(Marlons Sicht, Sexy James' Sicht & Deniz' Sicht)

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Marlons Sicht

 "Deniz ist Weg.", teilte ich Fabi mit, welcher irgendwann neben mir stand. "Wie? Deniz ist weg?", fragte dieser mich total verwirrt. "Weg. Nach draußen.", erklärte ich ihm. "Nach draußen?! Im Dunkeln?!", Fabi sah mich total entgeistert an und war wohl auf einen Schlag wieder nüchtern. "Hast du ihn schon angerufen?", fragte er mich nun. Ich schüttelte den Kopf, daran hatte ich gar nicht gedacht. Fabi antwortete darauf nichts mehr und rief einfach Deniz an. Es klingelte jedoch in meiner Jackentasche. Ich hob verwirrt ab: "Hallo?" "Du Vollidiot!", fuhr Fabi mich aggressiv an und verschwand damit zu Juli. Er erklärte ihm wohl die Lage. Ich war viel zu dicht um einen klaren Gedanken zu fassen und ließ mich in den nächsten Stuhl fallen. "Wir müssen ihn suchen.", meinte jetzt auch Juli: "Vor allem ohne Handy ist der richtig geliefert."

 "Ruf Gonzo an, er und Sexy James sollen helfen.", sagte Fabi zu Juli: "Dann können wir uns besser aufteilen." "Der findet schon wieder zurück.", meinte ich zu denen, was schoben die für ein Drama. "Halt die Fresse, Marlon, ich wette du bist daran Schuld das er überhaupt weg ist.", wurde ich erneut von Fabi angemault. Ich drehte nur meinen Kopf weg, ich war Schuld. Das würde ich ihm, aber bestimmt nicht auftischen. Die Party war damit relativ gelaufen, es wurde jetzt nur noch daran gesetzt Deniz wieder zu finden. Viele waren maßlos verwirrt, andere machten einfach mit. Ich saß immer noch in dem Stuhl und sah mir alles überfordert an. "Du kommst mit.", bestimmte da Juli und zog mich einfach am Arm in die Höhe. 

"Gut, dann komm ich mit.", seufzte ich und folgte Ihnen nach draußen. Wir würden alles zu Fuß abgehen müssen, wir hatten alle schon getrunken. Da waren weder Motorräder noch Quads eine Option. Die Stimmung war echt eisig.

Sexy James' Sicht

"Ich kann es echt nicht glauben, einfach nur ein paar Wochen sind die zusammen und schon bringt er Deniz dazu zu flüchten. Ich mach diesem Typen die Hölle heiß.", maulte ich vor mich hin. "Wir finden ihn auch nicht schneller, wenn du dich beschwerst aber er bleibt dann definitiv erstmal bei uns.", antwortete mir Gonzo: "Die Kerle waren noch nie zu was zu gebrauchen." Ich sah mich weiter um, bisher war von Deniz keine Spur. Wie weit der wohl gelaufen war? Ich hoffte immer noch darauf, dass er einfach alleine an irgendeinem Bürgersteig hocket und einfach nicht mehr nachhause fand. Da würde wir ihn schon irgendwann finden. 

"Was müssen die auch saufen? Es ist Donnerstag.", maulte ich nun trotzdem weiter. "Es wird langsam echt kalt. Ich hoffe der hat wenigstens seine Jacke an.", gab Gonzo zurück. Auch wenn man es nicht glaubte aber er konnte echt auch fürsorglich sein. Aber wirklich nur, wenn er das wollte. "Ich bezweifle es. Er hat ja nicht mal sein Handy, der muss richtig fluchtartig abgehauen sein. Ich erwürge die alle.", verdrehte ich die Augen. Die Straßen kamen mir nun endlos lang vor. Wir wollten doch einfach nur Deniz wiederfinden. Er war mein bester Freund, ich sorgte mich wirklich um ihn. Eigentlich war er auch nicht der Typ einfach abzuhauen aber anscheinend war er auch total angetrunken. Gonzo war wohl auch frustriert, zumindest sah es echt danach aus. 

Deniz' Sicht

Ich wich noch weiter zurück. Mit den Beiden wollte ich nun wirklich nicht konfrontiert werden. "Ach, hast du immer noch Angst vor uns? Schwuchtel.", grinste mir Stefan entgegen. Das war sicher kein nettes Grinsen. "Wir haben dir schon lange keine mehr rein gehauen.", pflichtete Jannes bei. Die beiden waren von der Nationalmannschaft. Wir hatten gemeinsam gespielt, sie waren jedoch noch nie nett zu mir. Und seit sie heraus gefunden haben das ich schwul war, war es nur noch schlimmer geworden.

Im Dunkeln hatten sie immer leichtes Spiel. Deshalb war ich bei Dunkelheit eigentlich nicht mehr alleine draußen. Jannes und Stefan hatten Respekt vor Gonzo und Fabi, die würden mich nicht angreifen wenn einer der Beiden dabei war. Ich konnte nun aber nicht mehr fliehen und es war auch keiner da. Ich sah mich nur panisch um, dann traf mich schon der erste Schlag.

Ich war nicht sonderlich stark und konnte mich nicht wirklich wehren. Somit taumelte ich nach hinten und konnte gar nicht wirklich reagieren. Ich gab mich einfach meinem Schicksal hin und kniff die Augen zusammen, es passierte jedoch nichts mehr.

"Verpisst euch! Sonst habt ihr es mit mir zu tun!", hörte ich die Stimme von James. Gonzo und sie hatten mich gefunden, zum Glück. Stefan sah Jannes an, dann rief dieser: "Wir haben keine Angst vor euch! Ihr braucht nicht wieder die Schwuchtel beschützen!"
Gonzo stellte sich ziemlich nah an die Beiden und meinte nur leise und bedrohlich: "Ich kann dir gerne zeigen, was die Hexe Staraja Riba mit solchen wie euch macht." Die Beiden sahen ihn unsicher an, dann sagte Jannes: "Das ist Kinder Kram." "Vielleicht, trotzdem habt ihr aber Angst vor mir.", Gonzo ging noch einen Schritt näher und das brachte die Beiden dazu endlich abzuhauen.

Ich setzte mich nur erschöpft auf den Boden. Mir war kalt und ich wollte nachhause. James legte mir ihre Jacke um." Dir wird kalt.", murmelte ich. "Du bist jetzt wichtig, nicht ich. Komm her, wir gehen jetzt in die Nebelburg und dann erzählst du uns was los war. Soll wer kommen? Von den Kerlen?", fragte sie mich. "Nein, aber sag ihnen das ihr mich gefunden habt.", ich zog die Jacke doch enger um mich. "Wird gemacht, sobald ich das aber geschrieben habe kommst du mit." Ich nickte nur. Die Nebelburg war mir gerade tatsächlich lieber als zu Marlon zurück zu gehen. Der war mir eine Entschuldigung schuldig.

Nach so langer ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt