II. Back To You - Part I

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Im Reich der Träume scheint die Zeit stillzustehen. Ich fühle mich schwerelos und gleichzeitig mit allem verbunden. 'Ergibt das irgendeinen Sinn?' Schwafeln ist immer ein Zeichen von Kontrollverlust und vielleicht verliere ich mich ja gerade hier im Meer der Unendlichkeit.

Das hölzerne Boot in dem ich liege, schaukelt gleichmäßig vor sich hin, während mein verträumter Blick hinauf zum Himmel gerichtet ist. Silbergraue, bis hin zu schwarzen Wolken vermischen sich mit violetten und schaffen ein atemberaubendes Bild. 

Gebannt verfolge ich den unerbittlichen Kampf zwischen Gut und Böse. Die Sonne versucht sich zwischenzeitlich vehement hindurchzukämpfen, doch die Schlacht scheint bereits verloren zu sein.

Zu meiner Verwunderung höre ich aus weiter Ferne eine vertraute Stimme meinen Namen rufen. Abrupt schrecke ich hoch und sehe mich suchend um, doch ich kann kein Gesicht zu dieser lieblichen Stimme ausfindig machen. 'Vielleicht werde ich ja allmählich verrückt?'

Die sanften Wellen unter meinem Boot gewinnen allmählich an Kraft und ich muss mich förmlich am Bootsrand festkrallen, um Halt zu finden und nicht herauszufallen. 'Was ist denn jetzt los?' Plötzlich spüre ich deutliche Nässe an meinen Füßen und entdecke schließlich ein kleines Leck in meinem Boot. 'Bitte nicht.'

Panisch blicke ich mich um und versuche durch einen dichten Schleiernebel hindurchzublicken, doch das rettende Ufer will sich mir einfach nicht zu erkennen geben. Immer wieder höre ich die sanfte Stimme meinen Namen rufen und überraschenderweise möchte ich gerade nichts anderes, als zu ihr zu gelangen. 'Nur wie wacht man bewusst aus einem Traum auf?'

Nachdenklich starre ich auf die tosende See. Das Wasser ist mittlerweile rabenschwarz und droht mich förmlich zu verschlingen. Natürlich würde niemand der bei klarem Verstand ist, sich freiwillig in Neptuns  Wellen stürzen, aber ich träume hier ja schließlich nur.
'Was soll also passieren?' Im besten Fall wache ich auf und kann weiter nach der Stimme suchen, die mir selbst bis in die tiefsten Sphären meiner Träume gefolgt ist.

Schließlich wage ich den Sprung ins Ungewisse und tauche in die schwarze See, bereit um in tiefster Dunkelheit nach dem Licht zu suchen. Denn manchmal gewinnt man, auch wenn man verliert.

Zaghaft und träge schlage ich meine Augen auf. Mein Blick ist an die Zimmerdecke gerichtet und ich versuche die letzten Augenblicke vor meinem komatösen Tiefschlafs Revue passieren zu lassen. Ich weiß zumindest, dass ich in meinem eigenen Bett liege. Der flauschige Stoff unter meinen Fingern fühlt sich vertraut an. Doch viel wichtiger ist: 'Wie bin ich hierhergekommen?'

Ich wage einen Blick Richtung Fenster. Draußen ist es bereits dunkel und ich bete inständig, dass ich nur ein paar Stunden geschlafen und nicht Weihnachten verpasst habe.
"Willkommen zurück", höre ich eine Stimme links neben mir flüstern und bin mir absolut sicher, dass es die aus meinem Traum  ist. Er es gewesen, die ganze Zeit.

Ich seufze schwer und ändere meinen Blickwinkel zu meiner rechten Seite. Alexander liegt neben mir und betrachtet mich mit einem milden Lächeln.

"Alexan..." Ich stoppe und räuspere mich, als mich mein Gedächtnis daran erinnert, dass ich Mr. Lightwood nur in meinem Kopf beim Vornamen nenne.

"Mr. Lightwood?", erwidert Alexander erstaunt. "Ich dachte, wir wären bereits beim 'Du'?"
"Sie haben es mir nicht angeboten", entgegne ich und kann mir ein tiefes Seufzen nicht verkneifen. Ich kann nicht glauben, dass mein neuer Zahnarzt gerade in meiner Wohnung ist und neben mir liegt.

"Dann tue ich es hiermit."
Alexanders direkte Art bringt mich ganz durcheinander. Ich würde lügen, wenn ich bestreiten würde, dass ihn das nur noch attraktiver für mich macht.

Faces Of Pain 🔞 (Vollständig überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt