Deniz' Sicht
Sie verfrachteten mich in Gonzos Nest, hier ließ er eigentlich fast niemanden rein. Das war wohl eine absolute Ausnahme. Sexy James kletterte zu mir rein und Gonzo ließ uns erstmal alleine. Er wollte sich wahrscheinlich nicht um mich kümmern, sollte ich doch emotional werden. "Und jetzt erzähl mir ganz genau was passiert ist.", verlangte James von mir. Ich atmete kurz tief ein. "Es war eigentlich alles toll bis Marlon zu mir meinte, dass ich doch vom Verhalten her Ähnlichkeiten mit Horizon hätte.", fing ich an zu erzählen: "Er hat das doch nur gesagt, weil er betrunken war aber ich bin direkt weglaufen." "Betrunken sein entschuldigt das auch nicht.", meinte James mitfühlend zu mir.
"Ich will aber auch nicht auf ewig angepisst sein und ich hab ja genauso getrunken.", seufzte ich. "Ja hast du aber warte zumindest bis er sich entschuldigt. Und dann solltet ihr beide vielleicht den Alkohol Konsum zurückschrauben.", meinte sie nun zu mir, sie lächelte mich bei den Worten auch leicht an. "Es war nur einmal.", meinte ich zu ihr: "Aber ich glaube ich will jetzt eigentlich nur noch schlafen." "Schlaf einfach. Du bleibst jetzt sowieso erst einmal hier.", forderte sie mich auf. "Das ist Gonzos Bett.", gab ich zu Bedenken. "Der kann auch bei mir schlafen, ist nicht so als wäre es das erste Mal.", antwortete sie. Ich wollte eigentlich noch was fragen aber ich schlief nun ein.
Marlons Sicht
Fabi hielt mitten unter der Suche inne um sein Handy zu checken. "Oh Gott sei Dank.", murmelte er dann. "Was?", fragte ich. "Sie haben ihn gefunden. Sie nehmen ihn aber mit in die Nebelburg.", beantwortete Fabi mir meine Frage. "Ich geh zu ihm.", meinte ich sofort und lief gleich Richtung Nebelburg. "Marlon!", rief mir Fabi noch hinterher aber ich ignorierte ihn komplett. Ich konnte mir schon denken was er sagen wollte. Ich wollte nun aber Deniz sehen und mich vergewissern, dass es ihm wirklich gut ging.
Betrunken war die Nebelburg auch nicht wirklich gruselig. Ich ging einfach durch. Sexy James lief mir dann als erste über den Weg. "Wo ist Deniz?", fragte ich sie direkt. "Er schläft.", gab sie zurück, ihre Augen verengten sich direkt: "Und du brauchst jetzt gerade sowieso nicht zu ihm." "Man, ich hatte nicht nachgedacht. Aber es ist auch nicht fair. Er erzählt mir überhaupt nichts.", maulte ich sie an. "Du denkst anscheinend nie nach. Und Gegenfrage, stellst du denn die Fragen zu denen du die Antworten wissen willst oder wartest du nur darauf bis Deniz dir seine ganze Vergangenheit offen legt?", sie funkelte mich bedrohlich an. Ich wollte eigentlich was erwidern aber ihre Worte ließen mich inne halten. "Was meinst du?", fragte ich dann nicht ganz so intelligent.
"Du erwartest, dass Deniz dir alle seine Probleme einfach so auftischt wobei du nicht mal danach fragst. Du erzählst ihm doch auch nicht im kleinsten Detail was in deinem Leben abging bevor du wieder hier aufgetaucht bist.", fuhr sie mich an: "Weißt du wieso Deniz die Nationalmannschaft verlassen hat? Weißt du wieso er und seine Eltern jetzt hier wohnen und nicht mehr in einem ganz anderen Stadtteil? Weißt du wieso er so viel Zeit hat um mit dir rum zu hängen? Weißt du woher die Angst vor der Dunkelheit kommt? Weißt du wie sich seine Beziehung mit seinen Eltern geändert hat, nachdem er sich geoutet hat? Nein, weißt du alles nicht und du hast auch nie bei ihm nachgefragt."
Ich war echt nicht darauf vorbereitet gewesen von James angemotzt zu werden, weswegen ich sie nur anstarren konnte. "Ich hab dich im Auge, ich beobachte jeden Schritt den du tust.", drohte sie mir. "Ich versuche doch mein Bestes... Das ist für mich auch alles neu.", meinte ich überfordert. "Das Zwischenmenschliche Beziehungen, als ein ganzes, neu für die Kerle sind war mir schon klar.", maulte James mich an. "Willst du gerade einfach nur Streit mit mir?", fragte ich sie deshalb. "Ja.", gab sie simpel zurück. "Und warum?", fragte ich nochmal verwirrt.
"Weil ich nicht will, dass du Deniz noch mehr weh tust. Das haben andere schon zur Genüge getan.", ihr Blick war echt durchdringend. "Könnt ihr mal leiser sein?", hörte ich nun Deniz Stimme: "James, du musst nicht die Heldin für mich spielen." Eigentlich hatte ich mich entschuldigen wollen aber ich brachte es nicht raus, ich fragte stattdessen: "Wieso schläfst du in James Bett?" Deniz guckte runter, extra damit ich sehen konnte wie er seine Augen verdrehte. "Das ist Gonzos Bett und weder Gonzo noch ich werden bei ihm schlafen.", fuhr mich James erneut an. "Wir klären das morgen, Marlon, lass mich in Ruhe.", Deniz legte sich wieder hin und drehte sich komplett weg.
"Verkackt!", murmelte Sexy James zu mir und ging nun auch weg. Ich blieb noch ein paar Minuten verloren stehen und ging dann endgültig nachhause. Ich würde es wohl wirklich erst morgen versuchen müssen.
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Nach so langer Zeit
FanfictionEin paar einsame Gestalten, welche in Grünwald zurückgeblieben sind sehen sich denen gegenüber die verschwanden und nun nach und nach wieder auftauchen. Gemischte Gefühle vorprogrammiert.