In Gefühlen Verloren

Eine Vermutung

"Ich meine ja auch nicht dieses Mädel, sondern Laís!" Warte was?! Er wählte Laís wieso?! Es fühlte sich an, als würden Laís und Camilo zwei Dolche in mein Herz stechen. Aber noch mehr weh tat es, als ich sah, dass Laís auf Camilo zu ging und sich küssten. Ich hatte das Gefühl keine Luft zu bekommen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Warum tat er sowas nur?! Ich habe ihm doch nichts getan!

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Weinend rannte ich aus Casita. Irgendwo an einem kleinem Bächlein hielt ich an und ließ mich hinfallen. Von weitem konnte ich Mirabel hören.

"Aurelia? Bist du da?!", schrie sie.

"Ich bin zuhause!", schrie ich zurück.

"Du bist hier", kicherte sie und setzte sich neben mich.

"Bist du dieses mal die echte Mirabel? Nicht Camilo?"

"Nö, ich bin 100 prozentig Mirabel und nicht Camilo. Aber ich wollte mit dir über ihn reden..." Ich verdrehte die Augen. "Als du gegangen bist sind ihm Tränen gekommen und als sich dann auch noch Laís verabschiedet hat, weinte er. Seine Tränen flossen wie ein Wasserfall seine Wange herab. Wir fragten, ob er Laís so sehr vermissen würde, aber er antwortete, dass er dich vermisst." Ich schaute sie verwirrt an.

"Warum hat er dann Laís gewählt?!", schrie ich.

"Weil er dachte, dass du wenigstens mit ihm befreundet bleiben w-..."

"Mirabel! Wenn er mich mögen oder lieben würde, dann sollte er mich gewählt haben! Laís kann ihm doch gar nichts bieten!" Mirabel senkte den Kopf.

"Aber er liebt dich und nicht Laís! Aurelia, bitte verspräche mir, dass du mich ausreden lässt und nicht weg rennst, ok?" Ich ahnte nichts gutes. Zögernd nickte ich. In dem Moment verwandelte sich Mirabel in Camilo. Ich schaute ihn genervt, wütend und enttäuscht an. Am liebsten würde ich weg rennen, aber ich konnte nicht. "Laís hat mir gedroht, dass wenn ich nicht sie  wähle, dass sie dann die Kerze aus macht." Ich schaute zu Boden. Jetzt ergab alles einen Sinn.

"Camilo das musst du Abuela Alma oder Félix oder Pepa sagen. Die können etwas dagegen unternehmen. Ich nicht."

"Ich weiß, aber ich wollte es dir als erstes erzählen, damit du nicht denkst, dass ich dich nicht mag oder so..." Als ich ihm das letzte mal so schnell verzieh, verletzte er mich danach sofort. Sollte ich ihm wieder verzeihen?

"Also, wir machen es so; du erzählst es deiner Familie und machst mit Laís Schluss und erst dann werde ich dir vergeben, ok?" Camilo nickte und umarmte mich dankbar.

"Ich hole dich heute Abend zum Essen um 19 Uhr ab. Bis dann." Er gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange, wodurch ich etwas rot wurde, und dann war er auch schon verschwunden.

Time Skip

Ich schaute auf die Uhr. Kurz vor 19 Uhr. Nervös strich ich meine Kleidung und Haare zurecht und wartete vor der Tür. Da hörte ich ein klopfen an der Haustür. Sofort öffnete ich, doch vor mir war kein Camilo. Auch keine Mirabel oder Luisa, Isa oder Dolores. Es war nicht einmal Laís. Es war nichts lebendiges... Sondern ein Zettel. Auf dem stand:

Wenn du Camilo nicht in ruhe lässt,
wird einer von euch nicht überleben.
Laís

Verletzt ich in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett. Wie sehr ich Laís hasste! Wieso tut sie nur so etwas? Drohen ist nicht nett!