Langsam hoben sich Vegetas Augenlider. Wo war er? Seine letzte Erinnerungen drehten sich um einen Fussboden, mit welchem er schmerzhaft Bekanntschaft gemacht hatte. Bett, schoss es ihm durch den Kopf. Er lag bäuchlings in einem Bett, die Arme neben seinem Kopf, der im Kissen ruhte und er hatte Verbände an Oberkörper, Armen, Beinen ... alles bandagiert. Ein Stöhnen kam über seine Lippen, als er sich auf die Arme hoch stemmte. Sein Kopf dröhnte und sein Zimmer, denn es war sein Zimmer wie er mit einem kurzen Blick fest gestellt hatte, drehte sich unaufhörlich um ihn. Er ließ sich wieder ins Kissen fallen und schloss die Augen, damit die Welt um ihn herum aufhörte, verrückt zu spielen.
Was zur Hölle war denn verdammt nochmal passiert? Hatte er das Training übertrieben? War er in einen Kampf verwickelt worden? Was ... ? „Vegeta? Bist du wach?" Die Tür zu seinem Badezimmer öffnete sich und Thai stand, mit einem Handtuch um die Hüften, darin. Mit einem anderen rubbelte er sich gerade die Haare trocken. Vegeta öffnete ein Auge und musterte Thai. „Sag mal ... hast du kein eigenes Zimmer? Was zur Hölle machst du in meinem Bad?!"
„Duschen? Ich hab drei Tage auf dich aufgepasst und mich um deine Wunden gekümmert, nachdem du im Gang zusammen gebrochen bist." Vegetas zweites Auge gesellte sich zu dem Ersten. „Warum hast du mich nicht auf die Krankenstadtion gebracht? In einem Meditank wäre das schneller gegangen." „Zu unsicher." „Zu unsicher?" Der Saiyajin runzelte die Stirn und merkte im selben Moment, dass dies keine gute Idee gewesen war. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer. „Was meinst du mit 'zu unsicher'?"
„Vegeta", Thai trat ans Bett und die schwarzen Augen folgten ihm, wanderten von unterhalb der Linie des Handtuchs über diese, dann die schlanken Bauchmuskeln nach oben, bemerkten den Hauch von glänzender Nässe dazwischen und führten schließlich ihren Weg über Thais Brust, sein Schlüsselbein und seinen Hals zu Ende. Vegeta bekam Durst. „An was erinnerst du dich?", holte Thais Stimme ihn aus seiner Betrachtung.
Bei was waren seine Gedanken gerade stehen geblieben? Thai hatte ihn irgendetwas gefragt. „Vegeta?" „Äh ... wie war die Frage?." Himmel, er musste sich konzentrieren. Nicht wieder gerade aus schauen ... nicht wieder gerade aus schauen. „An was du dich noch erinnerst?" Der Saiyajin schloss kurz die Augen. „Das der Boden hart war beim Aufschlagen." „Und davor?" Davor? Davor? Warum nervte Thai ihn mit so blöden Fragen? Und warum musste er so dicht vor seinem Bett stehen? Wenn er jetzt die Augen aufmachen würde, dann würde er wieder genau auf das Handtuch blicken.
„Vegeta, was ist passiert bevor du das Bewusstsein verloren hast?" „Nerv nicht.", knurrte der Saiyajin. Was interessierte ihn, was davor passiert war? Wobei es schon wichtig wäre sich zu erinnern ... immerhin hatte ihn irgendetwas ganz schön außer Gefecht gesetzt. Er war in Thais Büro gewesen ... Aktenträger spielen ... warum war Thai halbnackt in seinem Zimmer und das drei Tage lang? ... Konzentrier dich! Sie hatten miteinander gesprochen, sich gestritten und dann ... blitzartig schoss er in eine - auf seinen Unterschenkeln sitzende - Position hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen vor sich hin, während seine Erinnerungen zurück kamen.
Thais Augen schnellten zu einem ganz bestimmten Punkt zwischen Vegetas Beinen, als dieser sich so plötzlich aufrichtete. Seine Kehle wurde eng und seine Augen wanderten einfach weiter. Er konnte nichts dafür ... wirklich nicht, aber dennoch ... es war einfach unmöglich es nicht zu tun. Die Oberschenkelmuskeln, die sich selbst unter den Verbänden straf abzeichneten. Die Bauchmuskeln, die von diesem ganz speziellen Punkt an breiter wurden, die Brust, der kräftige Schwung der Schulter und Armmuskeln, die Handgelenke, welche so zerbrechlich wirkten und doch soviel Kraft entwickeln konnten ... und wieder diese eine Stelle, die er so gerne berühren würde.
Wie Vegeta wohl aussah, wenn er erregt war? Waren seine Wangen dann gerötet? Wurden seine Augen noch dunkler als sie es eh schon waren? Verklärte sich sein Blick? Wie hörte sich seine Stimme an? Schrie er? Keuchte er? Biss er sich in die Unterlippe wenn er kam? Oder presste er nur die Lippen zusammen? Wie es sich wohl anfühlen würde, diesen starken Körper unter sich zu spüren? Wenn er aufbegehrte? Wenn er sich wand? Wenn sich die Muskeln anspannten? Wenn Lust seinen Verstand ausschaltete ...
Thais Atmung beschleunigte sich. Was dachte er da? Was stellte er sich da gerade vor? Warum reagierte er plötzlich so heftig auf Vegeta? Lag es daran, dass sie sich geküsst hatten? Das Vegeta ihn geküsst hatte? Das er einen Bruchteil der Leidenschaft gespürt hatte, die in dem Saiyajin loderte? Das er nun wusste, wie er roch? Wie er schmeckte? Oder daran das sie gerade so dicht beieinander waren? Unbekleidet? Thai schluckte, spürte wie sein Körper auf das Verlangen reagierte. Jeden Teil von Vegetas Körper nahm er in sich auf und stellte sich vor, wie es sich anfühlen würde, mit den Händen darüber zu fahren, mit seinen Lippen, seiner Zunge ... was er mit diesem Körper anstellen konnte.
Thais Blick kehrte zu Vegetas Lippen zurück und sein Hals wurde trocken, sein Puls beschleunigte sich, sein Herz raste. Schwarze Augen nahmen ihn gefangen, bohrten sich in seine Citrine, der Blick darin nicht zu deuten. Irgendwie registrierte er in seinem Kopf, dass Vegeta die Arme hatte sinken lassen, dass sie entspannt herab hingen. Wann nur? Wann hatte das angefangen? Wann hatte er begonnen Vegeta zu begehren? Dessen Stolz? Dessen Kraft? Dessen Wesen? Dessen Körper? Einfach alles an ihm.
Langsam hob er seine Hand, die Finger näherten sich Vegetas Gesicht und immer noch sah ihn jener einfach nur an. Was gäbe Thai dafür in diesem Moment zu wissen, was Vegeta dachte ... was er fühlte. Dieser unergründliche Blick, die entspannte Körperhaltung ... und dennoch strahlte der Saiyajin kalte Unnahbarkeit aus. So kalt, dass man das Gefühl hatte in seinem Blick zu verbrennen. Doch jene Unnahbarkeit, jene heisse Kälte war es, welche Thai so anzog. Er wollte sich verbrennen ... an Vegeta wollte er sich alles verbrennen.
Seine Finger strichen über Vegetas Wange, sein Daumen über dessen Unterlippe, langsam beugte er sich vor. Er wollte ihn. Er wollte ihn haben. Hier ... jetzt. Sein Körper war bereit dazu. Er war es auch ... nur noch ein Stück, ein winziges Stück trennten Thais Lippen von denen Vegetas und immer noch war da dieser unergründliche Blick. „Vegeta", hauchte Thai und sein Atme vermischte sich mit dem des Saiyajins. „Ich will dich."
Als Vegeta nicht abwehrend reagierte schloss Thai die Augen, wurde mutiger. Seine Lippen strichen über Vegetas Wange, seine Finger über dessen Hals, erreichten den Verband auf seiner Brust und drehten sich nach unten, ertasteten die frei liegenden Bauchmuskeln. Seine Nase vergrub er im Haar des Prinzen und er sog tief und gierig dessen maskulinen Duft ein. „Du riechst so gut.", murmelte er verträumt, ließ seine Finger noch tiefer wandern, die Furchen zwischen seinen Bauchmuskeln nach fahrend ... noch tiefer. Seine Lippen folgten ihrer Spur zurück zu Vegetas Lippen, ohne jene zu berühren. Seine Augen öffneten sich ... nichts hatte sich geändert. Vegeta sah ihn immer noch mit diesem unergründlichen Blick an.
Thai schluckte. Seine Haare fielen nach vorne und rahmte ihrer beider Körper ein. Seine Hand bewegte sich nicht mehr ... so kurz vor ihrem Ziel. Sein Körper begann zu zittern. Ein Zeichen, nur ein Zeichen von Vegeta ... für oder dagegen und er würde jedem Wink des Saiyajins folgen. Doch da waren nur diese schwarzen Augen ... und dieser alles bedeutende Blick.
Die Hand auf Vegetas Körper ballte sich zur Faust, zitterte noch stärker ... Enttäuschung dämmerte in Thai herauf ... sein ungestilltes Verlangen schlug in mühsam beherrschte Wut um. Wie lange wollte er ihn jetzt schon haben? Wie lange bewunderte er ihn jetzt schon? Wie lange wünschte er sich schon, dass aus Freundschaft mehr wurde? Die Erfüllung seines Wunsches, seiner Träume war hier ... hier vor ihm ... zum greifen nah. Er könnte ihn sich jetzt einfach nehmen. So geschwächt wie Vegeta war, würde er ihm nichts entgegen setzen können. Er könnte ihn hier in die Kissen drücken und sich einfach holen was er haben wollte.
Eine kalte Dusche wäre in diesem Moment ein Witz gewesen. Thai wich so schnell vor Vegeta zurück, als hätte er sich wirklich verbrannt. Was ... was waren das für Gedanken? Was hatte er sich da ausgemalt? Nach allem was er wusste? Nach allem was sein Vater getan hatte?! War das Blut in seinen Adern so stark? Hatte er so viele Charakterzüge die denen seines Vaters glichen? Er konnte es nicht glauben ... er wollte es nicht glauben.
Thai suchte Vegetas Blick, nichtssagend, unergründlich, alles bedeutend. „Ich ... es ... es tut ... mir leid." Mit zwei schnellen Schritten war Thai aus Vegetas Zimmer verschwunden und rannte über die Gänge. Was die Soldaten von ihm dachten, war ihm herzlich egal. Hauptsache er kam hier weg ... so weit weg von Vegeta wie nur möglich, bevor er etwas tat, was er sich niemals hätte verzeihen können.
Vegeta starrte auf die sich schliessende Tür. Was war da gerade eben zwischen ihnen passiert? Und war das Bedauern was er da fühlte? Enttäuschung? ... Wirklich Enttäuschung, dass Thai nicht weiter gegangen war? Ja. Die ehrliche Antwort auf seine Fragen war ja. Vegeta schloss die Augen. Wenn Thai nur ein Stück weiter gegangen wäre ... er war sich nicht sicher, was dann passiert wäre. Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wusste er es ganz genau. Er hätte seine unergründliche Maske keinen Moment länger mehr aufrecht erhalten können. Er wäre in die Kissen gefallen und Thai hätte alles mit ihm machen können, was er gewollt hätte ... doch das hätte alles zerstört.
Der Saiyajin ließ sich nach vorne fallen, den Kopf seitlich gen seines Fensters gerichtet, das All betrachtend. Als er Thais Finger gespürt hatte, hatte sich sein Geist von seinem Körper zurück gezogen. Das tat er immer wenn ... wenn er so angefasst wurde. Es war seine Art zu überleben. Seine Art, den Rest von seinem Stolz und seiner Seele zu beschützen, die ihm noch geblieben war. Seine Art sich selbst zu retten.
Doch warum dann jetzt Bedauern? Warum diese Leere in seinem Inneren? War es, weil er es gewollt hatte? Weil ein verschwinden geringer Teil in ihm es sich tatsächlich gewünscht hatte? Ein einziges mal? Ein einziges mal ohne Schmerz, ohne Erniedrigung, ohne Hohn? Mit jemanden der ihn um seiner selbst Willen wollte? Dieser Kuss vor drei Tagen mit Thai ... auch da hatte er es gewollt. Doch da war er nicht in seinen Überlebensmechanismus verfallen, wie eben. Hatte das an dem Kampf gelegen? War sein Blut wegen des Streites mit Thai und der darauf folgenden Auseinandersetzung schon so in Wallung gewesen, dass sein Körper diesen Mechanismus einfach übersprungen hatte? Weil er sich wohl gefühlt hatte? Weil er sich ... sicher gefühlt hatte?
Vegeta schloss stöhnend die Augen. Hätte, wäre, wenn, vielleicht, eventuell ... das brachte ihn alles nicht weiter. Kein bisschen ... im Gegenteil, es warf ihn zurück. Brachte Unsicherheit in sein Handeln und Denken. Würde ihn Fehler machen lassen, wenn er nicht aufpasste. Und Fehler waren das Letzte, was er sich in seiner Situation erlauben durfte. Fehler bedeuteten Schwäche und Schwäche bedeutete Tod. Hatte er diese Lektion in den letzten Jahren nicht oft genug gelernt? Das eben war ein Fehler gewesen. Der Kuss den er Thai vor einigen Tagen gestohlen hatte, war ein Fehler gewesen. Das er sich überhaupt und in irgendeiner Art und Weise auf Thai eingelassen hatte, war ein Fehler gewesen und wenn er zurück dachte, an Kadatschs Blick der ihn getroffen hatte, kurz bevor jener das Zimmer seines Sohnes verließ, verkrampfte sich jeder Muskel im Körper des Saiyajins. Er würde bezahlen. Mit Sicherheit. Für jenen Kuss würde er noch bluten, wortwörtlich.
Thai drückte sich in einen Seitenkorridor und hielt den Atem an, als Vegeta ihm vorbei ging. Erst als der Saiyajin um die nächste Biegung verschwunden war, traute er sich wieder Luft zu holen. Sein Herz hämmerte. Das war verflucht knapp gewesen. Er ging Vegeta nicht aus dem Weg ... nun ja, eigentlich schon, oder eher ... er verfolgte den Saiyajin, ohne das dieser etwas davon mitbekommen sollte. Immerhin war sich Thai sicher, dass sein Vater nicht einfach so klein bei geben würde.
Das war auch der Grund gewesen, warum er Vegeta nicht auf die Krankenstadtion gebracht hatte und warum er drei Tage bei ihm geblieben war. Seinem Papierkram war er in Vegetas Zimmer nachgekommen und seine anderen Aufgaben hatte er weiter delegiert. So lange er sich in Vegetas Nähe aufhielt, würde sein Vater bestimmt nichts tun, zumindest hoffte er das. Es war das Mindeste, was er für Vegeta tun konnte, wenn er schon so lange nichts von all dem mitbekommen hatte. Er machte sich deswegen immer noch Vorwürfe. Himmel, er hatte sich selbst als Vegetas Freund gesehen und scheinbar rein gar nichts als solcher auf die Reihe bekommen.
Das schlechte Gewissen, welches er wegen seinem Verhalten und Gedanken in Vegetas Zimmer hatte, tat dazu noch sein übriges. Das er Vegeta seit drei Tagen überall hin folgte, konnte keine Dauersituation werden, das wusste er. Er konnte Vegeta nicht jede einzelne Stunde von nun an beschatten, aber so lange es seine Zeit und seine Aufgaben zuließen würde er es machen, auch wenn er sich sicher war, dass Vegeta, wenn er es wüsste, alles andere als begeistert sein würde über seinen zweiten Schatten. Aber immerhin gab es so eine Chance Kadatsch von ihm fern zu halten. Egal wie sehr Thai seinen Vater bisher auch verehrt hatte ... in dieser Situation standen sie sich auf verschiedenen Seiten gegenüber und Thai würde sich von seiner Seite nicht abbringen lassen, egal was sein Vater ihm für Geschichten auftischte und mochten sie tausend mal wahr sein und seine eigenen Familie betreffen. Was sein Vater tat, war falsch. Ende.
Thai spürte, wie Vegeta sich weiter entfernte, offensichtlich musste er zu einem der entfernteren Büros. Schnell huschte er durch die nächsten Korridore um ihn nicht zu verlieren und blieb abrupt stehen, als Vegetas Aura einfach verschwand. Wie war das möglich? Ob etwas passiert war? Ob sein Vater Vegeta doch noch erwischt hatte? Seinen Scouter abermals befragend, wo sich Vegeta aufhielt, bekam er nur wieder die selbe Anzeige. Vegetas Aura war weg.
„Scheiße!", fluchte Thai und bog schlitternd um die Ecke, in den Gang, wo er Vegeta zum letzten mal geortet hatte. Er sah nur noch eine Faust auf sich zufliegen, ehe der Schmerz in seiner Nase explodierte und er spüren konnte, wie ihm das Blut aus eben jener schoss. „Au! Verdammt!" Er taumelte zurück in den größeren Gang und wollte gerade in eine Kampfposition gehen, als er blinzelnd durch die Tränen, seinen Angreifer erkennen konnte. „Vegeta?", näselte er und drückte sich dann die Nase zu. „Au ... man, was zur Hölle sollte das denn?!"
„Das Selbe könnte ich dich auch fragen. Was zur Hölle soll diese Beschatterei?!" „Welche Beschatterei?" „Glaubst du echt, ich hab das die letzten Tage nicht gemerkt? Das du mir überall hin gefolgt bist?" Verflucht! Thai legte den Kopf in den Nacken um den nicht enden wollenden Blutstrom aufzuhalten. „Das ist ... also ich ... warum konnte ich deine Aura plötzlich nicht mehr orten?", versuchte er abzulenken. „Hab ich gelöscht. Also?", umging der Saiyajin die Ablenkung und hakte dann nach. „Das ist nicht so wie es aussieht." „Und wie sieht es deiner Meinung nach aus?" Vegetas Stimme war anzuhören, dass seine Geduld sich dem Ende neigte.
„Ich ... also ... ." „Jaaa?", kam es langgezogen und nicht gerade verständnisvoll von seinem Gegenüber. „Ich", als Vegeta zusätzlich noch eine Braue hob, entschied Thai sich die Wahrheit zu sagen. „ ... hab dich beschattet." „Ach? Echt?" Ein Schnauben. „Warum?" „Weil ... ich nicht wollte, dass ... mein Vater ... ." Scheiße, wie sollte er das Vegeta erklären, ohne dass es sich anhörte, als würde er ihm nichts zutrauen, oder als wäre er schwach? Alles was sich Thai gerade in seinem Kopf zusammen legte, klang erbärmlich und wäre nicht schmeichelhaft, weder für ihn noch für Vegeta.
Vegetas Finger begann auf seinen Oberarm zu tippen und seine Mimik sagte mehr, als es ein Wort jemals hätte tun können. Er schwankte ganz gewaltig zwischen dem Verlangen Thai doch noch die Nase zu brechen, oder sich einfach umzudrehen und weg zu gehen. Schließlich obsiegte seine Selbstbeherrschung. „Lass mich das nochmal zusammen fassen." Er hob seinen ersten Finger. „Du bringst mich nicht auf die Krankenstation, weil du Angst hast, dass dein Vater dort ohne Probleme Zugriff auf mich gehabt hätte." Der zweite Finger hob sich. „Dann bleibst du drei Tage in meinem Zimmer und das Gleiche zu verhindern." Der dritte Finger. „Und jetzt rennst du mir seit drei weiteren Tagen hinterher, weil du Kadatsch auch jetzt davon abhalten willst, wegen dem was in deinem Raum passiert ist, auf mich los zu gehen?" Es entstand eine kurze Pause. „Antworte einfach gar nicht darauf Thai. Ich weiß eh, dass ich recht habe."
Es entstand eine unschöne Pause zwischen ihnen, in der Thais Nase endlich aufhörte zu bluten wie ein Wasserfall und er schließlich das Wort ergriff. „Vegeta, bitte ... ich weiß auch, dass das nicht die beste Lösung ist. Aber so kann ich dir wenigstens etwas Schutz bieten und dir helfen. Mein Vater wird mit Sicherheit nichts unternehmen, so lange ich in deiner Nähe bin." „Schutz?" Der Saiyajin blinzelte. „Schutz? Ich brauch deinen Schutz nicht." Vegetas Tonlage war um einige Oktaven gefallen. „Bitte?" „Ich brauch deinen verdammten Schutz nicht!", fuhr ihn Vegeta nun an. „Ich brauch kein Kindermädchen, dass mir die Hand hält, meine Wunden versorgt und mich bemitleidet!" „Aber ... das habe ich doch gar nicht gesagt." „Aber gemacht."
Thai starrte Vegeta irritiert an. Gut, okay ... irgendwie hatte er das schon ... aber so hatte er es doch gar nicht gemeint. „Spinnst du jetzt völlig? Hast du schon vergessen, wie mein Vater dich vor ein paar Tagen zusammen geschlagen hat? Du brauchst meine Hilfe." Ein Muskel in Vegetas Gesicht zuckte. „Nein, brauch ich nicht." Thai starrte den Saiyajin sprachlos an. Das Sturheit, eine von Vegetas besten Eigenschaften war, weil sie ihn einfach nie aufgeben ließ, das wusste Thai. Aber das diese Sturheit sich mittlerweile in Dummheit gewandelt hatte, war ihm neu.
Vorsichtig nahm er einen tiefen Atemzug und ging einen Schritt auf Vegeta zu. „Vegeta, warum zur Hölle ist es so schwer für dich zu akzeptieren? Ich weiß, dass du stark bist und glaube mir, ich muss am besten wissen, so oft, wie du mich schon besiegt hast. Aber auch der Stärkste braucht eben irgendwann einmal Hilfe. Da ist doch nichts dabei." Thai griff nach Vegetas Oberarm. „Vegeta, bitte. Zu wissen, dass ich das all die Jahre nicht mitbekommen habe, macht mich fertig. Ich ... ich kann es immer noch kaum glauben ... und das von meinem eigenen Vater ... ich will doch nur, dass es nie wieder passiert ... das er dir nie wieder so weh tut, dich nie wieder so ... anfasst."
Thais Stimme war immer leiser und leiser geworden. Das letzte Wort fast nur noch ein Flüstern an Vegetas Ohr und ohne es zu merken, hatte die Hand an der Schulter des Saiyajins angefangen, diese in einer tröstenden Geste zu streicheln. Vegetas eh schon dünnes Nervenkostüm war noch weiter zerrieben worden. Wie oft musste er es eigentlich noch sagen? Warum wollte Thai es nicht verstehen? Warum wollte er ... der Saiyajin schloss tief einatmend die Augen. Er wusste ganz genau warum. Thais Blick vor einigen Tagen und die Dinge, welche er getan und gesagt hatte, sprachen es überdeutlich aus.
Vegeta wusste es schon lange. Er war sich sogar sicher, dass er es schon länger wusste wie Thai, was dieser von ihm wollte ... oder vielleicht sogar für ihn empfand. Diverse Blicke in ihren Kämpfen, Gesten, Tonlagen in ihren Gesprächen ... Vegeta war so viel aufgefallen, gerade weil er in diesen Dingen durch das, was Kadatsch ihm angetan hatte, auf der Hut war. Was er nicht gewusst hatte, war wie heftig er selbst reagieren würde, sobald es um den Blonden ging. Der Wunsch zu erwidern, was er nicht erwidern durfte, weil es einfach nicht möglich war. Das Damoklessschwert über Vegeta würde Kadatsch irgendwann fallen lassen, egal wie sehr sich Thai auch bemühte ... und er würde es entweder auffangen und zurück schleudern können, oder erschlagen werden. Aber das würde er tun. Er, er allein und kein anderer.
„Vegeta?" Thais Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen und mit einem unangenehmen Frösteln stellte er fest, dass Thais Hand immer noch auf seinem Oberarm lag. Vegeta entzog sich ihm. „Lass es einfach Thai, lass es. Wenn dein Vater wieder kommt, werde ich damit auf meine Weise umgehen. Nicht auf deine." Vegeta hob den Kopf und sah entschlossen in Thais goldenen Citrine.
Thai ballte die Hand zur Faust, welche eben noch auf Vegetas Oberarm gelegen hatte. Sie zitterte. Er konnte es einfach nicht verstehen und Vegetas Idiotie machte ihn furchtbar wütend. „Du willst nicht fliehen, gut, das kann ich ja sogar noch verstehen. Ohne die anderen beiden Saiyajins. Das du Angst hast mein Vater würde dich nicht so einfach gehen lassen, begreife ich auch noch. Aber", und bei den nächsten Worten hörte man die Wut aus Thais Stimme heraus. „Ich kann absolut nicht verstehen, warum du dir von mir nicht helfen lassen willst Vegeta! Was ist so schwer daran, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht?"
Bei Thais Worten gefror Vegetas Mimik zu Stein. „Ich habe keine Angst vor deinem Vater.", presste er leise hervor. „Was dann?!", schrie Thai. „Gefällt dir etwa, was er mit dir macht?!" Noch während Thai diese Frage stellte, wurde ihm klar, dass dies eigentlich die einzige mögliche Erklärung war. Niemand würde Hilfe ausschlagen, wenn er sie so dringend brauchte wie Vegeta, es sei denn ... er wollte es so. Der Blondhaarige blinzelte über seine eigenen Gedanken. Sie waren so absurd ... so dermaßen absurd, dass sie lachhaft waren, aber dennoch ... einmal gedacht, verselbständigten sie sich in seinem Kopf und auf seiner Zunge. „Willst du meine Hilfe etwa deswegen nicht?" Enttäuschung schwang im Unterton dieser Frage mit. „Hab ich mich die ganze Zeit so geirrt?" Thai konnte sich das nicht wirklich vorstellen, aber er hatte ja auch sehr lange Zeit überhaupt nicht mitbekommen, was direkt vor seinen Augen passiert war. War es da so unwahrscheinlich, dass er sich vielleicht auch in Vegeta geirrt hatte?
Als er in das versteinerte Gesicht des Saiyajins blickte, wurde sein Herz schwer. Er hatte also recht mit seiner Vermutung. So sah man nur aus, wenn man ertappt worden war und ... seine Gedanken brachen ab, als Vegetas Faust in seinem Gesicht landete. Thais Kopf wurde herum gerissen, er hörte, wie sein Nase mit einem hässlichen Geräusch nun endgültig brach und der Schmerz trieb ihm erneut Tränen in die Augen.
„Ich brauch Niemandes Hilfe! Nicht die von Nappa oder Radditz und auch deine nicht! Und ich mache auch ganz sicher nicht freiwillig die Beine breit für deinen Vater! Wie kommst du auf so einen Schwachsinn?! ... Weißt du was? Vergiss es! Vergiss es einfach." Mit diesen Worten unterbrach er Thai, der schon zu einer Antwort angesetzt hatte. „Ich höre mir diesen Scheiß nicht länger an! Verpiss dich einfach Thai! Verpiss dich!" Vegeta hatte die Schnauze voll! Was bildetet sich dieser Kerl ein? Das er zu schwach war um auf sich selbst aufzupassen? Das er vor Kadatsch davon lief? Das er buckeln würde? Sich bemitleiden lassen würde und sich auf die Hilfe von jemand anderem stützen musste, um zu überleben? Das er sich freiwillig verprügeln ließ? Sich nehmen?! Scheiße, hatten diese Worte ihn wütend gemacht!
Erst war es ihm eiskalt geworden, er hatte das Gefühl gehabt in ein bodenloses Loch zu stürzen, doch dann hatte sich diese Kälte so schlagartig in Wut gewandelt, dass er gar nicht mehr gewusst hatte wohin damit. Und jetzt stand er hier, vor seinem ... Freund, oder was auch immer ... hatte sich eine Beleidigung nach der anderen angehört und versuchte dem Impuls zu widerstehen ihm noch sehr viele andere Dinge zu brechen. Da hatte er es mal wieder ... Gefühle und Bindungen, egal welcher Art, waren nur nutzloser Ballast.
„Vegeta, ich ... " „Schnauze! Halt einfach die Schnauze Thai!" Vegeta spannte seine Muskeln an und seine Hände ballten sich immer wieder zu Fäusten. Einen Moment sah er Thai noch an und kämpfte mit dem Impuls nochmal zuzuschlagen, dann drehte sich der Saiyajinprinz um und stampfte durch den Korridor davon. Jede Sekunde, die er länger in Thais Gegenwart verbrachte, würde seine Wut noch mehr anfachen. Ihm Hilfe anbieten, ihn beschützen wollen ... und ihm dann auch noch an den Kopf werfen, dass er ... . Vegeta verbot sich diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Er musste sich abreagieren, dieser Wut Raum schaffen, sonst würde er jedem an die Gurgel gehen, der ihm heute noch über den Weg lief! Die Trainigshalle, es wurde Zeit für die Trainigshalle.
Thai starrte Vegeta hinterher, unfähig zu ordnen, oder in Worte zu fassen, was in ihm vorging. Zorn ... Abscheu, diese beiden zumindest konnte er raus filtern, sie brachten ihn aber kein Stück weiter. Seiß drum. Weiter bringen würde ihn sowieso nichts mehr. Nach diesem Gespräch würde es ihn wundern, wenn Vegeta sich auch nur noch mal im selben Raum mit ihm aufhalten wollte. Hatte er ihm das tatsächlich, in seiner Sorge um ihn, an den Kopf geworfen? Das er es mögen würde? „Scheiße." Was war nur mit ihm los? Er verstand sich ja selbst kaum noch. Mit einem tiefen Seufzer drehte er sich um und suchte sich seinen Weg zur Krankenstation. Seine Nase war definitiv gebrochen und wenn er ehrlich war, dann hatte er das auch verdient.
„Vizekommandant Thai?" „Was?" Thai drehte sich zu dem Soldaten um, der bei seinem rüden Tonfall zusammenzuckte und salutierte. „Vizekommandant, ich soll euch ... was ist mit eurer Nase? Geht es euch gut? Soll ich mit euch auf die Krankenstadtion kommen?" „Alles in Ordnung.", wiegelte Thai die Fragen um seinen Zustand ab. „Du wolltest mir etwas anderes sagen." „Ja ... ja natürlich Vizekommandant ... ähm also ... der Kommandant, er wünscht das ihr ihn so schnell wie möglich in seinem Büro aufsucht." Thai verdrehte die Augen. Nicht nur Vegeta, jetzt musste er sich also auch noch mit seinem Vater auseinander setzen. „Sag meinem Vater ... sag Kommandant Kadatsch, dass ich zu ihm kommen werde, sobald ich auf der Krankenstadtion war."
Der Bote nickte, salutierte und machte sofort kehrt, um die Nachricht weiter zu leiten. Thai seufzte ... Krankenstadtion, jetzt erst mal auf die Krankenstadtion ... danach war er wieder in der Lage sich der nächsten Mauer zu stellen, bei der er sich eine blutige Nase holen würde. Vielleicht nicht so wortwörtlich, aber er war sich ziemlich sicher, dass auch sein Vater keinen Schritt zurück weichen würde. Das Gespräch zwischen ihnen war schon längst überfällig, da kam diese Vorladung Thai gerade recht, denn sie erlaubte es ihm nicht länger, sich darum zu drücken.
Endlich auf der Krankenstadtion angekommen, kümmerte sich sofort jemand um seine gebrochene Nase. Vegetas Schlag hatte ganz schön gesessen, aber immerhin ein glatter einfacher Bruch, das würde ordentlich verheilen. Es war nicht das erste mal, dass er sie sich brach und würde mit Sicherheit auch nicht das letzte mal gewesen sein. Immerhin gehörte so etwas zum Alltagsgeschäft eines jeden Kriegers in Freezers Heer.
Gerade als alles fertig war und er einen fetten Klebestreifen über dem gebrochenen Körperteil hatte, ging die Türe zur Krankenstadtion auf und ein sehr wütender Kommandant stand darin. Er überflog den Raum mit seinen Augen, welche dann auf seinem verwundeten Sohn hängen blieben. „Raus! Alle raus! Sofort!" Das Personal gehorchte augenblicklich, denn der Ton in der Stimme Kadatschs war eindeutig gewesen. Thai holte tief, aber vorsichtig Luft und korrigierte sich in Gedanken. Er würde sich keiner Mauer stellen müssen, sondern einem Planetoiden, der auf ihn zuraste.
„Du hättest nicht extra her kommen müssen Vater, nur eine gebrochene Nase, nichts weiter. Ich wäre danach sofort zu dir gekommen." Kadatsch stampfte auf seinen Sohn zu und packte ihn am Kinn, links, recht, wieder links, dann gab er ein zufriedenes Geräusch von sich. „Das war er, oder? Dieser verfluchte, kleine Dreckssaiyajin! Hat er versucht dich anzufassen? Ich hab dir gesagt, du sollst dich von ihm fern halten!" „Wa ... nein. Vegeta hat damit überhaupt nichts zu tun." „Natürlich hat er das. Kein anderer auf diesem Posten würde sich trauen dich zu verletzen." Ja, stimmt ... dafür hatte sein Vater ja gesorgt. Schon von Anfang an ... keiner hatte mit ihm einen ordentlichen Trainingskampf abhalten wollen oder ihm etwas beibringen wollen, aus Angst ihn zu verletzten und damit Kadatschs Zorn auf sich zu ziehen. Thai hatte es gehasst und hasste es immer noch. Nur Vegeta war diese Regel immer scheiß egal gewesen. Er hatte einfach zu geschlagen, ohne Kompromisse, immer.
Wütend entwand sich Thai seinem Vater. „Ja und dafür hast du gesorgt, zu meinem Leidwesen." „Nicht zu deinem Leidwesen, zu deinem Schutz Thai." „Das ist kein Schutz. Das ist bemuttern. Findest du nicht, dass ich mittlerweile alt genug bin, um auf mich selbst aufzupassen." „Nein. Ich will nicht, dass dir das gleiche passiert, wie deinem ..." „Bruder und deiner Mutter", setzte Thai den Satz seines Vaters fort. „Ja Vater, danke, ich weiß es." Er machte ein ablehnende Handbewegung, als Kadatsch etwas erwidern wollte. „Aber du kannst mich nicht ewig vor allem beschützen. Wir sind in einer Armee, verdammt. Soldaten. Jeder von uns bekommt seine Schrammen ab." „Aber nicht jeder von uns legt es darauf an, indem er sich mit einem Saiyajin einlässt."
Thai ballte die Hände zornig zu Fäusten und der nächste Satz rutschte ihm heraus, noch bevor er darüber nachdenken konnte. „Das sagt gerade der Richtige!" Vier gelbe Adleraugen starrten sich wütend an und eine unangenehme Stille senkte sich über die Krankenstadtion. „Ich werde das nun nicht weiter mit dir ausdiskutieren Sohn. Und ich werde meine Pläne bezüglich des Saiyajins nicht ändern. Auch nicht für dich."
„Dann wirst du damit leben müssen Vater, dass ich mich zwischen euch stellen werde. Jedes mal. Du wirst ihn nicht wieder in deine Finger bekommen. Nicht einmal mehr." Sie standen sich einen Moment gegenüber, als wären sie bereit aufeinander los zu gehen, doch der Moment verstrich und Kadatsch brach den Blickkontakt ab. „Du zwingst mich dazu mein Sohn und es tut mir wirklich leid. Ich habe nicht gewollt, dass du in seine Fänge gerätst und er dich so manipuliert. Da es nun aber passiert ist, muss ich zu diesem Mittel greifen. Glaub mir, bald wirst du es begreifen und mir dankbar sein."
Thai starrte seinen Vater irritiert an, doch als er zu einer entsprechenden Frage ansetzte, bohrte sich die Faust seines Vaters tief in seinen Magen und ließ ihn zusammen sacken. Scheiße, was ein Schlag! Er musste blinzeln und all seinen Willen aufbringen um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Der Boden kam näher, sein Sichtfeld verschwamm, doch sein Vater fing ihn auf. Er hörte seine Stimme, dann noch andere Stimmen, die irgendetwas besprachen, dann waren da andere Hände die ihn ergriffen und endlich bekam er seinen Körper wieder soweit in den Griff, dass er wenigstens verstand was Gesprochen wurde.
„Ihr bringt meinen Sohn auf sein Zimmer und sorgt dafür, dass er dort bleibt, haben wir uns verstanden?!" „Aye Sir." Thai schüttelte den Kopf ... bei Bewusstsein bleiben, bei Bewusstsein bleiben. „Wo befindet sich der Saiyajin?" „Trainingshalle." Vegeta? Sein Vater wollte zu Vegeta! Verdammt, er hatte es ihm doch gesagt, dass er ihn beschützen wollte ... vor seinem Vater. Und nun hing er hier und konnte sich noch nicht einmal mehr bewegen! So ein verfluchter Mist! „Vater ... nicht.", brachte er leise hervor. Er wurde ignoriert.
„Ist sonst noch jemand in der Trainingshalle?" „Ja Kommandant. Vier weitere Soldaten die ihr tägliches Training absolvieren." „Ruft sie unter einem Vorwand irgendwo hin. Aber so, dass es der Saiyajin nicht mitbekommt und zügig, bevor ihm einfällt die Trainingshalle zu verlassen." „Jawohl Sir." Einer der Soldaten verschwand aus der Krankenstadtion und endlich schaffte es Thai sich zu regen. „Vater ... was soll das? Was hast du mit Vegeta vor?" Er hob den Kopf zu Kadatsch und zuckte zusammen. Dieser mordlüsterne Blick seines Vaters übertraf alles, was er jemals in diesen gelben Augen gesehen hatte, die seinen eigenen so sehr ähnelten. „Ich befreie unsere Familie endgültig von dem Fluch dieser Rasse, nur so kann ich dich beschützen."
„Mich beschützen?" Thai schaffte es sich auf seine Beine hoch zu arbeiten, aber dennoch hielten ihn zwei Soldaten fest. „Ich muss nicht beschützt werden! Vater!" Doch Kadatsch ignorierte seinen Sohn. „Bringt ihn in sein Quartier und sorgt dafür, dass mein Sohn dort bleibt. Egal, mit welchen Mitteln." „Vater!" Thai begehrte gegen den Griff der Soldaten auf. Das kalte Grauen lief seinen Rücken hinunter. Er musste ihn aufhalten, irgendwie. Dieser Mann, war nicht der Mann, der ihn so liebevoll groß gezogen hatte. Diese Augen hatten rein gar nichts bekanntes mehr. Er musste ihn aufhalten ... er musste ihn einfach aufhalten, bevor sein Vater sich an diesen Hass verlor, der ihn auffraß. „Vater! Bitte! Du musst das nicht tun!" Die Soldaten begannen ihn weg zu schleifen. „Vater bitte! Vegeta hat dir nie etwas getan! Und mir auch nicht! Du musst mich nicht beschützen! Vater!!!"
Doch Kadatsch reagierte überhaupt nicht mehr. Sein Blick lag in weiter ferne und er schien etwas zu sehen, was nur für ihn greifbar war. Dann gingen die Türen der Krankenstadtionen zu und man zerrte ihn weiter. Thai werte sich, vergeblich. 'Nur beschützen', hatte sein Vater zu ihm gesagt. Doch wenn er ihn so beschützen würde, konnte er darauf verzichten ... und er wusste auch, wenn sein Vater Vegeta töten würde, dann würde er ihm das nie verzeihen, niemals. Das würde alles zwischen ihnen zerstören, was es jemals gegeben hatte. Vegeta war ihm einfach viel zu wichtig geworden und außerdem hatte er Vegeta auch das Versprechen gegeben ... ihn zu beschützen ... .
Ihm wurde wieder schwindlig. Was hatte sein Vater mit diesem Schlag nur in ihm angerichtet? Beschützen ... schoss es Thai noch einmal durch den Kopf ... beschützen. Sein Vater wollte ihn auf eine Art beschützen, welche er nicht wollte ... und er verdammte ihn dafür ... aber hatte nicht auch er Vegeta versprochen ihn auf eine Art zu beschützen, die Vegeta nicht hatte haben wollen ... ? Beschützen ... aber ... er musste doch ... verhindern ... das ... Vegeta ... starb ... ... ... er musste. Dann wurde alles um Thai herum schwarz.
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Verlorene Vergangenheit
FanfictionVegeta lebt als junger Krieger auf einem kleinen Stützpunkt in Freezers Heer. Und eigentlich ist sein Leben gar nicht so schlecht. Der Kommandant ist sein Ausbilder, an Kraft kommt keiner der Soldaten an ihn heran. Doch alles ändert sich im Leben de...