Kapitel 6

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Meine Geliebte Anne,

Ich hoffe du weißt nach den vielen Jahren noch wer ich bin. 

Du warst die einzige, die mich Eddie nennen durfte, für die anderen war ich nur Ed.  Ich hoffe, du denkst nicht, ich habe dich verlassen, weil ich dich nicht liebte. Ich habe dich immer geliebt und mir tut es noch heute in der Seele weh, dass ich mich damals nicht einmal von dir verabschieden konnte, bevor ich heiratete und wegzog.

Ich habe diesen Schritt aus Liebe zu dir getan.

Seit dem letzten Tag an dem ich dich sah, es war ein Dienstag und die Sonne schlief noch, der Tau glitzerte auf dem Gras, genau wie deine Augen, die in meine sahen, von diesem Zeitpunkt an habe ich jeden Tag an dich gedacht.

Ich habe es nicht  gewagt dich zu kontaktieren, wollte keine alten Wunden aufreißen, da ich wusste wie sehr ich dich verletzt hatte, als ich dich verließ. Ich fragte alte Freunde von uns, mit denen du Kontakt hattest, wie es dir ginge und sie sagten du seist glücklich. Das freute mich natürlich, das war immer mein Ziel gewesen, doch andererseits zerriss es mir das Herz, da nicht ich derjenige sein konnte, der an deiner Seite war und dich jeden Tag strahlen sah, über so alltägliche Dinge, wie den Duft vom frisch gemähten Gras, eine Vogelfamilie oder einen Sonnenuntergang.

Der Grund warum ich dich nun kontaktiere, nach über 60 Jahren, ist, dass meine Frau vor kurzem verstorben ist. Sie war immer das einzige gewesen, was mich aufhielt, dich wieder zu sehen, ich wollte niemanden hintergehen oder verletzen.

Nun frage ich dich, ob du mich gerne wiedersehen möchtest. Ich würde es verstehen und akzeptieren, wenn du es nicht tätest, doch damit würdest du mir meinen letzten Wunsch erfüllen, den ich auf dieser Welt noch habe.  Bitte kontaktiere mich über die unten angegebene Adresse.

Dein, dich für immer liebender

Eddie.

Gerührt strich noch einmal über das handbeschriebene Papier und reichte es wieder Mrs Taylor. „Sie sollten ihn treffen.“, sagte ich nur, da ich wusste, dass sie ihn mir gezeigt hatte, weil sie unschlüssig war. „Wenn du das sagst, mein Kind. Aber weißt du ich bin furchtbar aufgeregt ihn wiederzusehen.“, „Aber wenn es ihr Seelenverwandter ist, wie sie sagen, gibt es dafür keinen Grund. Es wird so sein wie vor 60 Jahren, als sie ihn das letzte mal sahen.“, beschwichtigte ich sie. „Treffen sie ihn doch hier. Dann bin ich dabei. Und ich verspreche ihnen, ich jage ihn zur Tür hinaus, wenn es ihnen unangenehm wird.“, versprach ich und zwinkerte ihr zu. Sie lächelte dankbar und sagte noch. „Du bist so ein liebes Kind. Ich wünschte, meine Enkelkinder wären wie du, so eine hübsche und schon so weise junge Dame. Nun aber los, wieder an die Arbeit. Ich werde mir deinen Ratschlag zu Herzen nehmen.“

Von Minute zu Minute die verstrich und mich näher an das Treffen mit Harry brachte wurde ich nervöser. Ich musste mich zusammenreißen die richtigen Bestellungen zu den Tischen zu bringen und nicht alles zu verschütten.

Ich spürte die Blicke auf mir ruhen, ein streng musternder des Drachen und Matty's Blick sah schon fast besorgt aus. Als ich fast einen Teller mit Torte fallen ließ hielt er mich zurück und fragte: „Alles in Ordnung? Du bist heute so durcheinander.“ , „Nein. Alles gut.“, sagte ich beruhigend, nicht ganz sicher ob ich damit ihn oder eher mich beruhigen wollte. Ich streifte seine Hand, die auf meinem Arm lag  ab und ging schnell wieder unter seinem musternden Blick aus der Küche.

Es war 5 Minuten vor eins und mein Blick huschte ungewöhnlich oft immer wieder zu der Uhr, die über der Theke hing, der kleine Zeiger rückte ungnädig immer weiter zu der großen schwarzen eins. 

London Miracles - Verwirkliche deinen Traum ( a One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt