Ein abgekartertes Spiel

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Mit finsterer Mine stand Vegeta an einem der großen Fenster und beobachtete den Start der beiden einzelnen Raumkapseln. Als sie sich mit einem goldenen Schweif von der Startplattform abhoben, ballte er erneut die Fäuste.

Warum? Warum zum Teufel schickte der Kommandant Nappa und Radditz auf eine Mission? Noch dazu auf eine, die sie mindestens drei Jahre von diesem Stützpunkt fern halten würde. Drei Jahre! Verdammt! Vegetas Faust hämmerte an die Scheibe. Und er musste hier bleiben!

Was dachte sich dieser Drecksack eigentlich dabei? Glaubte er, das er Vegeta für immer so herumschicken konnte wie in der letzten Zeit? Verflucht Ja! Genau das dachte er! Seit ihrem Kampf waren Wochen vergangen und in diesen Wochen hatte jeder Einzelne auf diesem Posten schon die ein oder andere Eroberungsmission gehabt. Selbst Thai war seit zwei Wochen auf einer Mission unterwegs. Alle waren es schon gewesen. Nur er nicht!

Wagh! – Vegetas Faust hämmerte in die Wand und hinterließ eine Delle. Und er hatte noch nicht einmal die Erlaubnis erhalten den Posten zu verlassen! Er hatte nichts weiter tun dürfen, als Tag aus Tag ein Akten von einem Punkt zum anderen zu tragen, zu salutieren, zu warten und wieder zurück zulaufen.

Jedes mal wenn er vor dem Kommandanten stand spürte er, was es ihm für ein Vergnügen war zu sehen, wie zuwider Vegeta jede, aber auch wirklich jede dieser Dienste war. Und jetzt hatte er auch noch Nappa und Radditz auf eine dreijährige Mission geschickt! Was zur Hölle beabsichtigte dieses Arschloch?

Verdammt! Verdammt, Verdammt, Verdammt!!! Wieder landetet Vegetas Faust in der Wand, diesmal jedoch wurde sein Schlag von gehässigem Gekicher kommentiert und Vegetas Kopf ruckte mit einem bedrohlichen Funkeln in den Augen herum.

Zwei Krieger waren um eine der vielen Ecken gebogen und beobachteten den jungen Saiyajin mit spöttischem Blick. „Na Vegeta, wie fühlt man sich so wenn man nicht mehr der Liebling des Kommandanten ist und zum einfachen Laufburschen degradiert wurde?" – Wagh!

Der Krieger landetet auf dem Boden und Vegeta packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich hoch. „Sag das noch mal!" Zischte er und verpasste dem anderen der herangestürmt kam eine schallende Ohrfeige, die ihn an die Wand schleuderte. „Ich hab gesagt: Wie fühlt man sich so, wenn man nur noch ein einfacher ... ." - Wagh!

Wieder hatte Vegeta zugeschlagen. Blut rann dem Krieger aus der Nase und der aufgeplatzten Lippe, aber das interessierte den Saiyajin nicht. Er war wütend! Stinksauer um es genau zu nehmen und da kam ihm dieser Affe gerade recht um seine angestaute Energie abzubauen. Gerade wollte er ein weiteres mal zuschlagen, als eine herrische Stimme seinen Namen rief.

Mit einem lauten „Was?!" drehte sich Vegeta um und hätte am liebsten laut aufgestöhnt. Mit hasserfülltem Blick stand der Kommandant keine drei Schritte hinter Vegeta und fixierte ihn finster. Der Saiyajin drehte den Kopf zu dem Kerl, den er immer noch am Kragen gepackt hatte und sah in ein gehässiges Lachen.

Oh Scheiß drauf!, dachte Vegeta und beförderte den Krieger mit einem weiteren Schlag ins Nirwana. Erst dann drehte er sich ruhig zu seinem Befehlshaber um, kalt erwiderte er dessen Blick.

„Was geht hier vor?" „Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit ... Sir." Der gehässige Unterton in Vegetas Stimme entging dem Kommandanten nicht und mit einer schallenden Ohrfeige quittierte er diese Unverschämtheit. Unbeeindruckt wischte sich Vegeta das Blut vom Kinn und wendete seinen Kopf.

Sein Blick kreuzte sich direkt mit dem des Kommandeurs. Doch seltsamerweise schien dieser nicht weiter auf das ganze Theater eingehen zu wollen. Mit einem knappen „Ich will dich in zwei Stunden bei mir im Büro sehen!" drehte er sich um und ging.

Vegeta starrte ihm noch eine ganze Weile hinterher, dann warf er dem Krieger der mittlerweile seinen bewusstlosen Freund hochgezerrt hatte, einen düsteren Blick zu und wendete sich Richtung Trainingshallen. Zwei Stunden, das war genug Zeit um seine angestaute Wut los zu werden. Hoffte er zumindest.

Genau zwei Stunden und eine Minute später stand Vegeta im Büro des Kommandeurs und wurde mit einem finsteren Blick begrüßt. „Du bist zu spät!" „Ich weiß." Kam die ignorante Antwort und keinem von Beiden entging die Veränderung die sich schleichend, mittlerweile aber doch bemerkbar, zwischen ihnen ausgebreitet hatten.

Während Vegeta am Anfang immer noch salutiert und den Kommandanten mit Sir angesprochen hatte, unterließ er mittlerweile beides, wenn sie alleine waren. Und wenn sie das nicht waren presste Vegeta das Wort immer gerade so heraus, das man es nicht als offene Beleidigung auslegen konnte.

Es war ein Machtkampf zwischen Beiden und obwohl Vegeta wusste, das sein Befehlshaber am längeren Hebel, weil ranghöher, saß, fiel es ihm im Traum nicht ein widerstandslos alles hinzunehmen. Der Kommandant wusste das auch und es war nur eine Frage der Zeit bis diese Situation eskalieren würde. Vegeta wusste es und der Kommandeur wusste es auch und so machte keiner von Beiden einen Hehl aus ihrer wachsenden Abneigung für einander.

„Wir erwarten in zwei Tagen einen wichtigen Botschafter auf unserem Posten. Er kommt um über den Preis mehrere Planeten zu verhandeln und ich will, das du ihm und seinen Leibwächtern während ihres Aufenthaltes hier zur Seite stehst." Zufrieden beobachtete er, wie sich Vegetas Mine verfinsterte.

„Des weiteren wirst du dem Botschafter jeden Wunsch erfüllen, egal was es auch ist. Ich will, das wir die Planeten zu einem guten Preis verkaufen." Vegetas Hände ballten sich zu Fäusten und seine Augenbrauen zogen sich ein weiteres Stück zusammen. Das bedeutete soviel wie: Spiel den Leibeigenen für den Kerl!

Die Stimme seines Kommandanten, der vor ihn getreten war riss ihn abrupt aus diesem Gedanken. „Vegeta? Hast du das verstanden?" „Ja," knurrte dieser abweisend. Blitzschnell schoss des Kommandanten Hand nach vorne und packte Vegetas Kinn, zog ihn zu sich heran, bis sich ihre Gesichter fast berührten.

„Ich will wissen ob du das verstanden hast?!" Vegetas Hände fuhren nach oben und er versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch ohne Erfolg. „Hast du verstanden?" Schrie der Kommandant erneut und dabei wurde der Druck auf Vegetas Kiefer so unerträglich das ihm gar nichts anderes übrig blieb als zu antworten.

„Ja verdammt noch mal, das hab ich!" Der Kommandant lächelte. „So ist's brav." „Leck mich!" Zischte Vegeta, riss sich los, drehte sich um und wollte gehen. „Das würde dir gefallen oder?" Vegeta stockte ihm Schritt und drehte seinen Kopf ganz langsam zurück. Etwas Neues erschien in seinen Augen, als er in das anzügliche Grinsen seines Gegenübers blickte.

„Wenn du so scharf drauf bist, können wir es gleich mal ausprobieren." Sagte der Kommandant und machte eine einladende Handbewegung in Richtung einer gepolsterten Sitzgruppe. Vegetas Muskeln verhärteten sich und sein ganzer Körper schien plötzlich unter Strom zu stehen.

Langsam schloss er die Augen und begann bis zehn zu zählen. Dann öffnete er sie wieder, streifte den Kommandanten, der sich nicht von der Stelle gerührt hatte, mit einem eisigen Blick und verließ langsam und beherrscht das Zimmer.

Der Kommandant unterdessen lächelte wissend. Das war noch gar Nichts mein kleiner Saiyajin. Das Spiel fängt doch erst richtig an! Zufrieden bemerkte er, wie fünf Meter von seinem Büro entfernt, Vegetas Aura vor Hass explodierte. Ein abermaliges, tyrannisches Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Noch gar Nichts!




Genau drei Tage später stand Vegeta, in Galauniform zwei Schritte hinter dem Kommandanten auf dem Flugdeck und erwartete die Ankunft des Botschafters. Seinen Blick hatte er stur auf das Deck gerichtet und unterband jeden noch so kleinen Anflug von Hass, wenn seine Augen doch mal auf den Rücken des Kommandanten fielen.

Dieser hatte ihm in den vergangenen Tagen unmissverständlich klar gemacht, was dieser Besuch für den Posten und auch für seinen Kommandeur bedeuteten. Allein schon aus diesem Grund hätte es Vegeta eine tierische Freude bereitet alles nur erdenkliche zu tun, damit dieser besuch in einem Fiasko endete.

Aber das war kindisch und noch dazu hätte man ihm das als Befehlsverweigerung auslegen können. Was wiederum dem Kommandant einen Grund gegeben hätte ihn offiziell zu degradieren und diesen Gefallen wollte Vegeta ihm nicht tun. Dafür war er zu beherrscht um sich einfach so in das offene Messer zu stürzen. Doch er zweifelte nicht, das genau das die Absicht des Kommandanten war. Warum sonst sollte er ausgerechnet ihm diesen Auftrag geben?

„He Soldat! Träumst du?" Vegeta hatte tatsächlich nichts von seiner Umgebung mitbekommen und nur auf seine trüben Gedanken geachtet. So wanderte nun sein Blick leicht irritiert erst zu der harschen Stimme seines Kommandanten und dann auf das gelandete Schiff.

Im Geiste rief er sich zur Ordnung. Wenn er schon so weit in seine Gedanken abtauchte und seine Umgebung vernachlässigte, das er ein landendes Raumschiff nicht bemerkte, dann konnte er sich auch gleich an die Wand stellen und erschießen lassen. Immerhin war er ein Krieger, der immer und überall Herr seiner Sinne und Herr seiner Umgebung sein musste.

Seine Augen streiften nochmals den düsteren Blick seines Kommandanten, dann drehte er demonstrativ den Kopf weg und starrte die mittlerweile offene Luke des Raumschiffes finster an. Was zur Hölle hatte er hier verloren?

Seine weiteren Gedanken brachen je ab, als eine imposante Gestalt aus dem Schiff trat. Mindestens doppelt so groß und doppelt so breit wie Vegeta und bestimmt auch doppelt so schwer, schriet sie die Treppe herunter. Ihr folgte eine Zweite, eine Dritte und eine Vierte.

Wachen, schoss es Vegeta durch den Kopf. Sie hatten blaue Haut, die entfernt an Schuppen erinnerte und grünliche Augen. Zwischen ihren vier Fingern konnte er Schwimmhäute erkennen und ihr Gang machte klar, das sie sich lieber unter Wasser als auf Land bewegten. Nichtsdestotrotz spürte Vegeta die enorme Stärke dieser vier Wächter.

Erst als diese unterhalb der Treppe Aufstellung genommen hatten und sich einen Moment lang umgesehen hatten stießen sie einen schrill klingenden Pfiff aus. Wenige Augenblicke später erschien eine weitere Person oben auf der Treppe.

Sie war kleiner als die Wächter und auch nicht ganz so muskulös, doch auch sie strahlte eine unbestreitbare Stärke aus. Langsam schritt die Person die Treppe hinunter, wurde von den Wächtern in die Mitte genommen und näherte sich so dem Kommandanten.

Dieser schritt den Personen ein Stück entgegen und verneigte sich vor dem Botschafter. Förmlich begrüßte er ihn und dann wechselten sie noch einige Worte in einer Sprache die Vegeta nicht verstand. Schließlich wurde Vegeta mit einem Wink seines Kommandanten heranbeordert.

Vegeta legte eine Hand auf seinen Rücken und die andere zur Begrüßung auf seine Brust, dann verbeugte er sich. „Dies," vernahm er die Stimme des Kommandanten. „Ist unser bester Krieger. Er wird ihnen während ihres Aufenthaltes hier zur vollen Verfügung stehen."

Der Saiyajin spürte, wie sich die Augen des Botschafters auf ihn richteten. Dann erklang dessen Stimme, die einen blubbernden Unterton hatte. „Wie ist dein Name?" „Vegeta Sir." „Und zu welchem Volk gehörst du?" „Ich bin ein Saiyajin Sir." „Ein Saiyajin?" Vegeta hörte den bewundernden und beeindruckten Unterton aus der Stimme heraus. Welches Spiel wurde hier mit ihm gespielt?

„Zeig mir dein Gesicht." Vegeta richtete sich auf und sah den Botschafter direkt und unverwandt an. Einen Moment erwiderte dieser den Blick, dann wanderten seine Augen zu Vegetas Kommandeur. „Ich akzeptiere." Wieder zu Vegeta: „Zeig mir den Weg in unsere Gemächer."

Der Saiyajin verbeugte sich erneut und wendete sich mit einer eleganten Bewegung um. Was zur Hölle hatte das nun wieder zu bedeuten? Und während Vegeta die fünf Personen durch den Außenposten führte beschlich ihn das Gefühl, das er ab jetzt höllisch aufpassen musste.

An den Gemächern angekommen entließ ihn der Botschafter mit einem herrischen Wink und den Worten, das er fürs Erste Vegetas Hilfe nicht bedurfte. Er wollte sich von den Strapazen des Fluges erholen und erst mal ein langes Bad nehmen.

Vegeta kam der Aufforderung zu gehen nur zu gerne nach. Konnte er doch so endlich die Uniform wechseln und auch sein tägliches Training nachholen, von dem er sich einen kühlen Kopf und klarere Gedanken über die jetzige Situation versprach.

Wo zur Hölle steckte der Hacken an dieser ganzen Situation? Vegeta bezweifelte, dass der Kommandant ihn nur aus Spaß an der Freude dem Botschafter unterstellt hatte. Da war etwas, irgendetwas, das Vegeta noch nicht durchschaute und das, machte ihm tierische Sorgen. Für ihn war es schon immer wichtig gewesen, zu wissen was sein Gegner dachte und vorhatte. Doch diesmal konnte er sich auf das Geschehene einfach keinen Reim machen. Vielleicht, so überlegte er, machte er sich auch nur unnötige Sorgen.

Vegeta betrat seine Kabine und warf einen Blick aus dem großen Fenster in das schwarze All mit seinen funkelnden Sternen. Sein eigenes Spiegelbild sah ihm verunsichert entgegen. Nein, sein Herz sagte ihm, dass er sich nicht irrte und die Sinne des Kriegers in ihm auch. Etwas schwebte wie ein Damoklesschwert über ihm und er wollte nicht warten, bis es herabfiel.




Mittlerweile war der Botschafter einige Tag auf dem Posten und es hatte sich nichts ereignet, was Vegetas Sorge bestätigt hätte. Sicher, er musste den Dienstboten für den komischen Fischkerl spielen: Hol mir dies, hol mir das, bring mich da hin, bring mich dort hin ... aber ansonsten war alles um ihn herum ruhig geblieben. Was den Prinzen aber nicht dazu veranlasste mit seiner Wachsamkeit aufzuhören.

Er hatte gut daran getan. Am dritten Morgen, nachdem Vegeta sich gleich nach dem Frühstück beim Botschafter eingefunden hatte und dieser ihm sagte, er bräuchte ihn im Moment nicht, war Vegeta Richtung Trainingshallen verschwunden.

Völlig in seine Übungen vertieft merkte er nicht, wie die Zeit verstrich und das er auch nicht mehr so alleine war wie zu Beginn seines Trainings. Als er die neugierigen Augen auf sich spürte verharrte er und drehte sich zu dem Beobachter um. Verblüfft erkannte er in ihm einen der Leibwächter des Botschafters.

Vegeta wischte sich mit seinem Arm über die Stirn um die Schweißperlen darauf wegzubekommen. Dann drehte er sich wieder um. „Was gibt es?" Fragte er leicht außer Atem. „Der Botschafter hat mich geschickt nach dir zu suchen. Du sollst zu ihm kommen, er braucht deine Hilfe bei einigen Dokumenten."

Der Saiyajin schloss die Augen. Nicht schon wieder. „Sag ihm, das ich noch duschen gehe, dann komme ich." Der Leibwächter nickte und verschwand, während sich Vegeta schweren Herzens der Duschen zuwand. Im Moment trainierte Niemand außer ihm, also konnte er sie auch schnell mal benutzen.

Mit gemischten Gefühlen, zog er sich seine Sachen aus und stellte sich unter das heiße Wasser. Es war angenehm, wie immer und er hob den Kopf um die kleinen heißen Wasserpunkte auch auf seinem Gesicht zu spüren. Sein Schwanz peitschte hinter ihm durch die Luft und signalisierte so wie wohl er sich fühlte.

Vegeta fuhr mit seinen Händen über die schmerzenden Muskeln an seinen Oberarmen und schloss genüsslich die Augen. Langsam und wiederwillig entspannte sich sein Körper und er versuchte für einen unsagbar kostbaren Augenblick an gar nichts mehr zu denken. Weder an den Botschafter, noch an seinen Kommandeur, noch an irgend eine andere Tatsache, die dieses schaurig schöne Wohlgefühl stören könnte.

„Welch interessanter Anblick!" Vegetas Oberkörper zuckte erschrocken herum und ein Blick aus Überraschung und Erschrecken richtete sich auf den Botschafter. „Ich hätte wahrlich nicht gedacht, das du so gut aussiehst!" Immer noch total perplex von dieser Störung brachte es Vegeta nicht fertig auch nur ein Wort zu sagen.

Er starrte einfach weiter auf die Gestalt, die sich nun, voll angekleidet auf ihn zubewegte. „Weißt du, ich habe die letzten zwei Nächte auf dich gewartet und war überrascht, das du nicht gekommen bist. Aber jetzt können wir ja nachholen, was wir versäumt haben."

„Was?" War alles was der Saiyajin mit einer krächzenden Stimme über die Lippen brachte. „Jetzt tu nicht so, als wüsstest du von nichts." Mittlerweile war der Botschafter so Nahe, das Vegeta vor ihm zurück wich, um nicht mit ihm in Berührung zu kommen. Die Wand beendete sein Vorhaben und mit fast panischem Blick sah er wieder auf.

Was um alles in der Welt wollte dieser Kerl von ihm? Und was zur Hölle hatte er hier in der Dusche verloren? Eine Hand stemmte sich neben seinem Kopf an die Wand und Vegeta zuckte unmerklich zusammen. Er sah zum Botschafter auf und dieser erwiderte seinen Blick.

„Nun," meinte er mit leicht säuselnder Stimme. „Vielleicht weißt du es wirklich nicht." Der Körper des Saiyajins fing an zu zittern und sein Schwanz peitschte nun eindeutig nervös an der nassen Wand entlang.

„Dann will ich es dir erklären: In meiner Rasse ist es Brauch, das der Gastgeber dem Gast einen Diener zur Seite stellt. Dieser Diener muss vom Gast akzeptiert werden und es gilt als größte Schande für den Gastgeber, wenn der Diener abgewiesen wird." Der Kopf des Botschafters schob sich gefährlich Nahe an Vegetas Kopf vorbei zu dessen Ohr.

„Und dieser Diener hat die Aufgabe mit dem Gast in der ersten Nacht das Bett zu teilen." Vegeta erstarrte und der Botschafter fuhr fort. „Und wenn der Gast zufrieden ist, dann steht es ihm frei, den Diener nach dem Besuch mitzunehmen." Der Saiyajin konnte aus den Augenwinkeln das anzügliche Grinsen sehen.

„Ich hatte noch nie einen Saiyajin und ich bin gespannt was du mir bieten kannst." Seine Hand fuhr zwischen Vegetas Beine. „Das hier zumindest macht schon mal Lust auf mehr." Er strich sacht von unten an dessen Glied aufwärts und der ganze Körper des Saiyajins wurde hart wie Stein, jeder einzelne Nerv schien in ihm zu explodieren.

Doch erst als die Hand anfing sein Geschlecht zu massieren kehrte Vegetas Verstand endlich in seinen Körper zurück. Binnen eines Wimpernschlages veränderte sich der Blick von panischem Erschrecken in unbarmherzige Entschlossenheit.

Der Kopf des Kriegers krachte nach vorne und brach dem Botschafter die Nase. Gleichzeitig schnellte Vegetas Hand zwischen seine Beine, packte das Handgelenk, riss es nach oben, duckte sich darunter durch und verdrehte dem aufdringlichen Freier den Arm auf den Rücken.

Völlig überrascht von dieser Aktion fand sich der Botschafter plötzlich zwischen Vegeta und der Wand festgenagelt. Noch bevor er etwas sagen konnte, griff die freie Hand des Saiyajins an dessen Hinterkopf. „Fass mich noch einmal an und ich töte dich!" Zischte er, dann hämmerte Vegeta den Kopf mit voller Wucht gegen die Wand.

Bewusstlos sank der Fischkerl zu Boden und Vegeta musterte ihn mit erbarmungslosen Blick. Das war es also gewesen, auf das sein Kommandant abgezielt hatte. Aber warum? Ihm musste doch klar sein, das Vegeta niemals so etwas getan hätte. Stellte sich die weitere Frage: Wenn er es wusste, warum hatte er es dann geschehen lassen? Was war die Absicht die dahinter steckte?

Vegeta fuhr sich mit den Händen über die Oberarme. Ihm war trotz des heiße Wassers plötzlich eisig kalt geworden. Er hatte das Gefühl beschmutzt und unendlich erniedrigt worden zu sein. Verflucht, er kam einfach nicht drauf, was diese ganze Farce hier sollte! Ein erschrockener Ausruf ließ ihn schließlich aufblicken.

Mit schon fast desinteressiertem Blick musterte Vegeta die drei Krieger, die die Dusche betreten hatten. Fassungslos starrten sie auf den besinnungslosen Botschafter und dann wanderten ihre Augen zu Vegeta. In mindestens einem Paar konnte er es überrascht und begierig aufblitzen sehen.

„Was ist hier passiert?" Vegeta sah den Sprecher vernichtend an. „Mach doch deine Augen auf du Trottel! Er ist ausgerutscht und hat sich den Kopf gestoßen!" Fauchte Vegeta rüde und wollte an den drei Soldaten vorbeigehen. Doch dann schoss eine Hand nach vorne und umklammerte seinen Arm.

„Das glaubst du doch selber nicht!" „Spielt das eine Rolle was ich glaube?" Zischte Vegeta, dann riss er seinen Arm los und schlang sich eines der Handtücher um die Hüften. „Ich werde dem Kommandanten Meldung machen." „Und weiter?" Fragte der Saiyajin genervt, als er nach seinen Sachen griff. „Du wirst einen Haufen ärger bekommen!"

Mit einem genuschelten ‚Is mir doch egal!' verließ Vegeta, nur mit dem Handtuch bekleidet die Dusche. Ihm war klar, das es vielleicht nicht die beste Idee war so durch den Posten zu seinem Zimmer zu gehen, aber um Nichts in der Welt wollte er länger in dieser Dusche bleiben.

Die aufreizenden Blicke und Pfiffe, die ihm bis zu seinem Zimmer folgten, ignorierte er. Ebenso das ganze Geflüster, einiger Soldaten, die ihre Köpfe bei seinem Erscheinen zusammensteckten. Es war ein Spießrutenlauf, von dem Vegeta absolut Nichts mitbekam, weil seine Gedanken sich mit ganz anderen Dingen beschäftigten.

Vegeta hatte keine Angst vor seinem Kommandanten. Im Gegenteil, wenn dieser Vorfall endlich dazu führte, dass das schwellende Feuer was zwischen ihnen herrschte endlich ausbrach, um so besser. Aber Vegeta hatte Angst davor, was geschehen würde, wenn sein Kommandant ihn wirklich diesem Fischkopf mitgab.

Der Saiyajin schüttelte den Kopf. Nein, daran würde er noch nicht einmal denken! Bevor das geschah, würde sich Vegeta lieber umbringen! Unter keinen Umständen würde er es zulassen, das dieser Bastard ihn auch nur noch einmal anfasste!

Vegeta erreichte sein Zimmer, warf seine Klamotten in die Ecke und ließ sich aufs Bett fallen. Finster betrachtete er die Decke und die Enge des Zimmers, die er sonst immer als behaglich empfunden hatte zwängte ihn plötzlich ein. Mit einem Fluch auf den Lippen erhob er sich wieder und betrat das Bad.

Dort angekommen warf er das Handtuch weg und stellte sich wieder unter die Dusche, um das Gefühl des schmutzig seins los zu werden. Doch egal wie lange er sich duschte und wusch, das Gefühl der widerlichen Hände zwischen seinen Beinen blieb.

Mit schlechterer Laune als vor dem Duschen verließ Vegeta diese wieder. Das Handtuch hatte er in den Händen und war gerade dabei sich die Haare trocken zureiben, als er das Summen seiner Zimmertür hörte. Er blickte auf und sah sich einem vor Zorn bebenden Kommandanten gegenüber. Scheiße!, dachte Vegeta, heute war wirklich nicht sein Tag.

Noch bevor der Saiyajin etwas tun konnte, war der Kommandant bei ihm und holte mit seiner Hand aus. Die schallende Ohrfeige ließ Vegeta in die Knie gehen und er spürte Blut aus seiner aufgeplatzten Lippe laufen. Als er aufsah segelte gerade das Handtuch zu Boden und legte sich wie bestellt um Vegetas Lendengegend.

Immer noch leicht benommen erkannte der Saiyajin noch andere Soldaten hinter dem Kommandanten. Was wollten die hier? Aber bevor er sich diesem Gedanken richtig widmen konnte krachte ein Fuß in seine ungeschützte Seite. Mit einem Schmerzensschrei legte sich sein Arm um die Stelle und er krümmte sich zusammen. Verdammt!

„Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht?" Die Stimme explodierte geradezu vor Wut und das war es, was Vegetas Trotz weckte. Aus immer noch, vor Schmerz schimmernden Augen, sah er zum Kommandeur hoch. „Ich lass mich nicht benutzen!"

„Ach, du lässt dich also nicht benutzen?" Blitzschnell griff der Goldäugige nach Vegetas Handgelenk, verdrehte es ihm auf den Rücken und nagelte den Saiyajin mit dem Knie im Kreuz auf den Boden. Abermals schrie der Prinz gepeinigt auf. „Wenn ich dich jetzt flach legen würde, dann würde ich dich benutzen. Das was mit dem Botschafter passierte, war ein Befehl!" Der Druck auf Vegetas Arm und Kreuz verstärkte sich. „Weißt du was auf Befehlsverweigerung steht?"

„Leck mich!" Fauchte Vegeta „Garantiert nicht!" Kam die Antwort. Dann spürte der Saiyajin, wie das Knie aus seinem Kreuz genommen wurde, aber seine Erleichterung weilte nicht lange. Schon merkte er wie der Kommandant sein Bein ganz über Vegetas Hüften schwang und sich auf ihn setzte.

„Was ... ?" Der Rest ging in einem abermaligen, schmerzlichen Aufzischen unter, als der Kommandeur auch Vegetas anderes Handgelenk auf den Rücken verdrehte. Nun gänzlich unter ihm eingekeilt, zuckte nur noch Vegetas Schwanz nervös durch die Luft und verriet die Anspannung die von dem Krieger ausging.

„Bring mir die Schellen." Der Saiyajin verfolgte den hereinkommenden Krieger mit den Augen und ein einziger Blick in das Gesicht, mit dem anzüglichen Grinsen, verriet Vegeta was dieser dachte. Fuck!, war Vegetas einzigster Gedanke. Was zur Hölle konnte an diesem Tag denn noch alles schief gehen?

„Leg sie ihm an!" Vegeta fühlte wie kalter Stahl um seine Handgelenke gelegt wurde und er konnte das schnelle Herzklopfen und den stoßweise gehenden Atem des Kriegers geradezu hören. Schließlich waren seine Hände fest auf seinem Rücken fixiert und der Kommandant stieg endlich von ihm herunter.

Aber die Tortur war noch nicht vorbei. Vegeta merkte, wie eine Hand in seine Haare griff und ihn nach oben zerrte. Einen Augenblick später wurde er auch schon mit dem Oberkörper auf sein Bett gedrückt. Der Kommandeur beugte sich über ihn.

„Du wirst heute Nacht hier eingeschlossen und wenn ich morgen wieder komme und die Schellen sind nicht mehr da wo sie jetzt sind, dann Gnade dir Gott!" Mit diesen Worten ließ er ihn los und Vegeta drehte sich um, um ihm hasserfüllt hinterher zustarren.

Der Kommandant wand sich an die beiden Krieger vor Vegetas Tür. „Ihr haltet mir hier wache und wehe, wenn er euch entwischt!" Kurz bevor die Tür zuglitt konnte Vegeta erst den Blick erkennen, den sich die beiden Krieger gegenseitig und dann ihm zuwarfen. Einen unverhohlenen lüsternen Blick. Dann rasstete die Tür mit einem Piepsen ein. Das Zeichen, das sie nun versperrt war.

Vegeta stand auf, sprang in die Luft und zog seine Arme unter seinen Beinen durch. Wenn sein Kommandant wirklich glaubte, dass er das mit sich machen ließ, dann war er aber falsch gewickelt. Genauso wie die beiden Idioten vor seiner Tür, die wohl dachten mit ihm in dieser Nacht ein leichtes Spiel zu haben und sich seinen Arsch holen wollten! Beide würde eine herbe Enttäuschung erleben, das schwor sich Vegeta.




Der Saiyajin lag unruhig auf seinem Bett und starrte die Decke über sich an. Die Eisenschellen zierten immer noch seine Hände, was aber nicht daran lag, das er sie nicht sprengen konnte, sondern es noch nicht wollte. Zwar waren sie, als er sich seine Hose angezogen hatte deutlich im Weg gewesen, doch das hatte ihn auch nicht dazu bewegen können sich den Dingern zu entledigen.

Ein Frösteln lief über seinen nackten Oberkörper und er atmete tief ein. Das was er vorhatte, war nicht gerade ungefährlich für ihn und er konnte nur hoffen, das er nicht einen fatalen Fehler beging. Aber an die Konsequenzen die ein Fehlschlag bedeuten würde, dachte er erst gar nicht.

Plötzlich hörte er, wie seine Tür aufglitt und schloss die Augen. Widerspenstig ließ er alle Kraft aus seinen Muskeln weichen und stellte sich schlafend. Sollten diese zwei Hornochsen nur glauben, das sie mit ihm leichtes Spiel hatten.

Der Saiyajin spürte wie sich ihm zwei Personen näherten und vor seinem Bett stehen blieben. Abermals schärfte Vegeta seine Sinne und konnte nun auch das abgehackte Schnaufen der Kerle war nehmen. Die holen sich doch nicht etwa jetzt schon einen runter, schoss es Vegeta durch den Kopf und der Saiyajin musste sich mit aller Kraft einen angeekelten Gesichtsausdruck verbieten. Sie mussten näher kommen.

„Schau dir das an. Sieht er nicht wunderschön aus?" Der Andere schnaufte. „Der wird gleich noch viel schöner aussehen, wenn er keuchend auf mir sitzt und meinen Namen stöhnt." Träum weiter, war Vegetas einzigster Gedanke. Dann spürte er, wie sich die Matratze seines Bettes verlagerte.

Noch näher! Finger berührten sein Gesicht, strichen von seinen Augenbrauen über seine Wange und seinen Kiefer entlang. Dann abwärts, über seinen Hals, seine Brust und seinen Bauch. Aus Fingern wurde eine Hand, die sich fast schon besitzergreifend über seine Hüfte unter seinen Rücken schob. Noch ein kleines Stück ... .

Und tatsächlich, Vegetas Kalkulation ging auf, die Hand hatte sich seinen Hintern als Ziel auserkoren und um an jenen zu kommen musste der Besitzer der Hand noch ein kleines Stück ... das Gewicht verlagerte sich erneut und die Hand glitt entgültig unter Vegetas Körper.

In diesem Moment drehte der Prinz blitzschnell seinen Kopf und sah in zwei, vor Überraschung weit aufgerissene Augen. „Na, gefunden was du suchst?" War alles was der Saiyajin sagte, bevor er einem völlig verblüfften Krieger das Genick brach.

Vegeta verlor keine Zeit. Er sprang aus dem Bett und verfuhr bei dem anderen Krieger genauso. Was für hoffnungslose Idioten! Mit einer beiläufigen Bewegung und einem lauten Krack sprengte Vegeta die Handschellen und holte sich endlich ein Oberteil. Fertig angezogen sah er noch ein letzte Mal auf die beiden Toten, dann rannte er aus seinem Zimmer und durch die dunklen Gänge zur Flughalle.

Dort wollte er sich eine Raumkapsel schnappen und verschwinden. Vielleicht seinen alten Kommandanten suchen oder direkt zu Freezers Hauptstützpunkt, das war völlig egal. Hauptsache weg von diesem verrückten Kommandeur!

Vorsichtig starrte der Saiyajin in das Dunkel der Halle und versuchte auszumachen, ob sich in ihr jemand aufhielt. Nicht das er jetzt, durch reine Unvorsichtigkeit noch alles vermasselte. Er sammelte seine Gedanken und durchforstete die Halle ein zweites mal und diesmal wurde er für die Mühe belohnt.

Am anderen Ende der Halle konnte er eine Person fühlen. Vegeta fluchte leise. Was sollte er jetzt tun? Er konnte seinem Glück vertrauen und versuchen die Person niederzuschlagen, oder er konnte wieder zurück gehen und es noch einmal während es Morgenappells versuchen.

Missmutig entschied sich der Saiyajin für die zweite Möglichkeit. Das Risiko war einfach zu groß, in dieser völligen Dunkelheit über einen unbekannten Gegner herzufallen. Ein lautes Geräusch, eine einzige falsche Bewegung und er konnte seine Flucht vergessen. Zumal sich der Unbekannte beim Schiff des Botschafters herumgetrieben hatte, also durchaus auch einer der Fischwachen hätte sein können.

Nein, es war besser es noch mal zu versuchen, wenn die gesamte Crew des Außenpostens beim Frühstück saß! Dafür musste sich Vegeta nur noch einige Stunden gedulden. Leise und vorsichtig schlich er sich in sein Zimmer zurück. Fünf, maximal sechs Stunden, dann würde er diesem Alptraum endlich entkommen!

Irgendein dumpfer Ton weckte Vegeta und der Saiyajin blinzelte direkt in einen hellen Blitz, der zu seinem Fenster hereindrang. Verwirrt und nicht in der Lage zu begreifen was geschehen war schüttelte der Krieger seinen Kopf und dann sprang es ihn wie eine Backkai an. Er war eingeschlafen! Verdammt noch mal, er war eingeschlafen!!!

Mit einem Satz sprang er von seinem Bett, schnappte sich seine Rüstung, streifte sie sich über und wollte gerade an seine Tür treten, als eine weitere, diesmal heftigere Erschütterung den ganzen Stützpunkt beben ließ.

Mit einem weiteren Sprung war Vegeta an seinem Fenster und konnte im All einen hellen Ball davon schweben sehen. Offensichtlich war ein Raumschiff beim Start explodiert. Verdammt! Ging den wirklich Alles im Moment schief?

Wenn nämlich wirklich ein Raumschiff explodiert war, dann konnte er es sich abschminken jetzt unbemerkt in die Flughalle und dann mit einer Kapsel entkommen zu können. Aber dann lief er Gefahr, dass der Kommandant oder ein anderer zu ihm kam und kontrollierte, ob er noch in seinem Zimmer eingesperrt war. Die beiden toten Krieger, die immer noch auf dem Boden vor seinem Bett lagen sprachen in dieser Sache nicht gerade für ihn.

Vegeta überlegte noch einen winzigen Moment hin und her und entschied sich dann sein Glück in der Flughalle zu versuchen. Immerhin konnte es auch gut möglich sein, dass ihn gar Niemand bemerkte, weil alle viel zu sehr damit beschäftigt waren die entstandenen Schäden zu beheben und einzudämmen.

Gerade als sich der Saiyajin umdrehen und zur Tür schreiten wollte glitt diese auf und ein Trupp von fünf Soldaten stürmte herein. Ohne das Vegeta die Chance hatte zu reagieren oder etwas zu sagen, wurde er von zwei der Krieger gepackt und festgehalten. Ein Dritter richtete einen Energieball auf sein Gesicht, die andern der beiden begannen sein Zimmer zu durchsuchen. Doch Vegetas Aufmerksamkeit wurde schnell von ihnen auf seinen Kommandanten gelenkt, der nun zu ihm trat.

„Was soll das?" Fauchte der Saiyajin seinen Vorgesetzten an, dieser beobachtete ihn nur mit einem vernichtenden Blick. „Wie ich sehe, hast du meinen Befehl schon wieder ignoriert." Die Augen glitten auf die beiden Leichen. „Und du hast sogar zwei Soldaten getötet!" Vegeta presste seinen Mund zu einem dünnen Strich zusammen. Was sollte er auch sagen?

Einer der Soldaten die sein Zimmer durchsuchten, stieß plötzlich einen Schrei aus und zog unter Vegetas Kopfkissen eine kleine Diskette hervor. Er reichte sie dem Kommandanten und dieser steckte sie in ein mobiles Lesegerät. Ein Hologramm erschien im Zimmer, das die Konstruktionsskizze eines Raumschiffes enthielt.

„Schau einer an, dass wir so schnell fündig werden hätte ich nicht gedacht." Das Hologramm verschwand und der Kommandeur drehte sich zu Vegeta um. „Hiermit stehst du entgültig unter Arrest Vegeta. Bringt ihn in eine Zelle, ich werde mich später mit ihm befassen!" Die Soldaten wollten dem Befehl folge leisten, doch Vegeta riss sich los und ging, soweit das in der Enge des Zimmers möglich war, auf Abstand.

„Was zur Hölle soll das?" Der Kommandant lachte. „Tu nicht so, als würdest du es nicht wissen Vegeta! Du wirst hiermit angeklagt, das Raumschiff des Botschafters so sabotiert zu haben, das es beim Start heute explodiert ist." Vegeta klappte die Kinnlade herunter.

„Das ist doch wohl ein Scherz!" „Keineswegs. Diese Konstruktionsdaten sind die Daten des Botschafterraumschiffes, sie lagen unter deinem Kopfkissen. Die Wachen die vor deinem Zimmer standen liegen nun hier tot auf dem Boden. Du hast keine Handschellen an, obwohl ich dich gestern Abend unter Arrest setzte und du hattest einen gutem Grund den Botschafter umzubringen."

Der Kommandant trat ganz dicht an den verunsicherten und überraschten Krieger heran, sah ihm in die Augen. „Du wolltest dich an ihm rächen. Streite es erst gar nicht ab Saiyajin, ich habe Zeugen für den Vorfall unter der Dusche." Und in diesem Moment begriff Vegeta. In diesem Moment in dem er seinem Kommandanten in die Augen sah begriff er endlich Alles.

Es war eine Farce gewesen, von Anfang an. Sein Kommandant hatte gewusst, dass er sich niemals mit dem Botschafter eingelassen hätte, gerade deshalb hatte er Vegeta ihm unterstellt. Die Szene in der Dusche mit den Zeugen - inszeniert. Sein Arrest, ein Vorwand, damit Vegeta versuchte zu fliehen und sein Kommandeur so Beweise hatte, das Vegeta unerlaubt sein Zimmer verlassen hatte.

Die Gestallt in der Nacht, die Vegeta in der Flughalle wahrgenommen hatte, das musste der Kommandant selbst gewesen sein, der das Raumschiff des Botschafters manipuliert hatte und die Diskette konnte einer der beiden Soldaten in der Nacht in Vegetas Zimmer gebracht haben. Ein abgekartertes Spiel! Es war alles ein abgekartertes Spiel gewesen!

Voller Unglauben sah Vegeta seinem Kommandant in die Augen und merkte, dass dieser ihn die ganze Zeit über herablassend angrinste. „Warum?" War alles was er schließlich leise hervorbrachte, denn er hatte keine Ahnung, was er dem Kommandanten getan hatte, damit sich dieser solche Mühe gab, um ihn gefangen zu setzten.

Der Kommandant grinste noch eine Spur breiter, dann schoss seine Faust nach vorne und bohrte sich tief in Vegeta Magen. Dieser klappte mit einem überraschten Gesichtsausdruck zusammen. Doch bevor er endgültig in das Reich der Bewusstlosen abglitt hörte er noch eine Stimme an seinem Ohr.

„Jetzt kommt meine Zeit der Rache ... Saiyajinprinz!"

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