie heißt du?" "Bucky.", antwortete er mir tatsächlich. Erleichtert nickend lächelte ich. "Ich heiße Maya. Achtung das brennt kurz." Ich tupfte Iod auf eine der Wunden. "Weißt du noch mehr?", fragte ich. "Nein. Nur Bucky. Und ich weiß, dass ich nicht länger hier sein will.", antwortet er irgendwie schüchtern.

Lächelnd schaute ich ihm zum ersten Mal an diesem Abend in die Augen und versank in ihnen. Das Blau schien mich in einen unendlichen Strudel zu ziehen. doch leider riss ich mich zusammen. "Ich will auch nicht länger hier sein.", fing ich an. "Aber vielleicht erhört uns jemand und wir kommen hier schneller weg, als wir denken?" Ich strich ihm sanft über eine schon ältere Wunde an der Stirn,. "Vielleicht... ", murmelte ich dabei wieder.

Dann stand ich ruckartig auf und öffnete die Tür für die beiden Wachen. Während ich meinen Koffer packte sagte ich zu ihnen: "Da ist was drin, das ich in meinem Labor brauche. Ich nehme den Koffer mit rüber."

Ich verließ das Zimmer und machte mich auf den Weg zu meinem Labor. Dort öffnete ich ein Geheimfach am Koffer und holte mein Handy heraus. Ich wählte eine Nummer, die ich viel zu lange schon nicht mehr gewählt hatte. Sobald jemand abhob flüsterte ich: "Steve. Ich habe ihn." Steve Rogers, der am anderen Ende der Leitung war, verstand sofort. Ich legte auf und griff direkt zu meinem Funkgerät. "Der Winter Soldier soll auf direktem Weg in seine Zelle. Für alles andere ist er zu schwer verletzt." So würde Bucky alle Erinnerungen, die er bis jetzt hatte behalten.

Während ich auf das Eintreffen der Avengers wartete, packte ich wichtige Dokumente in einen Order. Dann hörte ich durch mein Funkgerät hektische Befehle. Sie waren da.

Ab da ging alles ganz schnell. Meine Labor Tür wurde vom Sicherungssystem verriegelt und kurz darauf von Iron Man eingetreten. Dad warf mir einen kleinen Koffer zu. Darin war mein Anzug. Ich drückte auf ein paar Knöpfe und stand in Kampfmontur vor ihm. Meinen Ordner unterm Arm zeigte ich Tony den Weg zu Buckys Zelle. Auch diese brach er auf.

Irritiert sah Bucky auf. "Ich habe doch gesagt, dass uns jemand erhört.", rief ich ihm zu. Daraufhin fing er an zu grinsen und folgte mir aus dem Gebäude heraus. Dabei mussten wir den ein oder anderen Hydra Agenten aus dem Weg räumen, aber das bekamen wir hin.

Endlich an der frischen Luft, rannten wir zum Jet, in dem uns Natascha erwartete. Sie hatte anscheinend noch Verletzungen von ihrem letzten Kampf und musste als Pilotin herhalten. Nach dem auch Cap, Dad, Thor, Barton, Peter und Loki bei uns waren, starteten wir, bevor die Hydra Basis in die Luft flog.

Freudestrahlend begrüßte ich meine kleine Familie, die ich seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Bucky stand hinten in einer Ecke und schaute misstrauisch zu uns.

Ich ging zu ihm. "Ich sollte mich vielleicht komplett vorstellen. Ich heiße Maya Stark und arbeite seit zwei Jahren für die Avengers bei Hydra. Heute haben wir unsere Mission endlich abgeschlossen."

Zwei Wochen lebte Bucky jetzt schon bei uns im Tower. Er kam inzwischen ganz gut klar und hatte auch den Großteil seiner Erinnerungen wieder. Manchmal gab es aber so Momente, in denen er grimmig schauend in einer Ecke stand. So wie jetzt. Seufzend beendete ich mein Gespräch mit Loki, meinem besten Freund, und ging zu Bucky. Ich schlich mich von hinten an ihn ran, schlang meine Arme um seinen Bauch und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Du siehst zwar heiß aus, wenn du so schaust, aber das schreckt die anderen vielleicht ein Bisschen ab.", flüsterte ich in sein Ohr.

Langsam drehte sich Bucky in meinen Armen und verlangte: "Sag das noch mal." "Dein Blick schreckt die anderen ab?", wiederholte ich fragend. "Nein, das davor.", raunte er. Jetzt legte sich auch bei mir der Schalter um. "Du siehst heiß aus, mit dem Blick.", wiederholte ich dann mit einem unschuldigen Lächeln auf den Lippen.

"Ah Shit!", fluchte Bucky leise, bevor er mein Gesicht nahm und seine Lippen fordernd auf meine presste. Lächelnd erwiderte ich den Kuss. Unsere Hände gingen auf Wanderschaft. Meine blieben in seinen Haaren liegen, wo ich an einzelnen Strähnen immer wieder leicht zog, was Bucky ein leises Keuchen entlockte. Seine Hände lagen an meinem Hüftknochen, wo sie ein Stück unter mein Shirt gerutscht waren und mich noch näher an ihn zogen.

Nach einiger Zeit lösten wir uns voneinander und schauten uns lächelnd an. "Schon viel besser., kommentierte ich sein glückliches Strahlen, packte ihn an der Hand und zog ihn aufs Sofa. Dort kuschelte ich mich an seine linke Schulter. "Stört dich das denn nicht?", fragte Bucky mich ungläubig und bewegte seinen linken Arm leicht. "Das was sie dir angetan haben ist schrecklich, aber warum sollte mich das stören? Du bist perfekt, Bucky." "Du bist perfekt, Maya", erwiderte Bucky und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

So lagen wir den ganzen Abend da. Irgendwann fielen mir die Augen zu. Auch Bucky war kurz vorm Einschlafen. Das letzte, was er sagte war "Ich liebe dich, Doll.", bevor er ins Reich der Träume driftete

1092 Wörter

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2023 ⏰

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