Kapitel 10 - Yves Sicht

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A/n: Hab ich nicht gesagt, dass heute noch was kommt ? :). Meine Blockade ist endlich weg! Und darüber bin ich wirklich sehr froh ahhh Wie immer, hinterlasst gerne Kommentare und sagt mir wie ihr es findet!

P.O.V. Yvonne

Stefanie knallte mir die Tür vor der Nase zu. Ich war mir bewusst, dass ich sie verletzt hatte und sie immer noch verletzte. Und mir selber tat das mehr weh als alles andere. Aber es war die richtige Entscheidung, oder? Ich musste mich entscheiden. Entweder der Mann mit dem ich seit Jahren zusammen und glücklich war, oder die Frau, die mir Gefühle wie noch nie zuvor zeigte. Gefühle, die ich so noch nie gefühlt hatte. Ich hatte einen Sohn. Ich musste mich für ihn und gegen Stefanie entscheiden. Das war die einzige Lösung, oder? Tränen sammelten sich in meine Augen und eine Einsame bahnte sich den Weg über meine Wange.

Ich ging zurück zu meinem Zimmer, in dem Oli bereits auf mich wartete. "Na meine schöne Freundin", grinste er mich an und schloss mich in seine arme. Sie waren nicht so warm wie die von Steff, und schon lange nicht so einladend. Verdammt, Yvonne! Ich lächelte ihn an und er küsste mich. Ich erwiderte seinen Kuss, aber ich spürte einfach nichts. Gar nichts mehr. Stefanies Lippen waren weicher und voller und - stopp. Ich musste aufhören Oli mit Steff zu vergleichen. Ich liebte den Mann vor mir und meinen Sohn! "Was wollen wir heute machen?", fragte ich als ich mich von Oliver wegdrückte und auf mein Bett saß. Er setzte sich neben mich und verknotete unsere Finger miteinander. "Ach mir würde da schon was einfallen!", raunte er und begann meinen Hals zu küssen.

"Nicht jetzt Oli!"; sagte ich bestimmt und lauter als gewollt. Ich schob den Schauspieler weg von mir und ging ins Bad. Ein Blick in den großen Spiegel verriet mir, dass mich die ganze Sache sehr mitnahm. Meine sonst so strahlenden Augen waren müde und mein Lächeln war träge. Mit Stefanie fühlte ich mich so frei und leicht und jetzt mit Oliver. Das war alles so anders. So bedrückend und schwer. Konnte ich das weiter machen? Ich liebte Oliver. Und Steff? Liebte ich sie? Niemals. Man konnte da noch nicht von Liebe sprechen. Aber war ich verliebt? War ich wirklich verliebt in Stefanie Kloß? Ach manno! 

Als ich wieder herein kam, war Oliver nicht da. Natürlich war er weg. Weil er immer wegging wenn es mal nicht so lief wie er es wollte. Ich stöhnte auf aber schlüpfte dann aus meinen Schuhen. Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen und schloss die Augen. 

"Yvonne. Du musst aufwachen. Ich habe uns einen Tisch reserviert!", weckte mich Oli aus meinem Nickerchen. Ich streckte mich und nickte ihm bloß zu. Das Nicken war begleitet von einem Gähnen und ich verschwand wieder im Bad um mich fertig zu machen. Ich band mir die Haare zu einem ordentlicherem hohen Pferdeschwanz und zog ein schwarzes Top und eine hellblaue Skinny jeans aus meinem Koffer. Ich zog beides an und darauf noch eine schwarze Strickjacke. Als ich heraus trat, wartete Oliver bereits auf mich. Ich schlüpfte in meine geschlossenen hohen Schuhe und schnappte mir meine Tasche. Ich warf Maske, Zimmerkarte, Schlüssel, Handy und Geldbeutel herein und wir verließen das Hotelzimmer. 

Wir kamen pünktlich um 19 Uhr an dem Italiener, den Oliver ausgesucht hatte an und nahmen an unserem Tisch platz. Meine Gedanken wanderten zu der wunderschönen braunäugigen Sängerin. Wie sie lächelte und versuchte dabei nicht vor Freude zu explodieren. Oder wie sie mir gestern Abend über den Kopf streichelte um mich zu beruhigen. Diese Frau machte mich noch verrückt. ihre exzellenten Kochkünste. Ob sie und die Jungs gerade am Essen waren? "Schatz?", fragte Oli und ich schaute ertappt hoch. "Was?", fragte ich peinlich berührt. "Was möchtest du essen?", wollte er wissen und schaute mich mit Nachdruck an. "Oh, die Tagiatelle Vegetaria!", antwortete ich und trank schnell einen großen Schluck meines Weißweins. "Wo bist du nur mit deinen Gedanken?", lachte der Mann vor mir. Bei Stefanie. Bei der Frau, deren Herz ich wahrscheinlich gebrochen hatte nur um deins ganz zu lassen. "Überall und nirgends", scherzte ich und er lachte.

"Dein Handy klingelt die ganze Zeit!", beschwerte sich Oli und ich lächelte entschuldigend. Ich nahm es heraus. Nachrichten von Samu, Rea, Mark und Nico. Ich kicherte als ich las was sie mir geschrieben hatten. "Was ist?", lächelte Oliver nun fragend und ich zeigte ihm alle Nachrichten bis auf die von Samu. "Die Jungs wollen mit dir trinken! Wenn du willst, kann ich dich nach dem Essen zur Bar fahren. Ich hab' damit kein Problem, mein Engel.", bot er grinsend an und ich nahm das Angebot dankbar an.

Auf der Fahrt zur Bar las ich mir Samus Nachrichten nochmal durch:

'Never break her heart!'

'Idc what you're doing rn. Get ur ass to the bar!'

'How many hints do you need to understand that Steff has feelings for you!'

Ich Schaute nachdenklich aus dem Fenster. Hatte er es bemerkt? Wusste er, dass ich auch Gefühle für Stefanie hatte oder waren das bloß Vermutungen des betrunkenen Finnens?

Wir kamen an und ich gab Oli einen schnellen Kuss zur Verabschiedung. Als ich die Bar betrat winkten mir die Jungs zu, nur keine Spur von Stefanie. Meine Augen scannten die ganze Bar ab nach der jungen Frau, jedoch kein Zeichen von ihr. Ich setzte mich zu den Jungs die mich alle grinsend in Empfang nahmen. Samu warf mir einen alles sagenden Blick zu und ich wusste, dass er es wusste. Mein Blik wanderte wieder durch den Saal und dieses mal blieb er an der Sängerin hängen. Sie kam am Tisch zu stoppen und bemerkt mich nicht.

"Hallo Stefanie!", sagte ich und ich bemerkte ihren Schock und ihre Verwirrung sofort. "Yvonne?", fragte sie schockiert und schaute mich an. "Wir haben Yve geschrieben, dass sie noch dazu kommen soll!", freute sich Mark wie ein kleines Kind. Ich musste lächeln. "Und sie ist gekommen!", kicherte Nico neben ihm.  Steff starrte mich weiterhin geschockt an und Rea lachte: "That's what he said!". Alle stimmten in sein Lachen ein und dann trafen blaue Augen auf braune. Ich schaffte es endlich ihren Blick einzufangen und sah Schmerz und Wust und Verzweifelung. Aber auch etwas viel viel Wärmeres, aber was es war, konnte ich nicht genau sagen. Wir starrten uns einfach an. Beide unfähig irgendwas zu sagen, in der Angst etwas über UNS zu verraten. "Ich-", stammelte die Frau und wendete ihren Blick ab. "ich bin für Schnaps!", meinte die Schwarzhaarige und ging zur Theke.

Ich sprang auf und folgte ihr. Ich trat neben sie als sie gerade den Schnaps bestellte. Ich fasste all meinen Mut zusammen und lächelte schüchtern: "Hey du!". Sie würdigte mich keines Blickes. "Lass gut sein, Yvonne!", murmelte sie und wartete weiter auf ihre Bestellung. "Können wir gleich mal kurz reden, bitte?"; Fragte ich weiter und sie schaute mich entgeistert an. Das war gar nicht gut. "Denkst du nicht, das haben wir schon genug getan?", erwiderte sie mit einem verletzten Unterton. "Stefanie! Bitte hör mir noch einmal zu"; jammerte ich und spürte wie sich langsam ein Kloß in meinem Hals bildete. Sie stieß amüsiert Luft aus: "Warum sollte ich?". Ich atmete tief ein. "Weil ich-", begann ich und er Barkeeper unterbrach mich: "Deine Getränke!". Stefanie lächelte ihn an und nahm das Tablett dankend entgegen. Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, ging sie an mir vorbei wieder zum Tisch. Ich hätte nicht kommen Sollen. 



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