„Das werden wir ja sehen."
Emma versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass das, was sie tat, das Richtige war. Doch Reginas Anblick ließ ihren Entschluss wanken. Emma erkannte sofort, dass Regina nur so selbstsicher tat, eigentlich aber wusste, dass ihre Chance zu gewinnen gering war. Es war noch einmal etwas ganz anderes, wirklich hier zu stehen und den Plan durchzuziehen, als Zuhause zu sitzen und sich selbst davon zu überzeugen, dass es das Richtige war. Und Reginas Worte ... Sie warfen Emma zurück in die Zeit, als sie Regina zu ermutigen versuchte, dass sie es schaffen konnte, die böse Hexe zu besiegen, obwohl die Situation aussichtslos schien.
Die Königin machte ein paar Schritte nach vorne und hob die Hand, in der sie die Schere hielt. „Jetzt hast du die Gelegenheit zu zeigen, wie stark du ohne mich bist." Ihre Stimme triefte nur so vor Spott und Hohn.
Sie öffnete die Schere und zwischen ihr und Regina schimmerte auf einmal ein goldenes Licht, das den ganzen Raum erhellte. Regina schloss ihre Augen und ließ es geschehen. Emma war beeindruckt, wie gut Regina die Angst vor ihrem bevorstehenden Tod verbergen konnte.
Die Königin schnitt ihr Schicksalsband durch und sofort erlosch das Licht. „Endlich", murmelte sie und atmete tief ein, als wäre sie eng anliegende Fesseln losgeworden. Doch sie zögerte nicht lange und machte eine Bewegung nach vorne, die Regina nach hinten schleuderte.
Regina keuchte schmerzerfüllt auf und stemmte sich auf ihre Hände. Langsam stand sie auf, während die Königin bösartig auflachte.
„Endlich kann ich mich dafür rächen, dass du mich einfach weggeworfen hast, als wäre ich nichts weiter als unnötiger Ballast für dich! Ohne mit der Wimper zu zucken, hast du versucht, mich zu töten und das nach allem, was ich für dich getan habe", fauchte die Königin und ging stetig auf ihre andere Hälfte zu.
Mit einem vor Zorn lodernden Ausdruck in den Augen, entfachte Regina Flammen in ihren Händen, doch die Königin war schneller und fuhr ihre Hand aus, um Regina mithilfe ihrer Magie zu würgen. Reginas Augen weiteten sich vor Schreck und ihre Flammen lösten sich in dunklem Rauch auf.
Emmas Herz pochte fast schmerzhaft in ihrer Brust und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Zum einen hatte Emma keine Ahnung, was die Königin von ihr erwartete zu tun und zum anderen war sie sich nicht sicher, ob sie sich überhaupt einmischen sollte. Aber irgendetwas musste sie doch machen!
„Warum tötest du mich nicht einfach?", presste Regina hervor und rang nach Atem.
„Weil du erst leiden sollst, bevor ich dein armseliges Herz zerdrücke." Der pure Hass in der Stimme der Königin, ließ Emma einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Emma hielt das nicht mehr aus. Sie wusste nicht, für welche Seite sie sich entscheiden sollte, aber sie wusste, dass es so nicht enden durfte.
Also stellte Emma sich vor die Königin und konnte die Panik nicht aus ihrer Stimme verbannen. „Hör auf! Bitte. Ich ... Ich kann das nicht. Nicht jetzt. Ich ... brauche Zeit", flehte sie ohne wirklich zu wissen, wie sie die Königin überzeugen sollte.
Doch zu Emmas Überraschung zögerte die Königin und für einen Moment sah sie verunsichert aus. Regina nutzte die Lockerung des unsichtbaren Griffes um ihren Hals und schleuderte ihre Magie nach vorne, was die Königin zum Taumeln brachte. Die Königin ließ ihre Hand sinken und Regina fiel nach Luft ringend zu Boden. Unschlüssig schaute die Königin in Emmas verzweifeltes Gesicht und richtete sich dann mit ihrem typischen Selbstbewusstsein an Regina.
„Glaub mir, das hier ist noch lange nicht vorbei." Sie warf Emma einen strengen Blick zu, ehe sie sich in Luft auflöste.
Emma ließ sich neben Regina auf die Knie fallen, genauso wie sie es damals bei der Königin gemacht hatte. „Bist du okay?", fragte sie und wollte mit ihrer Hand über Reginas Rücken streicheln, doch sie hielt sich zurück. Emma wusste nicht, ob Regina das zulassen würde, wenn man bedachte, was alles zwischen ihnen vorgefallen war. Stattdessen half sie Regina auf die Beine.
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The Beauty of Darkness
Fiksi PenggemarEmma weiß, dass sie die böse Königin endlich vernichten muss. Das wäre schließlich das, was eine wahre Heldin tun würde. Blöd nur, dass sie es satt hat, die Retterin zu sein und unausweichlich sterben zu müssen. Und Emma weiß auch, dass sie sich meh...