Oh scheiße...
Man sah nichts mehr. Man hörte nur Mädchen weinen und den Alarm für einen technischen Defekt ertönen. Was hatte ich getan? Anscheinend habe ich keine Kontrolle über meine Kräfte, wenn ich wütend bin. Ich müsste über das Wochenende mehr üben, dass mir sowas nie mehr passiert und ich andere nicht in Gefahr bringe. Die Schüler strömten durch die Gänge bis zum Ausgang und fanden sich schließlich auf dem Schulhof bei ihrem Klassenlehrer wieder. Ich hörte eine Sirene und sah dann, wie ein Krankenwagen um die Ecke bog. Ein Mädchen wurde auf eine Liege gelegt und dann in den Wagen getragen. Moment, das war Cara! Garantiert. Was habe ich getan? Sofort, ohne Groß zu überlegen, rannte ich zu den Sanitätern. :,, Entschuldigung, ich bin ihre Freundin , darf ich mit ihr fahren?,ich möchte sie unterstützen." Der junge Mann guckte seinen Kollegen an und der gab mir bescheid dass er erst Cara fragen müsste und ich auch mit meinen Eltern reden müsste, dass sie einverstanden sind. Ich rief meine Oma an, die mit den Sanitätern, per Handy, sprach, dass ich mit fahren dürfte. Für Cara war es eine große Erleichterung, dass ich sie unterstützen wollte. Ich kletterte in den Wagen in den hinteren Teil und war geschockt. Sie lag auf einer Liege mit einer weißen Decke über den Beinen. Die Decke war blutgetränkt und Ihr verweintes Gesicht machte dies nicht besser. Obwohl ich eigentlich eine ziemlich lockere Person bin, konnte ich mich nicht zusammenreißen. Eine heiße Träne verließ mein Auge und bahnte sich ihren Weg nach unten. Ich machte einen Schritt auf die Liege zu und schaute Cara fragend an. ,,Darf ich es sehen?" Sie nickte, für Worte war sie zu schwach, es hätte sie zu viel Kraft gekostet. Langsam und vorsichtig hob ich die nun rote Decke hoch und schlug mir sofort die Hand vor den Mund. In ihrer Hüfte steckten drei spitze, lange Glassplitter und der Rest war mit Blut überzogen. ,,Ich kann sie nicht bewegen", sie hatte die ganze Zeit geschwiegen und diese Wörter waren so überwältigend für mich, dass ich sie erst nach ein paar Momenten realisierte. Sie konnte ihre Beine nicht bewegen... Was hab ich getan? Warum, von den ganzen Menschen aus der Schule müsste es sie treffen?Ich fand keine Worte, die in dem Moment passend wären. Ich griff einfach nach ihrer Hand und guckte sie an. Mittlerweile war sie eingeschlagen und ich öffnete die Zwischentür nach vorne und fragte wie lange es noch dauern würde, bis wir da sind.,,Fünf Minuten müssen wir noch fahren Miss, wir beeilen uns." Ich nickte und ging wieder zu ihr. Diese Fünf Minuten Fahrt gingen schnell vorbei und wir verfrachteten Cara wieder auf die liege zum tragen. Ich ging vor und hielt alle Türen auf, bis wir schließlich an der Notaufnahme ankamen. Eine nett aussehende Frau empfing uns und lächelte. ,,Tut mir, aber leider müssen sie warten, ein Mann mit Nasenbluten ist vor ihnen dran." Ich nehme alles wieder zurück, sie ist eine eingebildete Zicke! ,,Jetzt hören sie mir mal zu, wenn sie jetzt nicht sofort einen Arzt holen und sie verarzten, sorge ich dafür, dass sie ihren Job verlieren!, da kommen Sie mir mit Nasenbluten. Sie hat drei Riesensplitter in der Hüfte stecken!", motzte ich sie an und spuckte ihr jedes einzelne Wort ins Gesicht. Erschrocken und sprachlos guckte sie mich an und traf dann die Entscheidung schnell zu rennen, um einen Arzt zu holen. Ach geht doch!*grins* Der Arzt bat mich kurz einen Raum aufzusuchen, wo ein Mann sein sollte, der mir einen Rollstuhl bringen kann, wo wir später Cara reinsetzen könnten. Ich bedankte mich schnell und ging schnellen Schrittes wieder zurück zum Empfang um mit dem Arzt zu reden, ob man die Splitter hätte vorher rausziehen sollen, doch er verneinte. ,, Es war richtig sie nicht rauszuziehen, denn ohne Behandlung danach wäre sie zu 83% verblutet.", klärte er mich mit Zuversicht auf. Ich nickte und musste erst in den Nebenraum gehen, um zu warten bis Sie behandelt worden ist. Also blieb mir nichts anderes übrig als die Zeit totzuschlagen. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren, machte mir Musik an und merkte gar nicht wie ich langsam in den Schlaf sank.
45 Minuten später:
Miss wachen Sie auf! Ich durch leichtes rütteln aus meinen Schlaf gerissen und steckte meine Kopfhörer wieder in meine Jackentasche. ,,Die Behandlung ist abgeschlossen, sie können Sie jetzt besuchen", kontaktierte mich eine junge Krankenschwester mit sanfter Stimme. ,,Danke können Sie mich zu ihr bringen?" Ich guckte sie fragend an und nach einer Weile nickte sie. Wir liefen eine Treppe hoch, an tausenden von Türen vorbei und dann standen wir vor der Richtigen und klopften an. Man hörte ein ersticktes herein und ich drückte die Klinke runter. Die Krankenschwester blieb draußen. Ich lief auf das weiße Bett zu, auf dem Cara lag und mich mit leeren, ausdruckslosen Blick anstarrte. ,,Was hat der Arzt gesagt?", fragte ich sie zitternd. Sie öffnete ihren Mund:
Ich bin Querschnittsgelähmt.
So das nächste Kapitel von einer Reihe folgender ist draußen :o
Wie gefällt es euch bis jetzt ?
Lasst es mich wissen ;)
Viel Spaß noch beim lesen und schreiben:)
LG 💙1Sophie1💙
DU LIEST GERADE
Die Elementarin und der Badboy ~ Zwischen Liebe und Element
FantasyWisst ihr wie es ist anders zu sein? Anders zu sein, obwohl man nichts dafür kann? Emilie hat seit ihrer Geburt diese Gaben. Sie ist eine Elementarin. Doch in der neuen Schule raubt John und seine Bande ihr den letzten Nerv. Emilie versucht sich mit...