Was ist passiert
[Elena Meyes]
»Ich war gerade dabei den Tresen nocheinmal abzuwischen, als er plötzlich auftauchte.« teilte ich dem Polizist mit. »Okay und.. kennen sie vielleicht einen der Toten?« ich schüttelte den Kopf. »An das letzte an das ich mich erinnern kann ist.. das ein Wolf ins Café stürmte und sofort auf die Besucher los ging. Über die Kunden weiß ich nichts.«
Er nickte. »Danke für ihre Hilfe. Sie können gehen Mrs. Meyes.« Ich nickte und verließ den Tatort. Es war grauenvoll was passiert war. Dieser Rotbraune Wolf, ich mein ja er ist wunderschön mit dem Fell aber er hatte etwas an sich. Er hatte etwas in seinen Augen etwas wie Wut aber auch Trauer. Ich weiß nicht. Ich kenne mich damit ja eh nicht gut aus, vielleicht war es auch nur Einbildung oder meine reine Fantasie.
Die Straßen waren nass, meine Pumbs klacksten bei jedem meiner Schritte, mein brauner Mantel war durchnässt und meine schwarzen Haare auch klitschnass. Geht's noch schlimmer? Es regnete doller und der Schnee auf den Straßen war längst weg, obwohl heute Morgan alles noch Puderweiß war.
Als ich gerade an einer der Seitengassen zwischen den Wohnblöcken vorbei lief, hörte ich etwas. Ich dachte es sei vielleicht eine Katze oder eine Ratte, doch es klang nach lauten Atmen. Lautes und ungleichmäßiges Atmen.
Haben da gerade zwei Sex? Nein. Das klingt anders.
»Hallo?« fragte ich vorsichtig und schaute mich um um nicht dämlich da zu stehen. »Geh.. weg..!« rief jemand mit einer heiseren Stimme. Sie klang weiblich.
»Kann ich dir irgendwie helfen?« rief ich und erlaubte mir nun ein paar Schritte in die Gasse zu treten.
»Geh Weg!!« Kam es nun deutlich lauter daher aber immernoch ziehmlich heiser. Der Regen hörte nicht auf.Plötzlich war es ruhig. Geht es ihr gut?
Durch das Licht der Straßenlaterne irgendwo hinter mir konnte ich ein wenig was sehen. Sie trat hervor, wenn auch nur langsam und.. war nackt?!
»Oh Gott!«
Ohne zu überlegen zog ich meinen Mantel aus und legte ihn ihr um.
»Was- was ist passiert?!« fragte ich schreckhaft und stotternd. Sie sagte nichts mehr, ließ sich aber den Mantel von mir über die Schultern legen.»Du bist eiskalt und frierst ja! Wer weiß wie lange schon..!«
Ich nehm sie mit.
Beschloss ich sofort und ohne Einwände.
Als wir nach einer Weile komplett durchnässt waren, kamen wir bei mir zu Hause an.
Ich öffnete die Haustür, schaltete das Licht an und mein Mann trat sofort zu mir.Unser Haus war nicht sonderlich groß aber wir mochten es so wie es ist. Es war schon ein wenig altmodisch Eingeräumt aber nur weil mein Mann Dan das so mochte und mir gefiel es auch.
»Was ist denn mit dir passiert?! Und- Und wer ist das?!« fragte Dan überrascht als er mich sah.
»Schonmal aus dem Fenster geguckt? Es schüttet aus Tonnen!« erzählte ich.»Ich setze direkt Mal Tee an, hole Handtücher und ein paar Decken!« Sofort machte er sich auf dem Weg. Nach kurzem warten an der Tür kam er wieder mit ein paar Handtüchern. Schnell ging er wieder und setzte Tee auf.
Ich zog dem Mädchen meinen Mantel von den Schultern und hüllte sie in ein paar Handtüchern ein. Jetzt konnte ich sie richtig erkennen. Ihre Haare waren zwar nass, aber ich schätze Mal braun. Ihre Augen waren grün und dunkeltürkis. Sie trug an Kleidern nichts am Leib. Für mich sah sie aus als sei sie fünfzehn oder Sechzehn.
War sie vielleicht eine Obdachlose?
Diesen Gedanken schüttelte ich schnell ab. Selbst wenn, jetzt nicht mehr.
Nachdem wir uns abgetrocknet, in frische Klamotten geworfen und in sechs decken eingekuschelt haben, saßen wir mit heißem Tee im Wohnzimmer vor dem Fernseher.
»Der Tee schmeckt gut.« war das allererste was das Mädchen rausbrachte, seit dem ich sie gefunden hatte.
Ich glaubte das das was sie vorher sagte wohl nur Einbildung war.»Das freut mich.« gab Dan lächelnd von sich.
»Wie heißt du eigentlich?« fragte ich das Mädchen vorsichtig. Sie zögerte. »Raya.« gab sie schließlich zur Antwort.
Sie drehte sich zur Seite und machte es sich auf der Couchlehne mit dem Kopf bequem.
Schlaf ist warscheinlich das was wir alle nach diesem Abend brauchten.Dan hatte heute nicht allzu lange in der Werkstatt arbeiten müssen, hatte aber allerhand zu tun gehabt, ich hatte das Erlebnis einem Wolf zuzusehen wie er zwei Kunden umbrachte und Raya.. naja wer weiß warum sie dort in der Gasse war..
Dan stand auf und machte uns beiden noch einen Tee, bevor er sich ins Schlafzimmer zum Lesen verzog.
Wir lasen gerne, unser halbes Haus bestand fast nur aus Büchern.
Vielleicht liest Raya ja auch gern. Das wäre schön.
Ich hatte beschlossen diese Nacht auch unten im Wohnzimmer zu schlafen. Ich wollte und konnte Raya einfach nicht allein hier unten lassen. Einfach aus der Angst das ihr was passieren könnte, was auch immer.
∞∞∞∞
Als ich aufwachte, war die Couch nurnoch voll mit Decken, ohne Raya. Wo war sie? Sofort sprang ich aus dem Sessel und rannte in die Küche.
Dort saßen Dan und Raya mit Kaffee in der Hand und unterhielten sich ein wenig. »Alles gut mein Schatz?« fragte mich Dan grinsend, als er mich erblickte.
»Du siehst aus wie eine Hexe mit deinen zerzausten Haaren!« das beruhigte mich. Es war schön das die beiden sich verstanden und- das Raya nichts passiert ist.»Habt ihr gut geschlafen?« kam die Frage von mir und ich schnappte mir auch eine Tasse Kaffee. »Ganz gut.« antworteten beide.
Ich musste grinsen.Nachdem wir gefrühstückt hatten, kam Raya auf mich zu.
» Hey ähm..«
»Elena« sagte ich.
»Elena.« wiederholte sie.
»Ich will nicht unhöflich sein Elena, aber ich muss wieder nach Hause. Ich habe Schule und muss die Hausaufgaben noch machen.«
Diese Antwort überraschte mich. Sie hatte ein Zuhause?»Deine Eltern werden sich bestimmt Sorgen um dich machen!« sagte ich.
Plötzlich sah sie traurig aus. »Ja, sicherlich.«»Wenn was ist, irgendwas, egal was, kommst du einfach hierher, okay? Dan und ich sind immer hier. Oder du kommst ins Café um die Ecke bei der Bäckerei Hofman, dort arbeite ich.«
Ich schenkte ihr noch ein Lächeln und ließ sie damit gehen.∞∞∞∞∞∞∞∞
Ja ja ja, ein anderes Kapitel aus einer anderen Sicht. Dan und Elena spielen auch weiterhin noch eine kleine Rolle im Buch.😉
Ich hoffe ich findet die andere Sicht gut.^^
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city and forest
WerewolfRaya Moon lebt unter Menschen seit sie realisierte, dass Das Leben auch andere Seiten hat. Kaum hat sie sich in ihrer neuen Stadt eingelebt, tauchen die zwei Nachfolger auf. Sawyer und Allan. Alpha und Beta. Unerwartet und unvorbereitet muss Raya s...