𝟏𝟗 | ᴍᴀʀɪᴀ ʜɪʟʟ

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Das 19. Türchen ist für die liebe @mariesstan
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So leise du nur kannst drehst du den dicken Schlüsselbund im Schloss und öffnest die Haustür einen Spalt breit. Okay, alles sicher, Maria ist entweder noch nicht da, oder in eurem Schlafzimmer, denkst du dir und schleichst dich in eure gemeinsame Wohnung. 

Du hast die Geschenke für sie dabei, die du heute besorgt hast, und willst sie verstecken, bevor Maria sie entdeckt. Denn das Drama hattet ihr schonmal… 

Also stehst du jetzt in eurem Eingangsbereich und versuchst leise die dicken Stiefel und den Mantel auszuziehen, denn du weißt immer noch nicht ob Maria vielleicht doch schon zuhause ist und nur noch auf dich wartet. 

Dein Weg führt dich die Treppen hoch in den ersten Stock, wo euer Schlafzimmer ist. Dein Plan war es, die Geschenke für deine Freundin unter eurem Bett zu verstecken, also gehst du leise auf den Raum zu, hältst dann aber inne. 

Dein Herz schlägt schnell, du hast bestimmt einen Puls von über 200, als du Marias Stimme erkennst. "Verdammt, wieso passt das nicht?! Ich wette D/N kommt gleich nach Hause und sie sollte das auf keinen Fall sehen!" 

Neugierig bleibst du hinter der Tür stehen, als du noch eine andere Stimme hörst. "Maria, das Geschenk ist doch doppelt und dreifach in Geschenkpapier eingewickelt, selbst wenn D/N jetzt Heim käme, würde sie niemals wissen was es ist!" 

Erleichtert kannst du die Stimme niemand geringerem als Natasha zuordnen, die allem Anschein nach gerade dabei ist deiner Freundin zu helfen, dein Weihnachtsgeschenk zu verstecken. Da hattet ihr wohl beide den selben Plan für heute…

Schmunzelnd drehst du dich um, obwohl du jetzt natürlich unbedingt wissen willst, was du in wenigen Tagen auspacken wirst, aber du reißt dich gerade noch so zusammen und machst dich daran, ihre Geschenke zu verstecken. 

Aber du musst dir jetzt ein anderes Versteck suchen, also stehst du einen Moment im Flur rum und überlegst wo - Dachboden! Na klar, seit Jahren war keiner von euch mehr da oben, das ist das perfekte Versteck!

Du musst dir angestrengt ein Niesen verkneifen, denn dass keiner von euch den Dachboden nutzt, lässt sich leicht bestätigen, wenn du so die drei Zentimeter dicke Staubschicht auf Boden und Möbeln betrachtest…

Entgegen deines eisernen Willens, musst du dennoch niesen, und so versuchst du das Geräusch zu dämpfen, damit du nicht doch noch erwischt wirst. Danach hältst du einige Sekunden inne - hältst sogar den Atem an - nur um dann erleichtert über die Stille zu sein. 

Schnell verstaust du die vier Pakete auf einer alten Kiste und drehst dich um. Plötzlich krabbelt dir etwas über den Fuß, du erschreckst dich zu Tode und bleibst stocksteif stehen, unfähig auch nur zu atmen. 

Als das Ding, was auch immer es ist, und du willst es eigentlich überhaupt nicht so genau wissen, einfach mitten auf deinem Fuß sitzen bleibt, und du ganz genau seine acht Beine spürst, erwachst du aus deiner Starre und schaust nach unten. 

Die Spinne ist so groß wie deine Faust, es ist eine richtige Tarantel oder so, denn eine normale Hausspinne ist dieses Monster garantiert nicht mehr! Und du kannst nicht anders, du musst einfach dieses Ding loswerden. 

Kreischend, wie ein kleines Mädchen, strampelst du mit dem Fuß, versuchst das achtbeinige, behaarte Monster von dir zu schütteln und hüpfst schreiend umher. Du schüttelst dich und hast das Gefühl dass überall auf deinem Körper tausende Spinnen rumkrabbeln. 

Natürlich haben Maria und Natascha dich gehört und sich ernsthaft erschrocken. Sie rennen die Treppen hoch zum Dachboden und kommen mit gezückten Waffen in den Raum, nur um dich wie eine Verrückte kreischend im Kreis hüpfen zu sehen, während du immer wieder deinen Fuß schüttelst, als hättest du einen epileptischen Anfall. 

Unschlüssig ob sie dir jetzt helfen sollen oder besser ein Video von dir machen, stehen die beiden Agentinnen einige Meter von dir entfernt und du bemerkst sie erst, als auch Natasha wegen des Staubs niesen muss. 

Mitten in deinem seltsamen Tanz bleibst du stehen, ein Bein in der Luft, die Augen weit aufgerissen und die Arme zu den Seiten ausgestreckt. Einige Sekunden brauchst du um zu realisieren dass die beiden vor dir stehen und du aufgeflogen bist, dann rennst du auf Maria zu und versteckst dich in ihren Armen. 

"Was ist denn hier passiert?", will Natasha belustigt wissen und du versteckst deine roten Wangen an Marias Schulter, während deine Freundin dir beruhigend über den Rücken streicht. 

"Da war eine Spinne…", murmelst du beschämt und wieder schüttelt es dich vor Ekel und Angst. Ungläubig starrt Maria dich an während Natasha sich beunruhigt umsieht. "Eine Spinne. Deswegen kreischst du rum als wäre ein Axtmörder hinter dir her?!", deine Freundin kann es kaum glauben. 

"Vor einem Axtmörder hätte ich weniger Angst…", gibst du zu und Maria weiß echt nicht was sie dazu noch sagen soll. "Oh mein Gott!", schreit Nat plötzlich neben euch und schießt auf euren Boden, sodass du dich hinter Maria versteckst, denn mit Waffen hast du nichts zu tun. 

Angewidert feuert Natasha auf euren unschuldigen Boden, bis sie keine Patronen mehr hat. "Das Vieh war ja riesig!", ihre Augen sind weit aufgerissen und ihre Hand mit der Waffe zittert leicht. "Hast du sie erwischt?", fragst du besorgt und lugst an Marias Schulter vorbei in den Raum, wo der ganze Staub jetzt aufgewirbelt wird. 

"I-ich denke schon…", sagt Natasha und versucht in dem Chaos irgendetwas zu erkennen. Dann fällt dir etwas ein: "Was wenn das nicht die einzige war…?" Langsam schaut ihr euch an und sprintet dann an Maria vorbei die Treppen runter, wo ihr euch erstmal gründlich schüttelt und gegenseitig nach Monsterspinnen absucht.

"Ich fasse es einfach nicht…", kopfschüttelnd steht Maria alleine auf dem staubigen Dachboden und schaut euch hinterher, bevor sie euch folgt. "Wollt ihr erstmal einen Kakao um euch zu beruhigen, ihr Helden?", neckt sie euch, aber ihr nickt nur mit großen Augen, sodass sie sich seufzend nach unten in die Küche begibt. 

Einige Minuten später sitzt ihr im Wohnzimmer, du und Maria aneinander gekuschelt auf der Couch und Natasha in dem großen Sessel, in dem du so gerne liest. Maria hat ihre Arme um dich geschlungen und ihr drei schlürft stumm euren Kakao, während auf dem großen Fernseher drei Haselnüsse für Aschenbrödel läuft. 

"Das bleibt unter uns, oder?", fragt Natasha in die Stille ohne euch anzusehen, und stimmt zu. Du bist zwar keine Heldin oder Agentin, oder so, aber trotzdem muss keiner was von dem erfahren, was vorhin passiert war. 

"Ich werde Steve bitten mir in ein paar Tagen Marias Geschenke vom Dachboden zu holen", überlegst du laut und die beiden stimmen die summend zu, denn nochmal würde da keine von euch hochgehen.

Zumindest nicht ohne Ganzkörperschutz und Flammenwerfer...

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Bis morgen ihr lieben! 🎄✨

𝐀𝐃𝐕𝐄𝐍𝐓𝐒𝐊𝐀𝐋𝐄𝐍𝐃𝐄𝐑 𝟐𝟎𝟐𝟏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt