Aufregung am Abend...

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Nachdem ich Mina dabei geholfen hatte und uns alle vor einer Vergiftung gerettet hatte, entschuldigte ich mich bei den anderen, dass ich müde wäre und ging auf mein Zimmer. Ich kapselte mich zwar nicht mehr von den anderen ab, aber hin und wieder wollte ich einfach alleine sein. 

Ich lag auf meinem Bett und sah die Bilder von Kotori und mir auf meinem Handy durch. Das war sicher nicht der richtige Weg um mich abzulenken, aber ich brauchte das ab und an einfach. "Ich werde dich finden und retten. Vertrau mir.", flüsterte ich dem Bild zu, auf dem sie mich lebensfroh anlächelte. 

Plötzlich folg meine Tür auf und ich befürchtete schon, dass sie aus den Angeln gerissen werden würde. "Was zur Hölle!", rief ich erschrocken. "Kommt mit!", es war Katsuki und er hatte wieder diesen Befehlston drauf. "Wieso? Und warum stürmst du hier so rein?", motzte ich ihn an. "Komm einfach mit uns sieh es dir selbst an.", er hatte scheinbar keine Lust rum zu diskutieren und warf mich einfach über die Schulter. 

"Hey! Was soll denn das?!", rief ich empört und versuchte mich zu befreien. "Hör auf rum zu zappeln, sonst lass ich dich noch fallen.", murrte er, ließ mich aber nicht los. Er ging mit mir die Treppe runter und in den Gemeinschaftsraum. "Katsuki! Das wäre doch sicher auch anders gegangen!", rief Eijiro überrascht. "Aber so wars schneller:", meinte der nur gelangweilt und warf mich auf einen der freien Sessel. 

"Und was is jetzt so wichtig, dass du mich einfach aus meinem Zimmer schleppst?", schnaufte ich sauer. "Sie selbst.", gab er zurück und deutete auf den Fernseher. Erst jetzt viel mir auf das er lief. Es liefen Sondernachrichten. Ich wusste immer noch nicht was los war, bis ich das Gesicht meiner Schwester auf dem Bildschirm sah. Ich sprang auf und in meinem Kopf drehte sich alles. 

"Kotori!", war das einzige was ich sagen konnte. "Sie haben sie anscheinend gefunden und befreit.", erklärte Fudo neben mir und sah genauso schockiert aus wie ich. "Und bist du immer noch sauer, dass ich dich einfach hergeschleppt habe.", meinte Katsuki neben mir und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Nein, bin ich nicht.", gab ich zurück und ließ mich wieder auf den Sessel sinken. 

Ich wusste überhaupt nicht was ich sagen sollte. Kotori war gerettet und es sah aus, als wenn es ihr gut ging. "Mika. Fudo.", eine zarte Stimme hinter mir sagte unsere Namen. Ich hatte das Gefühl mich wie in Zeitlupe umzudrehen. Und da stand sie. Mitten im Gemeinschaftsraum und lächelte und an, als wenn nichts gewesen wäre. 

Ehe ich selbst wusste was ich tat, sprintete ich schon los, sprang über den Sessel und schloss sie in die Arme. Tränen sammelten sich in meinen Augen und meine Sicht verschwamm, aber das war mir grade herzlich egal. Ich ließ sie einfach laufen. "Du bist wieder da.", meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen. 

"Ja ich bin wieder da. Und es geht mir gut.", versicherte sie mich und legte ihre Arme ebenfalls um mich. Meine Beine gaben nach und wir sanken beide auf den Boden. "Kotori! Gehts dir wirklich gut? Was machst du hier?", Fudo kniete neben uns und sah mindestens genauso fertig aus wie ich selbst. 

"Sie wollte unbedingt als erstes zu euch, damit ihr euch keine Sorgen macht.", sagte meine Mutter und erst jetzt bemerkte ich, dass unsere Eltern ebenfalls da waren. Sie standen in voller Heldenmontur vor uns und lächelten uns an. "Wie habt ihr sie gefunden?", Mina stellte die Frage, die wir nicht schafften zu stellen. 

"Der entscheidende Hinweis kam tatsächlich von Kotori selbst.", erklärte Dad und wir waren völlig verwirrt. "Ich konnte dich mit meiner Traumsicht nicht erreichen. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass die Entfernung zu groß war oder daran, dass dein Geist verschlossen war. Aber ich habe jemanden aus dem Krankenhaus erreicht.", erklärte sie. 

Etwas in mir zerbrach. Mein Geist war tatsächlich wie verschlossen, nur deswegen konnte Kotori mich nicht erreichen. Vielleicht hätten wir sie sonst schon viel früher gefunden. "Es tut mir so leid.", flüsterte ich und neue Tränen liefen mir übers Gesicht. "Aber warum entschuldigst du dich denn jetzt?", Kotori lächelte mich warm an. 

"Ich habe stattdessen einen Komapatienten erreicht, den ich schon eine Weile kenne.", erklärte sie weiter. "Ihr hättet die Ärzte sehen sollen, als der arme Junge plötzlich vor ihnen stand. Wach und kerngesund.", lachte Dad auf. "So konnte sie dann weitergeben wo sie war und hat ganz nebenbei sogar noch einen Jungen aus dem Koma geholt.", lächelte Mom und war sichtlich stolz. 

"Wow, dass is so krass.", staunte Eijiro hinter mir. "Aber sag mal, Mika. geht es dir denn gut? Du warst so schwer verletzt. Ich musste dich sogar überreden dich nicht aufzugeben.", Kotori sah mich besorgt aus. Ich sah sie erst verwirrt an und prustete dann los. "Warum lachst du denn jetzt?", sie sah mich irritiert an. Ich musste so lachen, dass ich mir den Bauch halten musste. 

"Du bist echt unglaublich weißt du das?", brachte ich prustend hervor. "Ich versteh gar nichts mehr.", Mina hörte sich genauso verwirrt an. "Du bist zwei Wochen lang verschwunden und keiner weiß wo du bist und ob es dir gut geht. Dann bist du endlich wieder da und das Erste was du machst, ist mich zu fragen, ob es mir gut geht.", ich musste immer noch lachen und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. 

"Aber es war wirklich knapp und du bist fast gestorben.", quietschte sie schrill. "Ja fast. Aber mir geht es gut.", versicherte ich ihr. Sie sah mich ungläubig an. "Wirklich. Mir geht es bestens.", ich grinste sie breit an. Und ich hatte die Wahrheit gesagt, mir ging es wirklich gut. Jetzt war alles wieder gut. 

"Komm Schätzchen, wir sollten wirklich nach Hause gehen. Du solltest dich ausruhen.", unterbrach Mom uns. "Ja ok, ich komme schon.", Kotori stand auf und wir umarmten uns zum Abschied noch einmal fest. "Ach ja Kotori.", rief ich ihr noch nach und sie drehte sich um. "wenn nochmal irgendwas ist, dann ruf mich einfach. Ich werde dich jederzeit hören.", sagte ich und sie nickte lächelt. 

"Das is eindeutig zu viel Aufregung für einen Abend.", seufzte ich und ließ mich auf die Couch fallen. "Da sagst du was.", stimmte Fudo mir zu und ließ sich neben mich fallen. "Aber Kotori ist wieder da. Das ist alles was zählt.", ich lehne mich zurück und schließe die Augen. "Ich hätte nie gedacht, dass sie sich quasi selbst befreien würde.", lacht Fudo leicht auf. 

"Ich auch nicht. Und ich habe gar nicht daran gedacht nachzufragen, wo sie denn nun eigentlich war.", fällt mir ein. "Dazu haben wir sicher noch mehr als genug Gelegenheiten.", lacht Fudo nun lauter. "Stimmt wohl.", grinse ich zurück. 

"Sag mal, Mika, was genau meine deine Schwester, als sie meinte, dass du fast gestorben wärst?", fragte Mina mich dann. Ich öffnete die Augen wieder und stellte fest, das unsere Klassenkameraden um uns versammelt waren. Katsuki setzt sich grade an meine freie Seite. 

"Genau das, was sie gesagt hat.", erwiderte ich neutral. "Ich wäre fast gestorben. Aber sie hatte es irgendwie geschafft, mich in ihre Traumwelt zu holen. Ich war bereit mich selbst aufzugeben. Überhaupt alles aufzugeben.", erklärte ich ruhig und alle sahen mich entsetzt an. 

"Kotori hat auf mich eingeredet und versucht mich umzustimmen, aber ich wollte nicht mehr. Ich wollte die Schmerzen nicht mehr.", meine Stimme brach kurz, bei der Erinnerung daran. "Wie hat sie es geschafft, dich umzustimmen?", es war Fumikage, der die Frage stellte. "Sie hat mir euch gezeigt.", lächelte ich leicht. 

"Sie hat mir jeden einzelnen von euch gezeigt. Ihr saht wütend aus und entsetzt. Und ich konnte eure Trauer sehen. Eure Verzweiflung. Und ich wollte nicht Schuld daran sein, das ihr euch so gefühlt habt. Außerdem hatte ich nicht vor Akito diese Genugtuung zugeben. Er sollte nicht glauben, dass er mich so leicht besiegen könnte.", ich ballte meine Hände zu Fäusten. 

"Aber im Großen und Ganzen, ist es Kotoris Einfluss zu verdanken, dass ich nicht aufgegeben habe.", beendete ich meine Erklärung und musste lächeln. Kotori würde es immer schaffen, mich zum weitermachen zu bewegen. "Das wussten wir ja gar nicht.", Eijiro brach die Stille im Raum als erstes. 

"Solltet ihr auch nicht.", zwinkerte ich ihm zu. "Du darfst uns nicht verlassen!", rief Mina und warf sich mir um den Hals. "Du hast aber schon zugehört oder?", murrte Katsuki und war genervt, weil sie ihn weggeschoben hatte. "Ich bin doch hier. Und ich habe nicht vor zu gehen.", lachte ich und strich ihr über den Rücken. "Sicher?", sie sah mich mit großen Augen an. 

"Ja wirklich.", grinste ich und sie strahlte übers ganze Gesicht. "Ich meinte das, was ich da gesagt hatte übrigens ernst.", mischte Katsuki sich ein und ich sah ihn verwirrt an. "Wenn du stirbst, dann bring ich dich um.", meinte er mit fester Stimme. "Und ich wiederhole das was ich gesagt hatte. Dir is klar, dass das gar keinen Sinn ergibt.", lacht ich auf. 

"Is mir egal. Ich werde es auch nicht zurück nehmen. Sie einfach nur zu, dass du nicht stirbst.", grummelte er, stand auf und ging. "Wow, was für ein Auftritt. Was is denn immer sein Problem?", meinte Sero. Aber ich ahnte was sein Problem war. Auch wenn er es nicht offen zeigen konnte. 

Warum nur dieser Idiot?!//Katsuki x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt