Chapter 4

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Jeongin PoV:

"Danke für den tollen Abend Leute." Ich lächle meinen Freunden dankbar zu, die die Geste erwidern. "Sehr gerne Jeongin. Schön das du mitgekommen bist." Chan grinst und winkt mir, ehe er in sein Auto steigt und dann losfährt.  

Ich winke ihnen noch hinterher, ehe ich in den Wagen von Hyunjin einsteige und meinen Sicherheitsgurt schliesse. "Wir können los", sage ich zu Hyunjin, der daraufhin den Motor startet und losfährt. Zuerst setzen wir Jisung und Felix ab, bis er auch mich nach Hause fährt.

Als wir zwei alleine im Auto sind, legt sich eine merkwürdige Stille über uns. Ich hänge meinen Gedanken nach und mustere meinen Hyung von der Seite. Sein Blick ist konzentriert auf die Strasse gerichtet, doch er sieht kurz zu mir und lächelt, als er mein Blick bemerkt. 

"Was ist los, Kleiner?", fragt er und sieht aber wieder auf die Strasse. Ich zucke mit den Schultern. "Ich hab nur nachgedacht." Er schmunzelt. "Über das, was ich heute gesagt habe?" Erst sehe ich ihn verwirrt an, bis ich verstehe, was genau er meint. Jedoch möchte ich nicht darauf eingehen, da es mir irgendwie unangenehm ist und ich schüttle den Kopf. 

"Nein, nicht darüber. Über den Abend im Allgemeinen. Es war sehr schön mit euch. Danke, dass ihr mich mitgenommen habt." Ich sehe wie er seine Hand vom Lenkrad nimmt und mir durch meine Haare wuschelt. "Du gehörst zu uns, Jeongin. Und es war auch sehr schön mit dir. Du passt wirklich gut zu uns."

Ich muss schmunzeln. Nachdem ich bei dem Fragespiel meine Frage gestellt habe, ist die Stimmung ganz locker geworden und die Jungs haben sich dann auch nicht mehr zurückgehalten. Auch mich haben sie einige peinliche Dinge gefragt, was mich aber auch nicht sonderlich gestört hatte, da sie ebenso offen mit mir waren. 

Ich fühle mich wohl bei ihnen und kann über alles reden, ohne das mir etwas peinlich sein muss. Und das finde ich schön. Ich hatte nie viele Freunde, und die, die ich hatte, habe ich irgendwann aus den Augen verloren. Woran genau das lag, wusste ich nie.

Aber ich bin froh, das ich hier so schnell Freunde gefunden habe. Und bei ihnen habe ich auch nicht das Gefühl, dass sie mich irgendwann einfach ausschliessen oder sich gegen mich stellen werden. Das beruhigt mich sehr.

"Und du bist dir sicher, dass wir mit gewissen Dingen nicht zu weit gegangen sind?" Er wirft mir einen kurzen Blick zu und ich nicke. "Ihr seid nicht zu weit gegangen. Ich würde das schon sagen. Und ich bin euch auch dankbar, dass ihr so offen mit mir sprecht und euch nicht unwohl fühlt, wenn ich dabei bin. Immerhin kennen wir uns noch gar nicht so lange."

Hyunjin zuckt mit den Schultern. "Das stimmt vielleicht, aber für mich fühlt es sich irgendwie so an, als würde ich dich schon sehr lange kennen. Ich fühle mich wohl bei dir. Und die anderen auch, sonst hätten wir dich nicht bei uns aufgenommen, oder würden nicht solche privaten Dinge mit dir besprechen. Uns ist einfach wichtig, dass du dich auch wohl fühlst und wir dich nicht bedrängen. Ich meine, nur wenige Menschen sind so offen mit dem Thema Sex. Vor allem wenn es dann auch noch um gleichgeschlechtliche Paare geht. Wir sind froh, das du da direkt so offen warst. Es ist nicht selbstverständlich."

Ich sehe ein Lächeln auf seinen Lippen und es steckt mich automatisch an. "Für mich war das nie ein Problem. Mein Vater hat mir schon sehr früh erklärt, dass es nicht nur Beziehungen zwischen Frau und Mann gibt, sondern auch zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren. Ich bin ihm sehr dankbar dafür." 

Ich mache eine kurze Pause und überlege, was ich noch sagen kann. "Und ich fühle mich auch sehr wohl bei euch. Ich muss mich nicht verstellen und kann ich selbst sein. Das schätze ich sehr. Auch das jetzt. So unbeschwert reden, konnte ich früher nicht so oft. Ausser mit einem Vater. Na ja, vielleicht einfach nicht über Sex. 

I want to be yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt