~04.01.2022~
Tägliche Randinfo:
Es gibt verschiedene Gründe, warum man sich selbst im Weg stehen kann, und diese Gründe sind meist angstgeleitet. Zum Beispiel hat man Angst, was andere über einen denken werden, wenn man tut, was man will. Oder man hat Angst, dass man, wenn man die Herausforderung annimmt, scheitert. Man denkt dann: Irgendwann möchte ich mal... Oder steckt sich so hohe Ziele, dass sie von vorneherein zum Scheitern verurteilt sind, sodass sich dann auch niemand über das Scheitern wundert.
Eine weitere Taktik ist oft, in der Vergangenheit zu leben und darüber nachzudenken, was man DAMALS hätte anders machen können, statt einfach jetzt die Dinge anders anzugehen.
Quelle: https://www.brigitte.de/liebe/persoenlichkeit/gruebel-falle--7-gedanken--mit-denen-wir-uns-selbst-im-weg-stehen-10805140.html
Meine Antwort:
Ich stehe mir vor allem mit meiner Bequemlichkeit im Weg. Ob das aus Angst ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich denke, es ist eher aus Orientierungslosigkeit. Seit ich die Altersforschung für mich aufgegeben habe, habe ich kein konkretes Ziel mehr vor Augen und dadurch stehe ich meinen kleinen Zielen, die ich mir durch Entscheidungen auferlegt habe, selbst im Weg.
Zum Beispiel habe ich mich dazu entschieden, Informatik zu studieren, aber ich schaffe es nicht wirklich, mich aufzuraffen, für Informatik zu lernen. Es ist zwar ganz interessant und mir ist auch klar, dass die Informatik ein sehr wichtiges Werkzeug ist, aber ich weiß noch nicht genau, für was. Mir fehlt da noch das konkrete Ziel, das danach kommt. Was ist der Sinn, wenn es nicht die Lebensverlängerung ist oder die Lebensqualitätverbesserung, also die bestmögliche Nutzung des Stückchen Lebens, das uns gegeben ist?
Ich weiß nicht, wohin ich will und bei meiner Entscheidung, wohin ich will, stehe ich mir selbst im Weg. Ich verheddere mich in dem was ist und dem, was ich will, in meinen Motiven und Werten und Bedürfnissen und da alles noch so unstrukturiert ist, weiß ich nicht, wie ich aus diesem Salat herauskomme und neue, klare Ziele definieren kann. Aber diese brauche ich, um endlich wieder zielstrebig agieren zu können und mir nicht mehr im Weg zu stehen. Um klare Strukturen aufbauen zu können, sodass ich nicht der Prokrastination verfalle.
Insgesamt glaube ich, stehe ich mir oft auch zu sehr im Weg, da ich "die Dinge" zu ernst nehme. Manchmal grüble ich einfach zu lange über etwas nach und bin in einem bestimmten Kreislauf gefangen (wie z.B. meine aktuelle Beziehungs-Grübelei). Ich hoffe einfach, dass das Reflektieren als Routine mir eine Hilfe sein wird, mich zu finden und neue, klare Ziele zu definieren.
Ohne klare Ziele jedenfalls, die meinem Leben wenigstens ein wenig Strukur verleihen, fühle ich mich unwohl. Ich will auf etwas hinarbeiten und wenn da nichts ist, dann fange ich an, alle um mich herum teils grundlos zu scharf zu kritisieren oder gar zu hinterfragen (siehe Grübelzwang). Das bekommt mein Freund aktuell einfach am meisten zu spüren und das tut mir auch unglaublich leid.
Ich muss da rauskommen, und dieses Selbstreflexionsbuch ist der Anfang von diesem mir vorerst auferlegtem Ziel.
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Selbstreflexion - jeden Tag eine Frage [2022]
De TodoJeden Tag eine neue Frage für dich, die du in den Kommentaren beantworten kannst - Selbstreflexion zu vielen verschiedenen Themen.