»07«

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Gefühle

[Raya Moon]

Erschrocken über diesen Ort, schauten mich Twin und Allan Stirn runzelnd an.

Twin hatte blondbraun gemischte Haare, die ihr bis zur Taille gingen. Ihre Augen waren in einem schönen Haselnussbraun und sie hatte eine niedliche Stupsnase.
Sie war kleiner als Allan aber dennoch größer als ich.

»Wir bringen dich lieber schnell zu Sawyer, er wird sich bestimmt freuen dich zu sehen!« sagte Twin aufregend mit ihrer piepsigen Stimme.

Ich nickte und versuchte mir nichts weiter anzumerken.

Einige andere Rudelmitglieder schauten mich an als seien sie angeekelt von mir. Das konnte ich verstehen, schließlich roch ich nach Mensch. Vermutlich aber eh nicht mehr lange.

»Sie riecht komisch.« hörte ich Twin zu Allan flüstern. »Sie ist ein Mensch, was willst Du erwarten?«

Na danke. Ich rieche wenigstens nicht nach nassem Hund- ja die in Twilight haben Recht es riecht wirklich meistens so. Nicht immer aber meistens.

Ich rollte mit den Augen.
Wir betraten ein großes Haus, welches relativ modern eingerichtet war. Das hätte ich echt nicht erwartet. Ich habe das Rudelhaus oder irgendein anderes Haus nie von innen gesehen.

Meine Eltern waren auch Mitglieder des Rudels. Plötzlich fiel mir etwas grauenvollen auf und ich blieb vor lauter Schock stehen. Natürlich bekamen das Twin und Allan sofort mit.

Ich musste mich zusammen reißen nicht zu weinen, denn meine Eltern würden damals getötet auf den Befehl des Alphas..

»Was ist los?« fragte mich Twin besorgt und kam auf mich zu dich ich ging nicht auf sie ein sondern ging einfach den Gang weiter entlang.

Allan blieb vor einer Tür stehen. Sie war schwarz und der Name Sawyer Mount war auf einem Stück goldenem Eisen schwarz eingraviert worden.
Mit Angst, was mich als nächstes erwarten würde, öffnete ich vorsichtig die Tür und trat ein.

Das Zimmer war komplett dunkel, man konnte kaum etwas erkennen. Allan schaltete das Licht an und auf dem ersten Blick war niemand zu sehen. Rechts neben der Tür an der Wand stand eine kleine Komode, links war Raum und gerade aus auch. Die linke Wand war jedoch zur einen Hälfte aus Beton und zur anderen aus Glas. Diese Glaswand zog sich auch auf die komplette Wand geradezu. Sie war mit dunkelroten schweren Vorhängen an den Seiten verziert.

Mitten im Raum gab es eine kleine Abtiefung die von links von der Glashälfte Anfing und ungefähr beim dreiviertel des Zimmers aufhörte und auf die andere Glaswand zusteuerte.

Ich mochte das Zimmer jetzt schon. Eine kleine, zirca zwei Meter lange Wand zog sich in der Mitte vor der Bodenvertiefung auf und ging mir zirca bis zur Hüfte. Ich musste schon sagen das Zimmer war wirklich riesig.

Hinter der Mauer sah ich die Ecke eines kleinen Tisches, vermutlich Nachttisch, und ein Bett. Ich lief weiter in den Raum und sah hinter dem Bett Sawyer.

Er lag auf dem Boden und sah aus als hätte er über eine Woche lang nicht geschlafen. Seine Augen waren geschlossen.
»Sawyer!« schrie ich.

Sofort kamen mir wieder die Tränen. Ich rannte zu ihm und kniete mich zu ihm. Ich versuchte ihn wach zu rütteln doch er reagierte nicht. Ich musste noch mehr weinen.

Eine Träne von mir landete auf seiner Wange und sofort bewegte er sich.
Langsam öffnete er seine Augen.

»Verschwinde Kailara.« sagte er und brauchte Mühe um sich aufzusetzen. »Ich bin aber nicht Kailara.« hauchte ich und war froh über sein Bewusstsein, doch ich fragte mich jetzt, wer wohl Kailara sein musste. Er drehte sich sofort zu mir um und zog mich in eine feste Umarmung.

Ich erwiderte sie und wollte ihn gerade nicht mehr loslassen. »Raya..« hauchte er meinen Namen.

Allan hatte den Raum wieder verlassen, was ich ein wenig später erst merkte, als Sawyer aufstand und sich selbst ins Bett hiefte. Ich setzte mich neben ihm hin und schaute ihm zu. Jede einzelne seiner Bewegungen beobachtete ich. Müde lag er da, so erschöpft.. Er tat mir leid.. das ist alles nur wegen mir passiert..

»Es tut mir soo leid..« sagte ich traurig. Sein Zustand wurde aber durch meine Anwesenheit nicht besser. Allan öffnete die Tür ein Spalt breit und fragte; »Willst du was Essen?« die Frage war an Sawyer gerichtet. »Ja ich sterbe vor Hunger!« rief er und lächelte mich an.

Das ist nur dir zu verdanken.

hörte ich Allans Stimme in meinem Kopf.

Er hat lange nichts gegessen.

Die Fröhlichkeit in seiner Stimme war kaum zu überhören, das brachte mich selbst zum lächeln.

Nach kurzer Zeit kam auch schon Allan und gab mir einen Teller mit einem Stück rohem Fleisch. Es roch köstlich und ich hätte es am liebsten selbst gegessen doch Sawyer braucht es und es wäre komisch wenn ein "Mensch" rohes Fleisch isst.

Ich lief zurück zu Sawyer und überreichte es ihm. Hungrig verschlang er es.

Er fuhr sich durch seine verwuschelten dunkelbraunen Haare und seine Augen leuchteten soo hell. Draußen war es schon dunkel und er sah erschöpft aus.

»Du solltest schlafen gehen.« sagte ich zu ihm. »Du siehst schlimmer aus als eine Leiche.« sagte ich grinsend, was ihn auch dazu brachte.

Er legte sein Kopf in meinen Nacken und zog mich zu dich runter. »Ohne dich kann ich es aber nicht.« hauchte er in mein Ohr.

Ich ließ es zu dass er mich an sich zog um mit mir zu kuscheln. Ich wollte das er wieder gesund wird und dann muss ich wieder gehen.

Leider.

Allein der Gedanke daran schmerzte schon irgendwie..
Mir war ganz schön warm also zog ich den Pullover, den Elena mir heute morgen gegeben hatte aus und zum Glück hatte ich noch ein Top drunter. Doch ich musste weiterhin in der hellgrauen Jogger verweilen, da ich keine kürzere Hose hatte.
»Ist dir etwa warm?« hörte ich Sawyers Stimme in mein Ohr Raunen. Sofort brachte es mir Gänsehaut ein. Seine Stimme liebte ich einfach nur.

»Du gibst genug Körperwärme ab und in dieser dicken Hose und diesem Pulli halte ich nicht mehr Wärme nicht aus.« gab ich gekonnt meine Antwort ab.

Dann legte ich mich hin und wir deckten uns zu. Es dauerte nicht lange da schlief er schon. Er lag halb auf mir doch das störte mich nicht, er erdrückte mich schließlich nicht und er wollte eben gerne meine Nähe.

Nachdem ich für einen kurzen Moment meine Augen schloss und hoffte einzuschlafen, hörte ich das Türschloss, sie wurde geöffnet.

Allan und Twin traten ein. Er hatte seinen Arm um ihre Schulter gelegt und mit der anderen schloss er die Tür wieder leise.

Sie setzten sich auf die Couch, die mir eben erst aufgefallen ist und die günstigerweise genau gegenüber des Bettes an der Wand einen perfekten Blick auf Sawyer und mich bietet.

Sie grinsten breit, was mich dazu anstiftete und ich damit dann unter Sawyers Armen einschlief.

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Dieses Kapitel ist vermutlich mehr als verwirrend aber der Rest wird sich noch ergeben- später.

Den jetzt werde ich mein Abendbrot genießen ;)

city and forestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt