Kapitel 8 - Wieder vereint (Back Together Soon)

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1.8.2021

Reved's Sichtweise:

Die letzten Tage waren quiet boring.
Ich war ein paar Tage in der geschlossenen, und dachte halt nach über paar Dinge. Hah so wie immer.
Unter anderem kickte auch mein Entzug mal wieder. Ich schwitzte was das Zeug hielt. Und übergab mich paar mal. Nichts was ich noch nie durchmachen musste. Trotzdem war's immer wieder unangenehm, aber ich habe es überstanden.

Wie Anna mir damals den Rat gab das man sich Papier und Stifte ausborgen konnte, tat ich genau das.
Ich setzte mich an den Schreibtisch in meinem Zimmer und begann das aufzuzeichnen was in mir vorging.
Es war sowas wie meine daily Therapy.  Es hat mich von der ganzen scheiße rausgeholt.
Mir war langweilig, ich ging zeichnen.
Ich fühlte mich beschissen, ich ging was zeichnen.
Es wurde ein Ritual. Und am Ende meiner Tage hier. Den 1.8.2021. Also heute. Hatte ich eine ganze Reihe an Zeichnungen die die letzten Tage gut beschrieben.

Ich bewunderte sie noch einen kurzen Augenblick und tat sie dann in eine gelbe Mappe die mir extra gegeben wurde.

"Frau Staab?"

"ja?"

"Sind Sie fertig?"

"jup"

"Ok, dann kommen Sie bitte mit mir mit."

Wir gingen die weißen Flure entlang, Richtung Ausgang.
An den Wänden hingen Bilder denen ich noch nie so richtig Aufmerksamkeit schenkte.
Im schnellen vorbei gehen konnte ich nur ein paar Blicke erhaschen.
Aber schienen tiefgründigere Bilder zu sein.

Kurz vor dem Ausgang hielt die Pflegerin noch eine Standpauke.
Ich muss zugeben ich hörte ihr schon gar nicht mehr zu und nickte immer wieder nur mit dem Kopf. Und manchmal kam aus mir ein "mhmm" raus.
Als sie endlich fertig war überreichte sie mir ein paar Zettel mit meiner Diagnose, Bestätigung dass ich hier war, und so weiter...

Ich nahm die Zettel und ging raus aus dieser Hölle.

"Machen Sie's gut Frau Staab, und passen Sie besser auf sich auf."
waren ihre letzten Worte auf die ich nicht antwortete.

Ich öffnete die Glastür und spürte frischen Wind in mein Gesicht wehen.

Ich bin wieder frei. :)

Richtig shitty situation das ich einfach kein Geld, kein Handy und nichts mithabe.
Ich bin mitten in der Bamba.
Vor mir lag ein Feld voller Weizen und Parkplätze.
Es war riesig, und die Weizen wehten im Wind mit während ein paar Raben krähten.
Holzbänke standen auch da, inmitten von Bäumen und paar kleinen Büschen.

Ich suchte den Ausgang dieses Geländes das wirklich riesig war und fand ihn nach kurzer Zeit auch.

Ich ging ein paar Straßen hin und her und folgte den Schildern bis ich eine Bushaltestelle fand.
Ich suchte mir die am nächstgelegene Station aus und sah auf die Uhrzeit.
12:36 Uhr, ich hatte noch von den Tag als ich zuletzt streamte eine Uhr dabei.
Ich blickte auf diese Uhr und sah das es erst 12:11 Uhr war.

Ein paar Meter entfernt von der Bushaltestelle war ein Lebensmittelgeschäft.
Ich beschloss hinzugehen da ich eh noch genug Zeit hatte.
Heute ist es außerdem etwas heiß und ich verdurste jetzt schon.

Ich holte die Maske die ich in der Psychiatrie bekam aus meiner Jogginghose und setzte sie auf.

Es war ein kleines Lebensmittelgeschäft in das ich ging.
Man sah kaum Leute hier drinnen.
Ich ging ein bisschen herum um mich umzusehen, gleich vor dem Eingang stand eine Abteilung mit Obst und Gemüse.
Ich ging hin und betrachtete die Preise.
Ich schlenderte an allen Ecken und Abteilungen vorbei damit es so aussieht als würde ich etwas bestimmtes suchen.
Ich blickte um mich ob mich wohl niemand bemerkt..
Danach nahm ich mir schnell ein Bier aus der Getränkekühldings und steckte es vorsichtig unter meinen Pulli. Ganz schön kalt. Ich zuckte kurz vor der ungewohnten Temperatur zusammen.
Ich versuchte mich so unauffällig wie möglich zu verhalten.

𝒀𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝑴𝒆Where stories live. Discover now