Nicht schon wieder!

206 11 2
                                    

ÜBERARBEITET

Mücken und Fliegen summten laut und nervig um meinen Kopf herum und ich sah neidisch zu Blue.

"Warum fliegend eigentlich nie diese Plagegeister um deinen Kopf herum?", fragte ich und schüttelte meinen Kopf, was jedoch nicht viel half.

"Woher soll ich das wissen?", fragte Blue gereizt und schnappte in die Luft. Warum auch immer, war sie in letzter Zeit viel gereizter und herrischer geworden. Plötzlich hörte ich Schritte - Owens Schritte! 

"Hörst du das?", fragte ich meine Schwester, die genervt nickte. Ich sprang auf ein grünes Auto und sah Owen, der sich suchend umsah. Als ich fauchte drehte er sich um und hob die linke Hand in der es verführerisch nach Futter roch.

"Hey Kleine, haste mich vermisst?", fragte er und sah mir in die Augen. Nun ja, in das was noch übrig ist.  Blue war derweil hinter Owen aufgetaucht und schlich sich an ihn an. Ich sprang von dem Auto und schlich auf Owen zu.

"Ruhig, hey!" Ich fauchte um ihn abzulenken.

"Hey", sagte er jetzt leiser und warf mir ein Stück Fleisch zu. Geschickt fing ich es auf und sah Owen dann fragend an.

"Hast du mehr?" Plötzlich sprang Blue vor, doch sie wurde zur Seite gerissen. Ein Seil hatte sich um ihr Bein geschlungen und Menschen mit Gewehren kamen aus dem Unterholz.

"Wie konntest du nur! Du hast mit dem Snack unsere Sinne vernebelt! Ich dachte dir kann man vertrauen!", fauchte ich und sprang auf Owen zu, als ich plötzlich von etwas getroffen und zur Seite gerissen wurde. Die Schmerzen schlugen wie Blitze auf mich ein und mir wurde schummerig. Das letzte was ich sah war Owen, der zu Boden sank, dann wurde ich von kalten Klauen in die Dunkelheit gezerrt.

"Lasst mich in Ruhe! Was hab ich getan?", rief ich und drückte mich zitternd gegen die Gitterstäbe des Käfigs. Die Menschen kamen mit den Stromstäben auf mich zu, ein fettes Grinsen im Gesicht. Ich sah mich um. Suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Doch abgesehen von dem zerkratzten Boden war da nichts. Ich schrie auf vor Schmerz als mich die Stromstäbe wieder berührten und sich in meine Haut bohrten.

Noch eine Narbe... Als hätte ich nicht schon genug...

Ich schloss die Augen und presste mich noch stärker an die Gitterstäbe. Als ich sie vorsichtig wieder öffnete waren die Menschen weg. Das Zittern hörte langsam auf, doch ich konnte nicht verhindern, dass mein Körper angespannt blieb. Wie jedes Mal musste ich mich in den Schlaf zwingen, da dieser garantiert wieder qualvoll für mich sein würde. Doch diesmal lag ich falsch.

Es war tiefste Nacht. Der Wald raschelte und ich spürte, wie ich wieder anfing zu zittern als ich Schritte hörte. 

Nicht wieder die Menschen!

Doch als ich genauer hinhörte... genauer hinsah, entdeckte ich einen Raptor. Zumindest hatte ich das auf einem Leuchtbild gelesen auf dem ein solches Wesen abgebildet war. Als ich die Luft prüfte bemerkte ich das der Raptor ein Weibchen war.

"Indominus? Bist du das?", fragte sie kalt, doch ich sah das leichte Zittern in ihren Gliedern. 

Sie hat etwas ähnliches durchgemacht wie ich...

"Nein, ich bin freundlich...", sagte ich und trat aus den Schatten. Sie sah mich verwundert an.

"Wer bist du dann?", fragte sie und sie fing an stärker zu zittern.

"Das Überbleibsel deiner schlimmsten Feindin nehme ich an..." Ich wusste selber nicht woher ich mir so sicher war. Doch ich hatte keine Möglichkeit mehr etwas zu sagen, denn sie war verschwunden.

Als ich aufwachte war es ruhig. Als ich in mich hineinhorchte, wusste ich auch wieso. Ich war so entspannt wie nie zuvor. Kein dauerzittern, kein verängstigtes zucken der Krallen bei jedem Geräusch. Die Begegnung mit der Raptorin hatte irgendetwas mit mir gemacht.

Ich will sie kennenlernen. Und dafür muss ich stark sein.

Und das für jemanden den ich gar nicht kenne..., flüsterte mein Verstand, doch für dieses eine Mal ignorierte ich ihn.

Da kamen die Menschen wieder. Doch ich würde nicht nachgeben. Ich hatte einen Plan und drückte mich gegen die Gitter. Als sie die Käfigtür öffneten sprang ich vor und riss dem ersten Mann den Kopf ab. Ich sah die anderen Menschen an die die Käfigtür zugeknallt hatten. Ich hatte das gleiche Grinsen wie sie es immer hatten auf der Schnauze und hob den Kopf hoch. Meine Krallen gruben sich in die Augen und rissen sie heraus. Oh ja, ich würde durchhalten. So lange es auch dauern möge...

Sky's Gebrochenes VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt