Vergessen, aber niemals ganz weg

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Irgendwo hat er doch... Ach da ist es ja. Sehr schön, denn ich denke, ich sollte euch einmal zeigen, was mein Schöpfer über mich verfasst hat. Vielleicht bekommt ihr dann ein genaueres Bild von mir. 

Keine Sorge, ich erzähle nicht nur über Schöpfers Kapitel, ich erzähle auch eigene Geschichten und Kurzgeschichten. Viele werden so erzählt, dass ich mitwirke, aber selber eher erzählt werde. Die Ich-Perspektive nutze ich wenn, um über mich selbst zu reden oder ich mich auf Zeitreisen begebe. Mir kam da tatsächliche eine in den Sinn und das habe ich einem aufmerksamen Leser zu verdanken. Überhaupt bin ich überwältigt, wie groß hier die Anteilnahme an mir als Person ist. Oder eher fiktiven Charakter.

Aber jetzt mal zu der Geschichte, die ich eigentlich aus den Tiefen seiner Schublade gezogen und ganz weit unten vorfand. Mein Erschaffer hebt einiges auf, wenn auch recht chaotisch und ich musste einige Stunden danach suchen. Sein Ideenreichtum ist erstaunlich und man findet vieles, was nicht überlebt hat. Schade, aber nicht alles muss erzählt werden. Nicht von ihm, aber vielleicht wird es von mir erzählt. Einiges über Vampire und Hexen hab ich ebenso in dieser wundervollen Schublade entdeckt und wenn mein Schöpfer gnädig ist, lässt er sie mich erzählen.

Aber jetzt zeige ich euch das Kapitel, welches mich erschaffen hat, sich Prolog nennt und euch in eine bayrische Stadt führen wird. Ja, Bayern hat einige Ecken, die lohnen, erwähnt zu werden und wieder kommt mir ganz spontan eine in den Sinn. Dazu komme ich noch, denn nun möchte ich euch meine Person nahelegen und wünsche viel Vergnügen.


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Sein Tag war lang und Eric ziemlich durch. Beinahe zwölf Stunden war er jetzt schon auf den Beinen, hatte Gäste bedient, ihnen Kaffee zubereitet, nebenbei Kundenaufträge für Reparaturen am Fahrrad angenommen und abkassiert. An sich nichts Großes, doch heute hatte er alleine im Café gestanden und musste obendrauf immer mal wieder in die angrenzende Fahrradwerkstatt springen, die mit an diesem hing und ein Projekt der Stadt Erlangen war. Während man kleine Reparaturen an seinem Fahrrad erledigen ließ, hatte man zeitgleich die Möglichkeit im gleichen Gebäude einen Kaffee oder einen leckeren Cappuccino zu genießen.

Ein Job, der leicht klang und doch ging es ziemlich in den Rücken und in seine Beine. Eric entschied sich deshalb zu Hause eine Kleinigkeit zu essen, danach zu baden und den Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Während er durch den Wiesengrund nachhause radelte, begegnete er einigen Bekannten und musste erneut feststellen, dass Erlangen wie ein Dorf war. Dabei war lange schon aus dem Dorf eine Großstadt geworden, die unweit bei Fürth und Nürnberg lag und liebevoll die Stadt der Fahrräder genannt wurde.

Dabei war Erlangen eher für seine Universität bekannt, ebenso für die Hugenotten, die Ende des 17. Jahrhundert von Frankreich nach Erlangen geflüchtet waren. Seither hatte sich die Stadt ziemlich verändert, zahlreiche Plätze wurden durchzogen von breiten, geraden Straßen und saubere, großzügig angelegte Häuserreihen entstanden. Einheit und Ordnung, Luft und Licht herrschen dort, wo sonst dunkle Gassen und krumme Winkel bestanden. Was den Erlangern von den Franzosen bis heute blieb, war der französische Charme der Neustadt. Die kleinen Cafés und Gassen, die großen Plätze und gerade Straßenzüge. Ein Sinnbild wie der Schlossgarten und seine Orangerie. Und inmitten dieser Idylle lebte Eric nun schon mehrere Jahre, in einer kleinen Mietwohnung nahe am Kanal.

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