21 - Untold Truth

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Anni's Sichtweise:

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Gemeinsam brachten Rewi und ich sie in das große Auto von Unge.
Der Regen erschwerte uns den Weg zurück, die einst trockene Erde war nun Matsch der an unseren Schuhen festklebte. Eine Mischung aus Blättern und Matsch hafteten sich an unsere Schuhe. Wir sprinten zurück zum Auto unwissend wie lange Antonia in diesem Zustand bleiben würde in dem sie sich nicht gegen uns wehrt.
Ich riss die Hintertür des Autos auf und ließ Antonia auf den Sitz fallen.
Sie gab keinen Mucks von sich, sie starrte dauernd ins Leere. Ich hatte keine Ahnung was in ihrem Kopf abging, jedenfalls genoß ich diese Stille. Ich schnallte sie an ohne das sie sich zu wehren schien und stieg in Unge's Auto ein. Ich ergriff meine Chance und setzte mich ans Steuer, Rewi schien keine Lust mehr zu haben und hatte sich sowieso schon auf den Beifahrersitz breitgemacht.
Auch er wirkte nachdenklich, er blickte aus dem Auto hinaus in die regnerische Nacht.
Ohne weiter Zeit zu verschwenden stellte ich die Kindersicherung ein damit Antonia nicht flüchten könne und stief auf das Gas. Wir rasten durch Madeira. Die Straßen waren teilweise unbeleuchtet was die Fahrt mit so einer schnellen Geschwindigkeit erschwerte. Durch den Regen merkte ich wie rutschig die Straßen nun waren. Trotz meiner Unsicherheit stieg ich nicht runter vom Gas. Die Angst Antonia schon wieder zu verlieren wäre viel zu groß.
Ich weiß und sie weiß auch das sie mich und Rewi mit links überwältigen könnte. Aber aus irgendeinen Grund saß sie einfach nur in ihrem Sitz, still und brav. Ich erhaschte einen schnellen Blick in den Spiegel um sie anzusehen und sah das sie sich kein Stück gerührt hatte. Ihr Blick wirkte traurig, man konnte ihr ihre Emotionen ansehen und sie versuchte nicht mal diese zu verstecken. Ihre Lippen zeigten nach unten, ihre Augen waren glasig.
Wenn sie nur wüsste was auf sie zukommen würde... So lange sie in diesem Zustand ist sollte sie niemand darauf ansprechen.. aber noch wichtiger ist, wer dieser Typ war mit dem sie zusammen am Bahnhof stand.

Es dauerte nicht lange, da kamen wir heile bei Unge's Villa an.
Klitschnass, und voller Matsch hatten wir sein Auto beschmutzt aber es ging nicht anders. Weder Rewi noch Antonia hatten die ganze Fahrt über ein einziges Wort miteinander gewechselt. Nur stille.

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Die Automatische Garagentür von Unge öffnete sich und ich parkte sein Auto ein. Rewi und ich warfen uns einen Blick zu, er wusste was er nun zutun hatte da wir uns schon vorher einen Plan ausgedacht hatten.
Er gab mir ein Signal indem er kurz nickte. Ich verstand und verließ das Auto rasch.

Mittlerweile hatten alle in der Villa mitbekommen das etwas definitiv nicht stimmt. Gespannt aber gleichzeitig auch verängstigte Blicke warfen sie mir zu als ich ausstieg.
Sie standen alle auf einem Fleck unter dem Dach. Es regnete in Tonnen, hinter mir konnte man Blitze am Himmel wahrnehmen. Ich rannte auf Unge zu der gemeinsam mit den anderen zu diskutieren schien.

Unge:"Anni....", sagte er in einen wütenden Ton.

Anni:"wir bräuchten ein Zimmer für Antonia, am besten eines ohne Fenster"

Unge:"..."

Für einen kurzen Moment sagte er nichts und schaute auf den Boden. Wir waren eine große Enttäuschung für ihn, und auch was die anderen betraf..

Anni:"Unge, hör mir zu, ich weiß das wir dir gerade ziemlich viel scheiße antun... das war alles nicht so geplant und es wäre toll wenn du uns helfen könntest, denn ich habe dass Gefühl es wird ansonsten noch schlimmer, noch komplizierter als es sowieso schon ist-

Unge:" Es gibt so ein Zimmer, im Keller.."

Ich nickte stumm und rannte zurück in den kalten Regen um Rewi bescheid zu sagen.

Durch die noch immer offen stehende Autotür beugte ich mich ein Stück hinein und sagte:

"Er hat was wir brauchen, gehen wir zum nächsten Schritt über.."

𝒀𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝑴𝒆Where stories live. Discover now