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,,Was soll das...lass mich los", befahl ich ihm, doch er ließ nicht locker. Ich hatte in einem ruhigen Ton gesprochen, doch die Panik überkam mich.

,,Lass mich los!", kreischte ich.

,,Schhht, entspannt dich süße", lallte der Betrunkene Idiot zurück. Seine Schnaps Farne konnte ich bis zu mir riechen. Er sah etwas älter aus, vermutlich drittes Semester oder so.

Ein perverses Grinsen entpuppte sich in seinem Gesicht.

,,Ich will nur ein bisschen Spaß, ich tu dir nichts"

Mich überkam Todesangst. Wollte dieser Typ mich vergewaltigen?! Hektisch versuchte ich mich loszuzerren, doch das gefiel ihm nicht.

,,Hilfe!" schrie ich, doch sofort bekam ich von dem Typen eine übergehauen und fiel zu Boden.

Tränen übergossen mein Gesicht.

,,du sollst deine verdammte Klappe halten!", brüllte er, während er kaum gerade stehen kann.

Meine Wange brannte und meine Knie waren vom Sturz aufgeschürft. Ich wollte aufstehen, doch der Schock hielt mich auf, als plötzlich eine große Person dazwischen kam und ohne zu zögern den Typen eine verpasste und ihn anschließend kräftig nach hinten schubste, sodass er zu Boden viel.

,,verpiss dich lieber", knurrte eine zu bekannte Stimme.

Ich blickte mit meinen verheulten Augen nach oben und erkannte in der Dunkelheit Guardian.

Gegen jemanden wie Guardian hatte der Typ keine Chance und schon gar nicht in seinem betrunkenem Zustand.

Der Fremde verschwendete keine Sekunde und rappelte sich auf, um zu verschwinden. Seine Gesicht war blutig und die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.

Mir entfiel ein lautes Schluchzen. Was war bitte eben passiert?!

Vor Schock hatte ich kaum bemerkt, das mein Knie blutig war. Erst jetzt verspürte ich ein unglaubliches brennen.

,,Verdammte scheiße...", fluchte ich.

Guardian sah nun zu mir, nachdem er den Typen so lang fixiert hatte, bis man ihn nicht mehr sehen konnte.

,,Tut mir leid, normalerweise fluche ich nicht..."

Ich hatte keinen Schimmer, wieso ich mich gerade dafür entschuldigte.

Ich versuchte aufzustehen, was ich auch einigermaßen hinbekam, aber ich fühlte mich wie ein Wrack. Ich konnte kaum auf meinen wackligen  Beinen stehen und im nächsten Moment lag ich auch schon wieder auf dem Boden, so sehr schmerzte mein Knie.

,,Lass das", stoppte mich Guardian, als ich ein weiteres Mal probierte aufzustehen.

,,Was machst du da?"

Er schlang seine Arme um meinen Körper um mich zu tragen. Als seine Hand an meinem nackten Bein schweifte, zog sich mein Magen zusammen.

,,Wonach sieht's denn aus?"

Ich kam mir unwohl vor. Das wäre echt nicht nötig gewesen, schließlich hatte er mir bereits genug geholfen.

,,Das musst du echt nicht tun...wirklich", machte ich ihm mit verkrampfter Stimme klar und setzte ein verunsichertes Lächeln auf meine Lippen.

Er ignorierte dennoch meine Worte und sah für einen Moment kurz zu mir runter. Nervös schaute ich weg. Verrammt.

Ich wollte ihn doch meiden und jetzt lieg ich in seinen Armen mit einem verletzten Knie.

Er ging mit mir richtig Uni, aber schwieg weiterhin.

,,Willst du mir wenigstens sagen wo wir hingehen?", fragte ich ihn ungeduldig. Jetzt auf geheimnisvoll tun, passte mir echt nicht.

,,Scheiße gibts dich auch in ruhig?", lachte er, aber sah weiterhin geradeaus.

Eingeschnappt drehte ich mich mit meinem Blick zu ihm.

,,Ich will damit nur sagen, ich kenn dich nicht wirklich, es ist spät in der Nacht, ich kann nicht laufen und du könntest mich genauso jeden Moment entführen. Deswegen wäre es einfach schön zu wischen wo du mich hinbringst", zischte ich, doch konnte mich selbst nicht ernst nehmen, als ich die Worte aus meinem Mund hörte.

,,Ich könnte auch lügen und dich dann immer noch entführten"

Das war seine Antwort??

,,Lustig" scherzte ich und warf ihm einen fiesen Blick zu.

Einer seiner Mundwinkel ging hoch. Einerseits machte es mich noch wütender, da er sich über mich lustig machen, aber andererseits stand ihm dieses schelmische Grinsen unheimlich gut. Erst jetzt realisierte ich wieder, dass ich in Guardians Armen war, worauf sich mein Magen umdrehte.

,,Entspann dich. Dein Knie blutet und wir werden es verarzten"

Diese Antwort hatte ich nicht erwartet. Also ich war mir schon sicher gewesen, dass er mich nicht entführten würde, aber die Absicht mich zu verarzten, damit hatte ich nicht gerechnet.

,,Oh", war das einzige was aus meinem Mund kam.
Jetzt kam ich mir etwas lächerlich vor, mit meiner Entführungstheorie. 

Als er Richtung Eingang unserer Uni ging wurde ich nervös. Laut Uni Gesetz war es verboten sie nachts zu betreten.

,,Du weißt schon, dass wir da nicht rein dürfen?"

,,Hab ich nicht gesagt du sollst dich entspannten?"

Seid wann hatte er das recht, mir was zu befehlen? Es war ja nett dass er mir helfen wollte, aber gegen die Regeln zu verstoßen ging für mich zu weit.

Aber da ich keinen Schritt alleine laufen konnte, hatte ich wohl leider keine andere Wahl, als ihm zu gehorchen...also schwieg ich.

,,Geht doch", sagte er und öffnete den Eingang.

Dirty confession Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt