Kapitel 12

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-Emma-

Nach den Fotos konnte ich endlich Daisy mit mir nach Hause schleppen. Der Tag hatte mich völlig ausgelaugt und ich wünschte mir nichts mehr sehnlicher herbei, als mein Bett. Was war das nur für ein Tag gewesen? Definitiv nicht mein Glückstag. Aber wenigstens hatte ich jetzt Klarheit und konnte wirklich abschließen, oder es zumindest versuchen.

Daisy und ich gönnten uns ein Taxi zurück. Auf der Rückfahrt sprach keiner von uns, da Daisy wahrscheinlich noch zu überwältigt war und ich war auch nicht gerade böse darum. Wir kamen erst vor Daisys Wohnung an, wo ich mich von ihr verabschiedete und dann fuhr ich endlich zu mir nach Hause. Ich merkte erst jetzt, wie sehr erschöpft ich doch war und hatte kaum noch die Kraft, mich wirklich umzuziehen oder abzuschminken, bevor ich mich in mein Bett fallen ließ.

Ich wachte auf, da mich der Staub, der im Zimmer herumtänzelte, in der Nase kitzelte. Verschlafen sah ich auf die Uhr auf meinem Nachttisch, die 10:20 Uhr anzeigte. So lange hatte ich ewig nicht mehr geschlafen. Wir waren gestern erst um kurz vor zwei zu Hause gewesen, da wir ja noch ein paar Stunden Backstage verbracht hatten, nachdem das Konzert um halb 12 zu Ende gewesen war.

Ich warf meine Bettdecke zurück und tapste barfuß über die kalten Holzdielen rüber in die Küche. Die Wohnung war ziemlich offen und abgesehen von meinem Badezimmer, verlief der Rest eigentlich ineinander über.

Gestern Abend hatte ich es gerade noch so geschafft, meine Anziehsachen auszuziehen und ein großes T-Shirt von Tim anzuziehen. Ich hörte, wie aus der Küche klappernde Geräusche kamen. Komisch. Neugierig ging ich näher und sah einen gestressten Matty der mit meinem Herd und einer Pfanne in der Hand kämpfte.

Grinsend fragte ich: „Was soll das werden, wenn es fertig ist?" Er drehe sich verdutzt um, als wäre er überrascht mich in meiner eigenen Wohnung zu sehen. „Na, ich versuche Frühstück zu machen. Mist, ich dachte, du schläfst noch, es sollte eigentlich fertig sein, wenn du aufwachst.", sagte er etwas enttäuscht. „Oh, das wäre doch nicht nötig gewesen. Was machst du überhaupt so früh schon hier und wie bist du reingekommen?"

Als ich das fragte, sah er erst etwas betreten nach unten. „Eigentlich sollst du das nicht wissen, aber Tim hat mir mal einen Ersatzschlüssel für Notfälle gegeben. Er hatte Angst, wenn dir etwas passieren sollte und er selbst gerade nicht da wäre." Das war typisch Tim. „Und ich bin schon da, weil ich alles von gestern wissen will. Ich bin nicht doof, Emma. Ich hab etwas recherchiert. Ich weiß, dass der Typ, der dich letztens im Café besucht hat, einer der Stars in dieser Band ist. Du kannst mir nichts verheimlichen." Oh nein, jetzt sollte ich das Thema nochmal durchkauen?

Da er nicht locker ließ, erzählte ich ihm die ganze Geschichte von unserer ersten Begegnung bis gestern bei den Fotos haarklein. Irgendwie war ich auch erleichtert, endlich mal alles los zu werden und bei Matty war ich mir sicher, dass ich mich ihm anvertrauen konnte und er mich nicht verurteilte.

Er hörte mir geduldig zu und nickte ab und zu. Als ich fertig war, sah ich ihn gespannt an, auf seine Reaktion wartend. Er starrte in die Ferne und sagte dann nach einer Weile: „Ich hätte dich nicht überreden dürfen, auf das Konzert zu gehen. Erzähl mir das nächste Mal von Anfang an, wenn was ist, okay?" ich nickte nur. „So und jetzt vergessen wir das Arschloch und machen uns einen schönen Tag!", sagte er entschlossen. Ich sah mich um.

Draußen tobte der Wind und wirbelte durch das geöffnete Fenster den ganzen Staub auf. „Ich glaube, es wäre mal wieder ein Hausputz angesagt.", stellte ich fest und musste auch prompt niesen, als mir der Staub in die Nase stieg. Matty stimmte mir lachend zu. „Das ist sogar dringend nötig."

Nachdem wir den Frühstückstisch abgeräumt hatten, gab ich Matty auch ein ausrangiertes Shirt von Tim und ein paar Boxershorts, die dreckig werden konnten. Hosen hatte ich leider keine, das machte aber auch nichts, wir hatten uns schon tausende Male in Unterwäsche gesehen. Und es war doch schließlich auch nichts anderes als Badesachen im Sommer.

London Miracles - Verwirkliche deinen Traum ( a One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt