5. Own monsters are the worst

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Frisch angezogen schlurfte ich in die Küche und sofort richteten sich vier Augenpaare auf mich. "Hi.", piepste ich und Liam knurrte auf.

"Louis William Tomlinson!"

5.

Louis PoV

Ein erbärmliches Fiepen entwich meiner Kehle und ich wich zurück, als Liam sich vor mir aufbaute. Ja, Liam. Der mit der Bärenstatur, dem größten Bizeps und der beinahe Box-Karriere. "Ruhig, Brauner.", piepste ich und beobachtete mit Schrecken, wie sein linkes Auge zu zucken begann.

"Louis..." Es war eher ein Grollen. "Was ist gestern passiert?" Ich zuckte die Schultern. Woher sollte ich das auch wissen? Mein Gedächnis schien seit gestern Abend wie ausgelöscht. "Was soll schon passiert sein?" Ein möglichst gleichgültiger Ton schlich sich in meine Stimme. Ich klang arrogant und desinteressiert, wie ich mehr oder weniger bemerkte, denn dann brach die Hölle los.

"Soll ich dir sagen, was passiert ist, du Wixxer?" Mein Atem stockte und Tränen brannten in meinen Augen. Noch nie hatte mich einer der Jungs derart angebrüllt oder beleidigt. "Du hast Drogen genommen! Drogen!" Er spuckte mir die Wahrheit verächtlich ins Gesicht. Eine Ader pulsierte auf seiner Stirn. "Du bist so ein Feigling, Louis Tomlinson. So ein verdammter, elender Feigling. Anstatt uns -deinen besten Freunden- zu vertrauen, spritzt du dir Drogen!" Er kam langsam auf mich zu, bohrte mir seinen Zeigefinger in die Brust, während mir Tränen über die Wangen liefen. "Welche waren es, hm?" Ich wimmerte, als er mich zurückstieß. "Welche, du verdammte Missgeburt?", brüllte er plötzlich und ein sengender Schmerz explodierte in meinem Hinterkopf, als er mich so doll zurückschubste, dass ich mit dem Kopf gegen den Küchenschrank knallte.

Das Geschirr klirrte und Sterne tanzten vor meinen Augen, als ich hilflos zusammensackte. " Liam, es reicht.", flüsterte Niall ängstlich. "Für ihn reicht es nie.", spuckte der Hüne und stampfte aus der Küche und ließ uns in eisiger Stille zurück. Hilflos kniete sich jemand neben mich, streichelte durch meine nassen Haare, doch ich schlug besinnungslos nach der liebevollen Hand.

Immernoch weinend rappelte ich mich auf und ging auf mein Zimmer. Dort ließ ich mich auf mein Bett fallen und vergurb den Kopf in den Händen. Schluchzer schüttelten meinen Körper und meine augen brannten höllisch. Niemand war mir nachgekommen. Ich war allein.

***

Es vergingen fünf weitere Tage, in denen Interviews und Sitzungen abgesagt wurden. Fünf weitere Tage, in denen ich nicht aus meinem Zimmer kam. Ich lag die ganze Zeit im Bett. Umgeben von so unendlich lauter Stille, dass ich Angst hatte, es würde mir die Trommelfelle zerfetzen. Einzig und allein meine etwa stündlichen Heulkrämpfe druchbrachen von Zeit zu Zeit das dröhnende Dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen und der Türschlüssel lag vor jener auf dem Boden. Seit fünf Tagen hatte ich kaum getrunken, kaum gegessen, nicht gesprochen und nicht geduscht. Nur geweint und gelebt. Aber ob man das wirklich als leben betrachten konnte? Ich hatte jedenfalls geatmet. Ein gutes Zeichen.

Zuerst war ich traurig und verletzt. Hatte versucht, Liams Worte nicht an mich heranzulassen.

Dann kam die Resignation, druchzogen von Trotz. Dann war ich es halt. Ein nutzloser Feigling. Eine Missgeburt.

Und dann kam die Wut...

Das schlimmste für mich war, dass ich Dinge unbewusst tat. Eines Morgens -ich wusste nichtmal, ob es morgens war, hatte jegliches Zeitgefühl verloren- war ich aufgewacht und lag auf den Fließen unter meinem Waschbecken. Von Zeit zu Zeit tropften Wasserperlen auf mich herunter, abgegeben von einem seltsamen Schlauch an der Unterseite. Mit schmerzenden Gliedern hatte ich mich aufgerappelt und als ich ins Zimmer getreten war, hatte mich der Schlag getroffen.

Es war völlig verwüstet. Herausgerissene Buchseiten lagen verstreut herum, Die Tür meines Kleiderschranks war halb aus den Angeln gerissen und zerschnittene und zerissene Klamotten lagen überall. Fotos waren zerissen, Bilderrahmen zersplittert und die Vase meiner Großmutter zerprungen. Und schon wieder vergoss ich Tränen. Blickte herunter auf meine Hände. Die Fingernägel ausgefranst und abgekaut. Bilder von Kratzspuren an der Tapete schossen in rasender Geschwindigkeit durch meine Gedanken. Ein Schaudern durchfuhr mich. Die Knöchel schienen geprellt oder gebrochen zu sein und leuchteten in schadenfrohen Lila- und Rottönen. Verzweifelt raufte ich mir die Haare. Was passierte mit mir? Ich wollte nicht zum Monster werden.

Ein trockenes Schluchzen entrang sich meiner Kehle und ich lehnte mich erschöpft an den Türrahmen. Warum erinnerte ich mich nicht mehr an das, was ich tat? Warum tat ich soetwas überhaupt? Noch an diesem Tag beschloss ich, dass sich etwas ändern musste. Ich öffnete sogar einen winzigen Spalt breit die Vorhänge, nur um zu fluchen und wie ein Vampir wieder zurück in die Dunkelheit zu hechten. Es war grausam.

Wenig später tastete ich mich im Zimmer herum und fand tatsächlich den Fernseher und die dazugehörige Fernbedienung. Mit tränenden, zu Schlitzen zusammengepressten Augen starrte ich geblendet auf den Bildschirm und zappte durch die Kanäle. Es kamen sogar grade Nachrichten. Mal sehen, was ich so vepasst hatte. Irgendetwas über Prince Charles und die veröffentlichung geheimer Briefe, dann etwas über Soldaten und im nächsten Moment über Atombomben. Das übliche Gelaber halt. Grade wollte ich gernervt das Programm wechseln, als eine gewisse britisch- irische Boyband erwähnt wurde und ich erstarrte.

Der Moderator teilte mit gelangweilter Stimme mit, dass die fünf Prominenten in der letzten Woche kaum bis garnicht in der Öffentlichkeit gesichtet wurden und 'tausende' Interviews und Auftritte abgesagt und verschoben wurden, was gemunkelten Gerüchten nach zu Folge, an niemand anderem als dem Briten Louis Tomlinson liegen sollte. Zum Ende des Vortrags wurden noch ein paar Bilder von Zeitungsabschnitten eingeblendet und von... den anderen.

Niall mit verquollenen Augen und einer tief ins Gesicht gezogenen Snapback. Ein magerer, bleicher Zayn und ein trauriger Harry mit schlaffen Locken. Liam lief anscheinend in Schlapperklamotten herum und seine Augen sahen rötlich aus.

Mein schlechtes Gewissen regte sich, was ich zwar mit aller Kraft zu verdrängen versuchte. Vergeblich. Mit zitternden Knien stand ich auf, schaltete den Bildschirm aus und näherte mich der Tür. Mit schmerzenden Fingern friemelte ich den Schlüssel ins Loch und es klickte, als die Tür aufsprang.

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Moinsen Brudis:3

Ich hoffe, es hat euch gefallen! Ich freue mich immer wieder aufs neue über eure flauscheligen Kommetare und votes und..ja:) Danke dafür:*

Kaddi

✗System Crash (Larry) || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt