22 - Was is nur los?

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Was zur Hölle hat er da vor?! Er kam immer näher und ich konnte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht spüren. An Flucht war nicht zu denken, da er mich eisern festhielt. Unsere Nasenspitzen berührten sich und er stoppte kurz. Er sah mich an und seine Augen waren glasig vom Fieber.

Dann legte er seine Lippen auf meine. Sie waren weich, aber glühten wie der Rest von ihm. er fuhr mit der Zunge über meine Lippen und aus irgendeinem Grund brach meine Gegenwehr sofort in sich zusammen. Seine Zunge schmiegte sich an meine und er stöhnte erleichtert auf.

Er zog mich wieder enger an sich und dachte nicht daran mich so bald wieder gehen zu lassen. Wie nah denn noch? Dieser Kuss war anders als der erste. Er war genauso fordernd, aber nicht mal annähernd so grob. Ob es daran lag das er im Fieberwahn war konnte ich jedoch nicht sagen.

Er spielte mit meiner Zunge und fuhr mir mit seiner über die Lippen. Mein Herz hatte seinen Dienst quittiert und schlug nur noch so wie es Lust hatte. Unter meinen Händen, die auf seiner Brust lagen, konnte ich spüren, dass es bei ihm genauso war. Warum passiert das jetzt bitte schon zum zweiten Mal?!

Er löste sich schwer atmend von mir und stieß kleine weiße Atemwölkchen aus. Dann legte er seinen Kopf an meine Halsbeuge und blieb so liegen. Is er jetzt ernsthaft eingeschlafen? Es schien so, denn sein Atem wurde ruhiger und irgendwann lockerte sich sein Griff um mich. Ich überlegte ob ich noch bleiben sollte, entschied jedoch, dass es wohl besser war schnell zu gehen.

Ich klebte ihm noch ein Kühlpflaster auf die Stirn und legte seine Medikamente so da er sie gleich sah. Dann machte ich mich schnell auf den Weg nach Hause, bevor er wieder wach wurde. Im Zug sackte ich dann auf einen Sitz und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Warum is das schon wieder passiert? Und warum schaffe ich es nicht mich dagegen zu wehren?

Ich konnte es mir nicht erklären. Als ich zu Hause ankam, war ich immer noch mit den Gedanken woanders. "Schwesterherz, alles gut? Du siehst aus als wenn du einen Geist gesehen hast." Fudo sah mich fragend an. "Ja alles bestens." versicherte ich ihm. Ich beschloss zu Kotori zu gehen, mit ihr konnte ich immer über alles reden.

"Mika! Alles gut? Du siehst irgendwie fertig aus." meinte sie, als ich in ihr Zimmer kam. "Ja. Nein. Keine Ahnung." gab ich zurück und ließ mich auf ihr Bett fallen. "Was is los?" sie sah mich besorgt an und ich erzählte ihr von der Nacht bei Bakugou und von heute. "Das is allerdings krass." meinte sie erstaunt.

"Wem sagst du das." seufzte ich. "Irgendwie macht das mit der Eifersucht jetzt noch mehr Sinn." überlegte Kotori. "Jetzt bleib doch mal ernst." maulte ich. "Das bin ich. Warum sollte er das denn sonst machen?" zuckte sie mit den Schultern. "Keine Ahnung. Heute war mit Sicherheit das Fieber Schuld. Er wirkte auch nicht, als ob er wüsste was um ihn rum abgeht." meinte ich.

"Und das letztens?" gab sie zurück. "Ja das kann ich mir auch nicht erklären. Vielleicht war ja Besessen oder so." ich wusste, dass sich das bescheuert anhörte. "Das glaubst du doch selbst nicht." lachte Kotori. "Nicht wirklich. Aber vielleicht sollte ich mir darüber erstmal nicht so die Gedanken machen." gab ich zurück. "Wird vielleicht das Beste sein." stimmte sie mir zu.

***

Am nächsten Tag stand ich wieder alleine im Haus der Bakugous, weil Mitsuki auch heute direkt los musste. "Aber heute gehts ihm scheinbar schon wieder besser. Was auch immer du gemacht hast gestern, es hat geholfen." hatte sie noch lächelnd gesagt und war dann weg. "Das werd ich heute sicher nicht nochmal machen." murmelte ich vor mich hin, als ich die Stufen hoch lief.

Ich klopfte, rechnete aber nicht mit einer Antwort, zu meiner Überraschung bekam ich aber eine. "Was is?!" hörte ich Bakugou von der anderen Seite motzten. "Na heute scheints dir ja wieder besser zu gehen." meinte ich, als ich das Zimmer betrat. Er sah mich verwirrt an. "Ich war gestern schon mal hier. Vergessen?" erklärte ich. Er sah verlegen weg "Ehrlich gesagt, kann ich mich an gestern nicht wirklich erinnern." murmelte er und ich war irgendwie erleichtert.

"Aber jetzt macht es Sinn, das ich deine Notizen hier hab." meinte er und hob die Unterlagen hoch. Er saß im Schneidersitz auf seinem Bett und sah sie sich an. "Woher weißt du dann das es meine Notizen sind?" fragte ich verwirrt und setzte mich ebenfalls aufs Bett. "Weils deine Handschrift is." gab er wie selbstverständlich zurück.

Ich war immer noch verwirrt. "Wir haben so oft zusammen gearbeitet, das ich mittlerweile weiß wie du schreibst." erklärte er genervt. "Ok. Ja das macht Sinn." nickte ich und kam mir komplett dumm vor. "Es tut mir übrigens leid." wiederholte ich meine Entschuldigung vom Vortag. "Was?" fragte er ohne von den Notizen aufzusehen.

"Das du krank bist." meinte ich. "Muss es nicht." gab er trocken zurück. Das verwirrte mich, sonst ging er immer direkt an die Decke, er musste das bemerkt haben. "Ich bin nicht dumm und hab begriffen, dass ich das an dem Tag wohl verdient hatte." erklärte er ruhig. "Sorry? Was sind das für Medikamente? Kannst du die bitte häufiger nehmen. Oder liegt es daran, dass du krank bist? Dann werd bitte häufiger krank." ich dachte ich hatte mich verhört.

"Mach mal nicht sonen Wirbel. Das nächste Mal werde ich nicht so einfach hinnehmen." er funkelte mich angriffslustig an. "Das hört sich schon eher nach dir an." lachte ich. "Was willst du eigentlich hier?" fragte er dann. "Dir die Unterlagen von heute vorbei bringen." meinte ich und holte sie aus meiner Tasche.

"Hätte es nicht gereicht, wenn ich die bekomme wenn ich wieder da bin?" er sah mich skeptisch an. "Hey, bilde dir nichts drauf ein. Ich mach das nicht freiwillig, ich wurde dazu gezwungen, von Aizawa." wehrte ich direkt ab. "Und ich dachte schon du vermisst mich." grinste er fies. "Davon träumst du wohl." lachte ich auf. "Gibs doch zu." er grinste mich immer noch fies an.

"Als wenn dich einer vermisst." ich streckte ihm die Zunge raus. "Leugne es nur weiter." schnaufte er und nahm den zweiten Stapel Unterlagen. Ich konnte den Impuls nicht unterdrücken, ihn zu berühren. Meine Fingerspitzen berührten kaum seinen Arm und er zuckte zusammen. "Bist du wahnsinnig? Willst du das ich gleich wieder einfriere?" meinte er und rieb über die Stelle.

"Ich wollte nur sehen ob wieder ne normale Körpertemperatur hast." meinte ich und verschränkte die Arme. "Würde ich sonst hier sitzen?" motze er zurück. Jap es geht ihm definitiv wieder besser! "Gestern hattest du hier ne private Sauna." gab ich nur zurück. "Aber heute nicht mehr." murrte er. "Ich hatte mich heute sicherheitshalber lieber gleich runtergekühlt." meinte ich und er sah mich verwirrt an.

"So wie du nicht mit Kälte umgehen kannst, macht mir die Hitze zu schaffen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren und kollabier irgendwann. Also frier ich mich quasi selbst ein." erklärte ich und zeigte ihm meinen Arm, auf dem eine leichte Frostschicht zu sehen war. Er sah fasziniert aus und strich darüber. An der Stelle schmolz der Frost und zurück blieben nur kleine Wassertropfen.

"Da das aber heute anscheinend nicht nötig is, kann ich das auch wieder auflösen." meinte ich und ließ den Frost verschwinden, das Wasser verstaute ich in einer leeren Flasche in meiner Tasche. "Du kannst ja doch was." meinte Bakugou. "Wow bloß nicht zu viel Lob. Ich arbeite momentan daran, mich nicht nur in Frost zu hüllen, sondern in Eis. Aber das funktioniert so gar nicht. Und ich weiß überhaupt nicht, warum ich das ausgerechnet dir erzähle." lachte ich, als mir wieder einfiel, mit wem ich redete.

"Ich sag ja, du hast mich vermisst." grinst er selbstgefällig. "Bild dir mal nichts drauf ein." schnaufte ich. "Wenn du mit Hitze nicht umgehen kannst, wie kommt es dann das du ausgerechnet was mit Icyhot anfängst." fragte er und lehnte sich nach hinten. "Ich glaube nicht, dass dich das was angeht." gab ich zurück. "Ich würds aber gerne wissen." meinte er hartnäckig.

"Das is schön, aber das geht dich halt trotzdem nichts an." auch ich blieb stur. "Du bist aber auch stur." murrte er. "Und du nicht oder was." lachte ich. "Wahrscheinlich sitzt er jetzt zu Hause und macht sich Sorgen um dich." lachte er. "Warum sollte er." gab ich trocken zurück. "Naja du bist hier alleine mit mir." meinte er und kam näher. Ich spürte seinen Atem im Nacken und bekam eine Gänsehaut. "Vielleicht sollte ich das mit dem Knutschfleck dieses Mal richtig machen." ich hörte ihn grinsen.

Warum nur dieser Idiot?!//Katsuki x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt