Auspowern!

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Es verging eine weitere Woche, ohne das wir auch nur irgendwas Neues über Kotori erfuhren. Meine Nerven waren zum zerreißen gespannt und ich musste immer wieder aufpassen, das mir nicht der Geduldsfaden riss.

Ich saß mit Mina, Fudo, Denki und Eijiro zusammen, wir waren am zocken und ich war so schlecht wie lange nicht mehr. Ich hatte bereits vier Runden verloren und auch diese fünfte sah nicht gut aus. "Sieht aus, als hättest du wieder verloren, Schwesterherz.", grinste Fudo mich breit an und ich musste mich zusammenreißen, um ihm nicht den Kontroller ins Gesicht zu werfen.

"Sieht wohl so aus.", knirschte ich mit den Zähnen. Ich legte den Kontroller weg und stand auf. "Wo willst du hin?", Mina sah mich fragend an. "Ich bin heute kein wirklich guter Spielpartner. Ich werd ein bisschen an die frische Luft gehen.", ich versuchte mir ein Lächeln abzuringen, um sie zu beruhigen. "Ok, aber mach nicht zu lange. Wir sind nachher mit dem Essen machen dran.", sie strahlte mich an. "Keine Sorge ich bin rechtzeitig wieder da.", lächelte ich zurück.

Ein bisschen laufen würde mir sicher gut tun, überlegte ich und fing langsam an den Weg, der vom Wohnheim wegführte, entlang zu joggen. Nach einer Weile stellte ich fest, dass ich nicht mehr alleine war. Katsuki lief locker neben mir her. "Du kannst ruhig was sagen, wenn du ein bisschen Bewegung brauchst.", meinte er nur beiläufig.

"Wer sagt denn, dass ich Gesellschaft haben wollte.", gab ich grinsend zurück. "Das ist anscheinend nicht deine Entscheidung.", grinste er schief zurück. "Und außerdem bin ich nicht der Einzige.", fügte er hinzu und nickte die die Richtung hinter mir. Deku lief auf der anderen Seite neben mir her und grinste mich an.

"Ihr habt echt ne Macke wisst ihr das.", pruste ich los. "Ich wollte ohnehin laufen gehen. Also warum dann nicht direkt zusammen.", lächelt Deku. "Ich hätte auch auf dich verzichten können.", motzt Katsuki ihn an. "Also wenn ihr jetzt anfangt euch zu zanken, lauf ich schon mal vor.", verkünde ich und lege einen Zahn zu.

"Vergiss es! Mich hängst du nicht einfach ab.", ruft Katsuki und grinst fies. Und auch Deku hielt noch mit. "Na das wollen wir doch mal sehen.", gab ich zurück und bin motiviert wie lange nicht mehr. Ich wollte wissen wie schnell ich war und ob die beiden mit mir mithalten konnten.

Also wurde ich schneller, bis ich irgendwann nicht mehr joggte, sondern rannte. Aber auch jetzt hielten beide locker mit, alles andere hätte mich aber auch enttäuscht. Schneller rennen konnte ich aus eigener kraft mittlerweile nicht mehr, dafür hatte ich eine Grenzen erreicht. Aber es hatte ja auch keiner gesagt, dass wir unsere Quirks nicht benutzen wollten.

Ich ließ mich von meinem Wind anschieben und wurde noch schneller und konnte nicht verhindern, dass sich ein Grinsen auf mein Gesicht schlich. Ein Blick zu Katsuki verriet mir, dass es ihm ähnlich ging. Und auch Deku liefen grinsend mit. "Is wohl dich noch zu langsam.", rief ich den beiden zu. Mein Wind wurde kräftiger und ich verlor den Boden unter den Füßen, nun rannte ich nicht mehr sondern flog.

Ich schoss vor und hängt nun beide ab. Aber es wäre zu einfach gewesen, wenn sie nicht wieder aufholen würden. Ich konnte Katsukis Explosionen hinter mir hören und sie kamen schnell näher. Dekus Schritte hämmerten auf den Boden und auch er holte schnell auf. "Das nennst du schnell!", brüllte Katsuki und schoss an mir vorbei. Deku lief wieder neben mir und sah nicht aus, als wenn ihm dieses Tempo große Schwierigkeiten bereiten würde.

"Wer sagt denn, dass das schnell ist!", rief ich zurück und verstärkte den Wind. Ich habe es schon immer geliebt, wenn ich so schnell fliegen konnte wie ich wollte. Der Wind der durch meine Haare sauste und das Rauschen in den Ohren. So war es mir schon immer möglich, meine Gedanken zu ordnen und meinen geist zu beruhigen.

Ich schoss wieder an Katsuki vorbei und sah nicht ein langsamer zu werden. Im Gegenteil, ich wurde immer schneller und flog immer höher. Katsuki und Deku waren mittlerweile nur noch kleine Punkte und die Luft wurde dünner. Aber genau das brauchte ich jetzt, ich musste mich komplett auspowern und meine Anspannung Luft machen.

Ich kam an einen Punkt, an dem auch ich kaum noch Luft bekam und sah ein, dass ich umdrehen musste. Aber es wäre nicht meine Art gewesen, einfach so umzudrehen. Also ließ ich den Wind abebben, breitete die Arme aus und genoss den freien Fall. Das war das Baste an meine Quirk. Durch den freien Fall schoss das Adrenalin im Körper hoch und puschte mich auf. Und dass Wissen, das ich mich jederzeit abfangen konnte.

Die Wolken schossen an mir vorbei und durch den Wind, der in meinen Ohren pfiff, konnte ich nichts anderes mehr hören. Ich atmete langsam aus und fühlte mich leicht und frei. Hier konnte mir nichts passieren.

Dann erfasste mich ein Ruck und jemand hielt mich fest. Ich öffnete die Augen und blickte in Katsukis Gesicht. "Lass dich nicht einfach so fallen.", murrte er nur. "hattest du etwa Angst um mich?", grinste ich ihn frech an. "Warum sollte ich!", motzte er zurück. "Naja du hast mich grade aus der Luft gefischt. Und das obwohl ich durchaus in der Lage bin, mich selbst wieder aufzufangen.", lachte ich.

er brummte irgendwas unverständliches, sagte aber nichts weiter dazu. "Sag mal bist du schon mal geschwebt?", fragte ich dann. "Wie sollte ich.", gab er schnaubend zurück. Ich sammelte Wind um uns herum und stoppte damit unseren Flug, sodass wir in der Luft hingen. "Du kannst mich jetzt übrigens wieder los lassen. Ich fall schon nicht weiter.", kicherte ich und er ließ mich los.

Katsuki hing mitten in der Luft und sah sich irritiert um, während ich um hin herum flog. "Ein klasse Gefühl oder?", meinte und stellte mich auf den Kopf. "Wie is das möglich?", er schien verwirrt zu sein. "Meine Windquirk, schon vergessen.", erinnerte ich ihn und schnipste ihm gegen die Stirn.

"Hey was soll das! Natürlich hab ich das nicht vergessen!," rief er. "Ochako lässt Dinge schweben in dem sie sie berührt. Ich hingegen nutze meinen Wind und hebe Dinge, oder Menschen, so in die Luft. Ganz einfach also.", erklärte ich und zwinkerte ihm zu.

"Ich bin ja nicht blöd.", maulte er und sieht sich um. "Von hier aus kann man das Meer sehen.", sagte ich und blieb neben ihm stehen. "Wir sollten langsam zurück. Sonst Muss Mina, dass Abendessen alleine machen.", lache ich. "Da verhunger ich lieber.", murrte er zurück. "Ach komm so schlecht kocht sie gar nicht mehr.", ich musste lachen.

"Dann komm lass uns umdrehen.", sagte ich und griff nach seiner Hand. "Ok.", seine Stimme wirkt sanfter als vorher. Es überraschte mich immer wieder, dass er auch anderes sein konnte, als die laute Knallerbse. Ich drehte mich zu ihm um, zog mich näher an ihn ran und legte meine Lippen auf seine.

Er schien erst verwirrt zu sein, erwiderte den Kuss dann aber doch. "Wofür war das denn?", fragte er, immer noch verwirrt, als ich mich wieder von ihm löste. "Ach mir war einfach danach.", zwinkerte ich und ließ ihn einfach in der Luft hängend zurück. "Hey! Lass mich hier gefälligst nicht einfach so hängen!", brüllte er mich nach. "Streng dich mal ein bisschen an, dann kommst du da auch alleine wieder raus.", warf ich lachend über die Schulter zurück.

Und gesagt getan, ließ er einige Explosionen folgen und schoss an mir vorbei, Richtung Wohnheim. Deku war bereits wieder zurück und ich entschuldigte mich bei ihm, dass wir einfach weg waren. "Ach schon gut. Als Kacchan dir hinterher is, habe ich damit gerechnet, dass ihr nicht wieder zurückkommt.", lachte er und schient kein bisschen sauer zu sein.

"Gehts dir denn jetzt wieder besser?", er sah mich fragend an. "Ja viel besser. Ich musste mich wohl einfach nur mal richtig auspowern, um die Anspannung los zu werden.", gab ich lächelnd zurück. "Dann hat das ganze ja wenigstens einen Sinn gehabt.", er sieht mich freudig an. "Ja auf jeden Fall.", lächelte ich zurück.

Warum nur dieser Idiot?!//Katsuki x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt