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Als ich später alleine in meinem Zimmer war und eigentlich gerade schlafen gehen wollte, klopfte es und Loki trat ein. Ich sah zwar auf, sagte aber nichts und schüttelte mein Kissen weiter auf. „Hey". Er blieb knapp hinter mir stehen und legte seine Hände um meine Hüfte. Ich richtete mich wieder auf und er kam mit seinem Mund direkt neben mein Ohr. „Jetzt, wo es schonmal raus ist, können wir es doch auch anders angehen, meinst du nicht?", säuselte er und ich trat einen Schritt von ihm weg. „Wie meinst du das?", fragte ich ausdruckslos. Er sah mich schief an. „Mathea, ist alles gut?", wollte er verwirrt wissen. „Nicht wirklich, aber jetzt ist es ja eh egal", erwiderte ich. „Nein, es ist nicht egal, was ist los?", fragte er und ließ sich auf mein Bett fallen. „Ich wollte nicht, dass jemand das mit uns mitbekommt", platzte ich heraus. Loki sah mich abwartend an. „Und wieso nicht?", fragte er mit einer unheimlich ruhigen Stimme. „Weil- weil es peinlich ist! Es geht keinen von ihnen etwas an, mit wem ich schlafe!", erklärte ich aufgebracht. „Also- das finde ich wirklich spannend. Könntest du das für mich eventuell ein bisschen weiter ausführen? Was genau ist dir daran denn peinlich? Ist es der Fakt, dass du mit jemandem schläfst, oder ist es, dass du mit mir schläfst?", fragte er und starrte mich abwartend an. „Ich- weiß nicht", stammelte ich. „Ein bisschen von beidem?". Er nickte langsam, dann begann er, zu lachen. „Ich verstehe", sagte er langsam und stand auf. „Na dann, es tut mir aufrichtig leid, dass du mit mir geschlafen hast und dich jetzt dafür schämst. Aber keine Sorge- ich werde dich in Zukunft in Ruhe lassen wenn ich so unfassbar peinlich bin". Während er sprach, bewegte er sich langsam auf meine Tür zu. Ich stöhnte, wissend, dass ich etwas Dummes gesagt hatte. „Nein, Loki, so war das nicht gemeint", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. „Doch, und wenn du ehrlich zu dir selber wärst, wüsstest du auch, dass es GENAU SO gemeint war! Von Anfang an wolltest du doch nicht, dass das jemand mitbekommt", fuhr er mich wütend an. Seine Hand lag bereits auf meinem Türgriff. „Das ist nicht wahr! Woher willst du das wissen? Ich schäme mich nicht wirklich für dich, es ist nur...". „Was ist es denn dann, hm?". Er sah mich erwartungsvoll an. Ich suchte nach den richtigen Worten, doch ich fand nichts. „Ich...", stammelte ich unbeholfen und er lachte erneut leise auf. „Dachte ich mir fast. Wie gesagt, ich will nicht mehr dafür verantwortlich sein, dass du dich vor deinen anderen Freunden schämen musst". Mit diesen Worten verließ er mein Zimmer und ließ mich mit einem schweren Herzen zurück. Na toll. Ich hatte es mal wieder geschafft, den Menschen, den ich liebe, zu verletzen. Ich bin so ein Arsch.

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