Faces Of Pain 🔞 (Vollständig überarbeitet)

Wine And Other Goodies - Part II

"Wann verrätst du mir endlich, wo wir eigentlich hinfahren?", erkundige ich mich bereits zum dritten Mal bei Alexander. Wir sind seit fast einer halben Stunde unterwegs und die Sonne verschwindet allmählich hinter dem Horizont. Ich bin wirklich nicht der geduldigste Mensch und muss mich arg zusammenreißen, nicht wie ein quengelndes Kind zu klingen.

"Es ist eine Überraschung, Magnus. Wir sind gleich da. Hab bitte noch etwas Geduld", erklärt mir Alexander belustigt und legt mir seine rechte Hand beruhigend auf den Oberschenkel. Mit seinem Daumen zeichnet er kleine Kreise darauf.

Nach wenigen weiteren Fahrminuten steuern wir geradewegs auf ein großes Waldgebiet zu und folgen einer schmalen Straße, die ins Nirgendwo zu führen scheint.

"Wenn du meine zerstückelten Überreste im Wald verscharren möchtest, hätte es der 'Blackthorn Park' hinter meinem Wohnhaus auch getan", kommentiere ich argwöhnisch unsere Umgebung.
"Gut zu wissen. Das merke ich mir für mein nächstes Opfer", kontert Alexander grinsend.

"Wir sind da", verkündet er endlich. Der Motor verstummt und Alexander befreit uns fürsorglich von unseren Sicherheitsgurten. Ganz wie ein Gentleman öffnet er mir anschließend die Beifahrertür.

Vom Parkplatz aus folgen wir zu Fuß den vielen bunten Lichtergirlanden, die dem Wald einen ganz besonderen Zauber verleihen. Mit Alexander fühlt sich alles so vertraut und richtig an, dass es mir fast Tränen der Freude in die Augen treibt.

Nach wenigen Metern entdecke ich die ersten kleinen Zeltstände mit Leckereien. Der Geruch von Kiefernholz und Zuckerwatte steigt mir in die Nase und weckt das kleine Kind in mir, das am liebsten tollend durch den Wald hüpfen und alles auf einmal entdecken möchte.

"Jedes Jahr im August wird hier der schillernde Sommer verabschiedet und der goldene Herbst begrüßt", beginnt Alexander zu erzählen.
"Viele Stammrestaurants aus der Stadt haben hier einen kleinen Stand und bieten ihre Köstlichkeiten an. Dazu gibt es köstlichen Wein aus der Region und Indie Folk Live-Musik vom Feinsten."

"Wow. Ich scheine all die Jahre hinterm Mond gelebt zu haben, wenn ich noch nie von diesem Fest gehört habe", stelle ich erstaunt, aber auch mit Bedauern fest.
"Dafür bin ich ja jetzt da, um dich auf die schönen Dinge des Lebens aufmerksam zu machen", erwidert Alexander lachend und zieht mich fordernd hinter sich her. Widerstandslos lasse ich es geschehen.

"Also, worauf hast du Lust? Möchtest du eine Kleinigkeit essen, bevor wir uns ins Getümmel stürzen?
"Klingt gut", stimme ich freudig zu und beschließe einfach alles auf mich zukommen zu lassen. Schluss mit der ewigen Grübelei. Heute möchte ich Spaß haben.

Nachdem Alexander und ich uns an drei Ständen mit herzhaften Köstlichkeiten durchgefuttert haben, liegen wir nun kugelrund auf der größten Picknickdecke, die ich je gesehen habe. Vielmehr sind es viele kleine bunte Stoffdecken, die dieses unglaubliche Gesamtbild erschaffen.

Mittlerweile ist die Dunkelheit über uns hereingebrochen und ich hoffe, dass durch das warmweiße Licht der Girlanden meine Gesichtsröte vor Alexander weitestgehend verborgen bleibt.

Dieser Ort scheint ein beliebtes Ziel für Pärchen zu sein, denn überall sehe ich Verliebte, die verträumt zum Himmel blicken und die Sterne bewundern. Doch wenn man sich schon selbst fast zu dieser Gruppe zählt, kommt einem all das gar nicht mehr so kitschig vor.

"Es ist traumhaft hier, Alexander", lasse ich ihn wissen und seufze zufrieden. Nur minimal drehe ich meinen Kopf in Alexanders Richtung und mustere ihn aufmerksam. Er ist wirklich schön, an diesem Fakt gibt es nichts zu rütteln. Unsere Hände haben inzwischen wieder intuitiv zueinander gefunden und das euphorische Kribbeln in meinem Körper scheint mittlerweile zu einem Dauerzustand geworden zu sein.