Kapitel 7

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Seit unserem Treffen in Hogsmeade waren inzwischen fast 2 Wochen vergangen, heute Abend war schon wieder Vollmond. Und zu sagen, ich hätte Angst, war wohl die Untertreibung des Jahrhunderts.

Doch einen Lichtpunkt gab es, denn Sirius und ich waren gleich in der Bibliothek zum Lernen verabredet. Ich war schon wieder viel zu aufgeregt und wartete gespannt auf meinen besten Freund. Doch er kam nicht.

Ich hatte bereits mein aktuelles Buch zu ende gelesen, hatte meine Hausaufgaben erledigt und gelernt, doch Sirius kam einfach nicht. Was meine sowieso schon schlechte Laune nur noch verschlechterte.

Irgendwann hatte ich die Nase voll und machte mich auf den Weg zurück zum Gemeinschaftsraum. Ich war verletzt, wütend, nervös und verärgert. Aber vielleicht würde wenigstens Jamie wissen, wo Sirius schon wieder war.

Endlich war ich am Gemeinschaftsraum angekommen. Ich nannte der fetten Dame schnell das Passwort und kletterte durch das Gemälde. Doch auf der anderen Seite blieb ich wie angewurzelt stehen.

Vor mir saß, oder besser gesagt lag, Sirius Black höchstpersönlich. Allerdings war er nicht allein.

Ein Mädchen, ich war mir ziemlich sicher, dass sie aus unserer Parallelklasse war, kniete auf seinem Schoss. Ihre Hände waren um Sirius' Hals geschlungen, während seine eine in ihren Haaren verschlungen, die andere unter ihrem Pullover verschwunden war. Vor allem aber waren sie in eine wilde Knutscherei vertieft. Es sah fast so aus, als wollten sie sich gegenseitig verschlingen.

Und in dem Moment spürte ich nur noch Wut. Unbändige Wut. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte. Ich rannte die ganzen Treppen nach unten, aus dem Schulgebäude raus und hinab zum See. Mir war egal, dass mich alle Schüler verwundert anschauten, mir war egal, dass ich schon längst Seitenstechen hatte, mir war egal, dass es eigentlich viel zu kalt war, draußen ohne Jacke zu sein. Alles was zählte war das Bild in meinem Kopf von Sirius und dem Mädchen. Es hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Doch irgendwann wurde ich gezwungen, stehen zu bleiben. Und ab dem Zeitpunkt, an dem ich aufhörte zu rennen, fielen meine Gedanken auf mich ein, verspotteten mich regelrecht.

Was hattest du denn gedacht?! Dass er dich auf lieben würde?! Dass er dich genauso mögen würde wie du ihn?! Also bitte, Remus, jetzt sei doch nicht so naiv. Hattest du geglaubt, jemand könnte sich in einen wie dich verlieben? In einen Werwolf, ein Monster? Tja, dann kann ich dir jetzt die Wahrheit sagen. Dich wird nie jemand lieben. Nie könnte einer eine Bestie wie dich mögen. Du bist ein Monster. Du bist ungeliebt, hässlich und unbrauchbar, redete die Stimme in meinem Kopf auf mich ein. Und das schlimmste daran war, ich glaubte ihr.

Ich glaubte jedes einzelne Wort. Ich war ein Monster. Ich hatte es nicht verdient, geliebt zu werden. Und das wurde mir jetzt auch endlich bewusst.

Ich hob meinen Kopf und starrte auf den kalten See. Es hatte wieder angefangen zu schneien und erst jetzt viel mir auf, dass ich vor Kälte zitterte. Doch auch das war mir egal.

Erst, als es schon langsam dämmerte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Schloss. Gerade noch rechtzeitig traf ich am Gemeinschaftsraum ein, bevor Madam Pomfrey mich abholte und mich zur Hütte brachte. Sirius war inzwischen weg.

Auf dem Weg erklärte mir die Krankenschwester noch irgendetwas, doch ich hörte nicht zu. In meinem Kopf war nur die ganze Zeit das Bild meines besten Freundes. Mir war speiübel.

Irgendwann waren wir an der Hütte angekommen und ich war wieder mit meinen Gendanken allein, dich unaufhaltsam auf mich einströmten.

Und die ganze Zeit war da diese Wut. Ich hatte sie zuvor noch nie so kräftig gespürt. Doch sie war so stark, dass sie jedes andere Gefühl verdrängte.

Solange wir zusammen sind - eine Wolfstar Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt