8// Erstes Gespräch

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POV:Manu

Verdutzt sah ich ihn an. Süß? Ich? Nein. „Und du könntest  auch nicht mein bester Freund sein! Mein bester Freund war netter und loyaler! Außerdem nicht immer so schlecht gelaunt!" Mit den Worten rannte ich in den Flur des Hauses und raus auf die Straße. Ich konnte ihm nicht länger in die Augen sehen jetzt wo ich wusste, das er mein kindheits bester Freund war. Er war so ein egoistischer Mensch. So ein Arschloch ohne Empathie und Loyalität! Ich wollte nur nach Hause und weinen.

POV: Palle

„Und du könntest auch nicht mein bester Freund sein! Mein bester Freund war netter und loyaler! Außerdem nicht immer so schlecht gelaunt!" sagte Manu und rannte raus. Meine Mutter schaute ihm besorgt hinterher. 

Nach einer Weile schaute  sie mich an und sagte: „Na komm! Renn ihm hinterher!" forderte sie mich auf aber das war sowieso zu spät. „Er ist schon längst zu Hause!" sagte ich und ging wieder hoch in mein Zimmer. Dort plagten mich meine Gedanken. Ich wollte ihm doch hinterher! War aber zu stolz um das zu tun. Warum war ich so!? Warum konnte ich nicht einfach wieder der normale alte Patrick werden der mit seinem Besten Freund am Poolrand saß und Freundschaftlich Händchen hielt. Warum nicht!? 

Nach einer Weile  entschied ich dann, nochmal runter zu gehen. Ich wollte mit meiner Mutter reden. 

„Hey! Mom ich brauch Hilfe.." ich setzte mich auf einen Sessel neben die Couch und schaute sie an. „Gehts mal wieder um dein Drama mein Sohn?" lächelte sie. „Was für ein Drama?" fragte ich verwirrt. „Patrick warum? Er kommt zu dir und entschuldigt sich. Und du sagst du willst nichts mit ihm zu tun haben aber bist in ihn verknallt? Ich Checke deine Logik nicht ganz?" Ich schaute sie an und dann wurde mir klar, sie hatte recht. „Ja.. also ich.. ach Mann ich weiß einfach nicht wohin! Danach was ich jetzt getahen hab, wird er mich eh nicht mehr lieben und außerdem ist er mein alter bester Freund!" das war eine so schlechte Ausrede für mein scheiß Verhalten. „Patrick du solltest endlich deinen Gefühlen Platz in deinem Herzen geben! Und verdammt nochmal Regel das mit Manu!" Ich nickte und beschloss, für heute ins Bett zu gehen. 

Ich wachte auf. Mein Kopf fühlte sich normal an und eigentlich ging's mir gut. Ich zog mich an und putzte Zähne. Dann ging ich nach unten und holte den Toaster aus dem Schrank. Dann machte ich mir Toast und Tee. Toller morgen Anfang. 

POV: Manu

Ich ging neben Sebastian her. Mein Kopf gesenkt und mein Körper ohne Motivation, grade zu laufen. „Was ist denn los? Was hast du?" Fragte er. „Naja also.. ich hab zum einen gestern erfahren das palle nix mit mir zu tun haben will und zum zweiten hab ich erfahren das er mein alter bester freund Ist und das er den alten kleinen 5 jährigen Manu süßer und netter fand als mich.." „Na aber das ist irgendwo auch gut! Jetzt weißt du das er dich süß fand und vielleicht immer noch findet! Du magst ihn mehr als Freundschaftlich!" Sagte Rewi und stupste mich an. „Kann sein.." nuschelte ich. „nich kann sein! Ist so!" sagte er und lachte. Zusammen gingen wir in den Klassenraum und überlebten irgendwie die Doppelstunde Chemie.

„Bah ist das ekelhaft stickig da drin! Ich frag mich jedes Mal aufs Neue warum man nicht gleich verreckt wenn man den Raum betritt!" motzte Rewi. „Diese ganzen Chemikalien sind eh nicht gut für die Nasenschleimhäute und so! Also warum!?" Menschen regten sich über Politik und schlechte Noten auf. Oder über ihre dreckiges Leben aber er? Er hatte nichts besseres zu tun als sich unnötig über unseren dummen stickigen Chemie Raum zu beschweren. Der hat Sorgen! „Du hast vielleicht Probleme! Aber naja recht hast du ja schon irgendwie. Es ist wahrscheinlich echt nicht gut!" meinte ich. „Hast du vor, heute nochmal mit Palle zu sprechen? Ich meine du weißt jetzt das er in deiner Vergangenheit dein bester Freund war! Das ist doch schonmal was." sagte er.

Genau auf das Thema wollte ich nicht zu sprechen kommen. Aber hatte Rewi einmal angefangen über sowas zu reden, hörte er so schnell auch nicht wieder auf. Wir unterhielten uns also eine Weile darüber. „Meinst du.. es währe gut wenn ich jetzt zu ihm gehe? I mean er hat echt schon Stress genug!" sagte ich besorgt. „Du bist ja kein Problem! Trau dich!" meinte der Blonde. „Das letzte mal als ich mich getraut habe, hat er mich Missgeburt genannt!" sagte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Rewi schaute mich mitleidig an. „Das wird schon glaub mir! Gib ihm und vor allem dir mehr Zeit!" sagte Rewi und klopfte mir auf die Schulter.

Wir hatten Kunstunterricht bei Frau Kliermann. Sie war eine sehr sympathische Lehrerin und ziemlich großzügig was die Regeln anbelangte. Wir durften im Unterricht während der Arbeitsphase Musik hören und uns über unsere privaten Dinge unterhalten. Zudem durften wir uns hinsetzten wo wir wollten und das Thema ließ sie uns meistens auch selbst bestimmen. Sie sagte es ginge ihr um das Wohlbefinden ihrer Schüler und das sie keinen Zeitdruck hatten. Am liebsten hätte ich sie gern in allen Fächern. Bei ihr war Unterricht und Schule generell entspannt und cool. 

„Dann packt ein! Bis nächste Woche. Bitte versucht so gut wie möglich an eurem Projekt weiter zu arbeiten damit wir nächste Woche mit dem schleifen und anmalen beginnen können!" sagte Frau Kliermann und entließ uns aus dem Unterricht. Ich trug mein Kunstprojekt vor mir her. Es war ein Gebäude was die Schule darstellen sollte. Es war fast fertig. Es fehlten noch ein paar Balken unter den Gebäude Eingängen aber es sah schon sehr gut aus. 

„Das Ding ist schwer!" maulte Rewi und stellte sein Kunstprojekt, was das Kolosseum darstellen sollte auf den Boden. Es sah sehr gelungen aus. Und ich fand es um ehrlich zu sein, besser als meins. Bald war die schule Aus. „Jetzt nur noch deutsch und dann kann ich endlich nach Hause!" meinte Rewi triumphierend. Und schon war meine Stimmung wieder im Keller. Ich hasste Deutsch. Nicht weil ich die Sprache kompliziert fand sondern weil ich den Lehrer nicht mochte. Herr Buschmann war sehr streng und ließ uns so gut wie nie aufs Klo. Dazu kam das wir nicht reden durften. „Danke jetzt ist meine Laune komplett im Keller!" maulte ich und hob mein Kunstprojekt hoch. „Ich frage mich warum unsere Schule keine Schließfächer für so nen scheiß hat!" meinte ich. Wir machten uns auf den Weg in den Deutschraum doch zu unserer Verwunderung stand unsere Klassenlehrerin am Pult und legte sich Unterlagen zurecht. 

Wir setzten uns auf unsere Plätze und stellten unsere Kunstgebäude neben unsere Tische. „Liebe Leute ich habe etwas zu verkünden!" schrie unsere Klassenlehrerin gegen die aufgeregten Stimmen unserer Klassenkameraden an. Dann wurde es still und sie fing an zu reden.  „Herr Buschmann ist in den Ruhestand gegangen und wird euch leider nicht mehr weiter unterrichten! Wir bitten euch nach Hause zu gehen und euren Eltern Bescheid zu geben das ihr vorerst keinen Deutschunterricht habt. Ihr dürft Nachhause. Und denkt dran! In 2 Wochen ist der Abschlussball des 10. Jahrganges!" schrie sie doch das hörten nur noch die wenigsten denn alle wahren bereits am einpacken ihrer Sachen. Auch Rewi und ich nahmen unsere Kunstprojekte und versuchten damit irgendwie heil nach Hause zu kommen. „Na dann! Bis morgen Kollege." sagte Rewi und lief in die Entgegengesetzte Richtung. Ich wollte noch eben meine Sachen weg bringen und dann nochmal versuchen, mit Patrick zu reden. „Mom! Bin wieder da! Wir haben die nächsten Wochen keinen Deutschunterricht!" sagte ich als ich in die Küche kam. „Wie kommt das?" fragte sie. „Unser Deutsch Lehrer ist in Rente gegangen!" 

Sie schaute mich etwas perplex an. „Heißt ihr habt bis zu den Ferien kein Deutsch mehr?" fragte sie. „Ja!" meinte ich und stellte mein Projekt auf dem Tisch ab. „das nimmst du nachher aber mit in dein Zimmer!" sagte sie und musterte mich. „Jaja mach ich! Ich gehe raus und bin zum Essen wieder da. bis nachher!" meinte ich noch bevor ich die Tür öffnete und schnell eine Straße weiter lief. Ich wollte so schnell wie möglich mit Patrick reden.  

Ich klingelte und es dauerte wieder eine geraume Zeit bis die Tür sich öffnete. Wie erwartet stand Patrick davor denn das Auto seiner Mutter stand noch nicht in der Einfahrt. „Was ist jetzt schon wieder!?" sagte er in genervtem Ton. „Ich will mit dir reden und dieses komische Verhältnis zwischen uns weg schaffen!" sagte ich. Mit einem seufzen bat er mich herein und wir setzten uns oben auf sein Bett. „Dann erzähl!" sagte er und wartete darauf das ich zu reden begann. „Ich stelle dir jetzt die Frage was wir machen wollen. Wollen wir weiter so mit einander umgehen und noch öfter ins Krankenhaus kommen oder wollen wir versuchen Freunde zu werden?" fragte ich und schaute ihm dabei fest in die Augen. Wie ich es geschafft hatte mich nicht in ihnen zu verlieren weiß der Geier. „Also wenn ich ehrlich bin will ich mich nicht mehr mit dir streiten." sagte er und schaute betroffen zu Boden.

~Old Friends...~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt