Kapitel 9

661 27 3
                                    

Die helle Sonne stach mir in die Augen und ich grummelte, noch nicht dazu gewillt, aufzustehen. Also wollte ich mich auf die andere Seite drehen, doch irgendetwas verhinderte das. Unwillig schlug ich doch wieder die Augen auf und erstarrte, als ich direkt auf Sirius' nackte Brust starrte. In der Nacht war mir gar nicht aufgefallen, dass er kein Shirt trug.

Doch jetzt bemerkte ich das nur umso mehr und ich merkte, wie mir die röte ins Gesicht trat.

„Morgen", grummelte Sirius verschlafen uns seine raue Morgenstimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.

„Morgen", antwortete ich unsicher und versuchte, sowohl meinen Herzschlag als auch meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Was mir aber nicht so recht gelingen wollte.

Sirius regte sich plötzlich und ich konnte mich gerade noch so an ihm festhalten, bevor ich aus dem Bett fiel. Es war wohl definitiv nicht für zwei Personen gedacht.

Sirius hingegen hatte sich aufgesetzt und schaute mich nun verschmitzt grinsend an. „Hoppla", meinte er nur trocken und ich sah in wütend an.
„Du hättest mir auch ruhig mal helfen können", entgegnete ich anklagend. Doch er lachte nur und sofort verschwand meine anfängliche schlechte Laune wieder.

„Was ist, stehen wir jetzt auf oder nicht?", fragte er und erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich immer noch an ihm festklammerte. Peinlich berührt ließ ich ihn los und stand auf. Sirius tat es mir gleich und so standen wir uns, meiner Meinung viel zu dicht, gegenüber. Ich konnte bereits sein Aftershave riechen und der Geruch machte mich fast wahnsinnig. Er machte mich fast wahnsinnig.

Langsam ließ ich meinen Blick von seiner muskulösen Brust weiter nach oben streifen, bewunderte seine hohen Wangenknochen, seine vollen Lippen, seine stechend blauen Augen und seine verstrubbelten, schwarzen Haare.

„Na, genug gestarrt?", raunte Sirius mit rauer Stimme. Peinlich berührt wollte ich meinen Kopf wegdrehen, doch er ließ es nicht zu, indem er seine Finger an mein Kinn legte und es sanft zurückdrehte, sodass ich gezwungen war, in seine wunderschönen Augen zu schauen.

Sirius' Lippen waren zu einem Grinsen verzogen, er schien es zu genießen, die Oberhand zu haben. Doch diesen Genuss wollte ich ihm nicht lassen und bevor ich es mir anders überlegte, verschloss ich unsere Lippen zu einem stürmischen Kuss. Sirius keuchte überrascht auf und Genugtuung stieg in mir auf. Genau so schnell, wie er begonnen hatte, endete der Kuss auch wieder, als ich mich umdrehte, mir meine Sachen schnappte und im Bad verschwand. Ich brauchte jetzt dringend eine kalte Dusche.

Frisch geduscht und angezogen trat ich wieder aus dem Bad hervor und mein Blick fiel direkt auf Sirius, der auf seinem Bett lag und die Decke anstarrte. Sofort stieg in mir wieder dieses warme, fast brennende Gefühl auf und es fühlte ich an, als wären tausend Schmetterlinge in meinem Magen.

„Was ist, gehen wir Frühstücken?", fragte ich schnell, bevor Sirius mich wieder dabei erwischen konnte, wie ich ihn verträumt musterte. Einmal am Tag reichte mir.

Es war immer noch ungewohnt, dass so wenig Schüler die vier Tische in der Großen Halle füllten. Der sonst so überfüllte, laute Raum war nun leer und still. Nur das aufgeregte Tuscheln ein paar weniger Schüler störte die Ruhe. Aber es war verständlich, immerhin war in zwei Tagen Weihnachten.

"Ganz schön still, oder?", fragte Sirius in dem Moment. Ich nickte grinsend, während ich mir meinen Toast dick mit Butter und Erdbeermarmelade bestrich. Es fühlte sich gut an, endlich mal in Ruhe zu essen, ohne die Sorge, dass gleich nichts mehr übrig ist.

So genossen wir unsere Toasts, ab und zu machte Sirius einen Witz oder ich fragte ihn etwas, doch sonst schwiegen wir.

Am Abend saßen wir in unserem Schlafsaal, beide in Gedanken vertieft.

Solange wir zusammen sind - eine Wolfstar Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt