Weitere Wochen zogen ins Land. Wochen in denen Vegeta genauso viel Arbeit und Aufgaben hatte wie in den anderen. Aber er würde den Teufel tun und sich beschweren, Kadatsch die Genugtuung geben, zu sehen das er mit der Situation nicht zurechtkam. Und der Saiyajinprinz musste sich eingestehen, der harte Arbeitstag hatte auch positive Folgen. Er wurde ausdauernder.
Hatte er in den ersten Wochen nur an Schlaf denken können in seiner wenigen freien Zeit, so sah man ihn nun auch wieder in den Trainingsbereichen und es kam oft vor das in den Zeiträumen, in denen er hätte schlafen sollen trainierte. Und er wurde besser, er wusste es und Kadatsch wusste es auch.
Ein Grinsen umspielet Vegetas Lippen als er einmal mehr über die Trainingseinheit fegte mit Tritten und Schlägen, Drehungen und Sprüngen. Mehr! Mehr Adrenalin, mehr Sauerstoff. Er wollte noch viel stärker außer Atem kommen und noch viel mehr Schweiß vergießen. Es war wie ein Rausch in den er sich flüchtete um für einige Zeit seiner Situation zu entkommen. Ein Rausch der ihn mehr erfrischte als das Schlafen, da ihn dort meistens Träume heimsuchten und quälten. Aber hier, jetzt ... war er völlig ruhig und entspannt und es gab nur ihn und das Training.
Thai beobachtete wie sich der Saiyajin verausgabte und seine Faszination zu diesem Volk und zu Vegeta wuchs und wuchs. Da konnten selbst die Worte seines Vaters nichts daran ändern. Vegeta war einfach faszinierend und all zu oft ertappte er sich dabei wie er die Kleider, welchen seinen Körper bedeckten, einfach aus seinen Gedanken ausblendete und sich an die zwei mal erinnerte wo er Vegeta nackt in der Dusche gesehen hatte. Ein Schauder rann ihm das Rückrat herunter und er merkte wie sein Herzschlag sich beschleunigte.
Oh Gott, was dachte er da nur? Das war doch absurd ... das war lächerlich! Er dachte an das was sein Vater wohl schon mit Vegeta ge... . Thai würgte den Gedanken ab. Er konnte es sich immer noch nicht eingestehen. Sein Vater war sein Vater und er liebte ihn ... aber das er so etwas tat ... das war ... grauenhaft. Und alles aus Rache. Dabei konnte Vegeta noch nicht einmal etwas für die Taten seines Vaters, genauso wenig wie Thai etwas für die Taten seines Vaters konnte und es wunderte ihn wirklich das Vegeta ihn in seiner Nähe ertragen konnte. Er selbst hätte es wahrscheinlich nicht gekonnt.
„Hast du nichts besseres zu tun?", erklang eine Stimme hinter ihm und Thai drehte sich um. Es wunderte ihn wenig das er in das Gesicht seines Vaters sah. „Nein, habe ich nicht.", meinte er in leicht distanziertem Ton und spürte unmerklich wie er sich ein wenig anspannte.
„Hab ich dir nicht den Befehl gegeben dich von ihm fern zu halten?" Thai schwieg. „Antworte Soldat!" „Ich hätte nie gedacht das du so etwas tust.", erwiderte Thai leise. „Das ich was tue?" „Du weist genau was ich meine Vater." Das letzte Wort presste er zwischen seinen Lippen hervor. „Vegeta ist unschuldig. Er hat dir nie etwas getan."
Kadatsch lachte. „Kein Saiyajin ist unschuldig! Am aller wenigsten der Sohn dieser Made!" Er packte seinen Sohn an der Schulter. „Ich hab dich gewarnt Thai, das du mir nicht in die Quere kommen sollst." Thai machte sich mit einer Armbewegung von seinem Vater los und starrte ihn an. „Und? Was hast du nun mit mir vor? Ich mag ein Soldat sein, aber ich bin auch dein Sohn und ich sage dir was du tust ist falsch Vater!"
Die gelben Adleraugen des Kommandanten wurden starr. „Eine Woche Strafdienst mein Sohn und wenn ich dich danach auch nur noch einmal in der Nähe dieses Saiyajins erwische, wirst du erleben zu was ich noch alles in der Lage bin, allerdings mit ihm. Dein Bruder wird gerächt werden und auch deine Mutter, das habe ich geschworen!"
Thais Hände ballten sich zu Fäusten und er funkelte seinen Vater an. Dann drehte er sich um und ging wortlos davon. Kadatsch jedoch wand sein Augemerk auf Vegeta und unmerklich presste er die Zähne zusammen. Jetzt waren diese verlausten Affen nicht nur daran Schuld das sein Sohn und seine Frau, sein ganzer Planet tot waren, nein, nun schaffte dieses Überbleibsel einer Fehlgeburt es auch noch ihm seinen eigen Sohn zu entfremden.
Er beobachtete den Saiyajin weiter wie er sich auf der Trainingsfläche verausgabte und musste sich eingestehen, das er besser geworden war. Eine verdammte Eigenschaft dieser Kriegerrasse, welche er immer schon verabscheut hatte. Sie wurden besser und besser, jedes Mal wenn man sie in den Staub trat.
Ein unterdrücktes Grollen kam aus seiner Kehle. Dieser verfluchte Saiyajin. Er hatte ihm die Hölle bereitet, seinen Stolz mehrfach so unerbittlich in den Boden gerammt und zertreten, das er es nicht verstand, wie Vegeta immer noch so trotzig sein konnte.
Kadatsch wollte ihn weinen sehen, heulen, flehen, ein geschändetes und jammerndes Häufchen elend zu seinen Füßen, wie er selber eines gewesen war im Angesicht von Vegetas Vater. Aber dieser Kerl stand einfach immer wieder auf. Egal was er sich einfallen lies, er stand immer wieder auf.
Er schnaubte und sah den Bewegungen Vegetas weiter zu. Vielleicht wurde es ja Zeit für eine weitere harte Lektion. Irgendwann würde er ihn haben. Irgendwann konnte der Saiyajin einfach nicht mehr aufstehen und würde an jenen Rand getrieben werden, an dem Kadatsch damals selber gestanden hatte und wenn es soweit war. Dann würde er ihn töten. Seine geschundene Leiche und Seele zu seinem Vater entlassen. Kadatsch lächelte und drehte sich um.
Thai hatte gewartet bis sein Vater verschwunden war und sah ihm nur irritiert und kopfschüttelnd hinterher. Er war so seltsam geworden in letzter Zeit. Seit sie auf diesen Stützpunkt gekommen sind, in diesen ganzen zwei Jahren, hatte sich sein Vater so sehr verändert. Er war zwar auch früher schon hart und sehr streng gewesen aber nun war er noch etwas anderes, er war ... besessen von Vegeta. Anders konnte Thai es sich nicht beschreiben. Es war wirklich so, das sein Vater von dem saiyajinischen Krieger und von seiner Rache und seinem Hass besessen schien.
Tief holte er Atem. Und er selber? Ging es ihm den anders? Nein, gestand sich Thai ein. Nein ihm ging es nicht anders. Auch er spürte schon länger eine unterschwellige Faszination für den Vollblutkrieger, für seinen Stolz, seine Sturheit, ja seine ganze Art wie er mit de Situation umging und sich nicht unter kriegen ließ. Das alles ... und sein Aussehen.
Thai schoss die Röte in die Wangen. Was dachte er da? Er war ein Mann und nach allem was geschehen war, würde Vegeta sicher nicht mit ihm ... . Der Gedanke verschwand aus seinem Kopf, bevor er sich gestattete ihm bis zum Schluss zu folgen. Er musste sich ablenken und seine Schritte führten ihn in die Trainingshalle. Ein kurze Sequenz und er würde sicherlich über solche Gedanken lachen.
„Thai." Der Angesprochene blieb stehen und blickte sich um. Vegeta stand auf der anderen Einheit, die Arme auf den Oberschenkeln abgestützt und leicht gebeugt. Seine Brust hob und senkte sich außer Atem immer noch von dem Training. „Du trainierst?", stieß der Saiyajin etwas atemlos hervor.
„Sicher. Ich will ja nicht hinter dir zurück bleiben." „Gib dir keine Mühe, das bist du doch schon längst." Thai lächelte und bevor er wirklich wusste was er da aussprach, war es auch schon über seine Lippen gekommen: „Warum versuchst du es nicht?" Vegeta sah ihn kühl an und richtete sich dann auf. „Eine Herausforderung, ja?" „Ja." „Gut." Vegeta kam zu ihm herüber auf die andere Einheit. „Nur wir beide oder auch der Trainingsgenerator?"
Thai überlegte einen Moment und beobachtete die sich immer noch schnell hebend und senkende Brust des kleineren Kriegers. „Bist du dafür nicht schon zu Müde?" Ein herablassenden Schnaufen war die Antwort als Vegeta an die Konsole ging und etwas eintippt. „Ich zeig dir gleich, wer hier Müde ist." Ein Piepsen erklang als Zeichen das die Eingabe angenommen worden war, dann drehte sich der Saiyajin zu Thai um. „Bereit?"
Jener nickte und ging in eine Verteidigungshaltung. Vegeta beobachtete ihn und von Atemzug zu Atemzug zwang er seine Atmung ruhiger und beherrschter zu werden, bis der Sauerstoff normal in seine Lungen strömte und seinen Körper ein ruhiges aber vorfreudiges Kribbeln überzog. Er wollte diesen Kampf. Training war schön und gut. Aber nichts ging über das Messen mit einem Gegner.
Das Surren der Einheit zeigte ihnen, das es bald los gehen würde und mit einem mal spürten beide ein Ziehen in den Beinen, als sich die Schwerkraft erhöhte und sie gegen den Druck ankämpfen mussten, welcher auf ihre Körper ausgeübt wurde. „Na? Überrascht?" Vegeta sah zu Thai, welcher einen Moment länger brauchte um sich an das neue Gefühl zu gewöhnen und diesen Moment nutze Vegeta aus.
Mit einem Sprung war er an dem anderen Krieger heran und schlug ihm seine Faust von unten gegen das Kinn. Thai taumelte zurück, Vegeta setzte nach, sprang, drehte sich in der Luft und lies sein Bein von oben auf Thais Schulter krachen. Mit einem überraschten Aufkeuchen ging der Blonde in die Knie und Vegeta setzte mit einem Faustschlag nach, doch Thai rollte sich zur Seite und kam wieder auf die Beine. Ohne zu überlegen, lies er zwei Energiebälle fliegen welche in Vegetas ungeschützte Seite krachten und zerschellten.
Durch den Rauch, verlor Thai Vegeta für einen Moment aus den Augen, dann wand er sich um, als er eine Bewegung ausmachte und sah Vegeta von der Seite auf sich zuspringen. Sein Kampfanzug war an der Seite angesengt und Thai konnte für einen kurzen Moment einen Blick auf die frei liegenden Muskeln in Vegetas Seite erkennen, wie sie sich unter der Haut spannten, als der Saiyajin zu seiner langen Geraden ansetzte und dann sein Knie nach oben riss. Thai bückte sich, der Schlag lief über ihn hinweg und das Knie hielt er mit beiden Händen kurz vor seinem Bauch auf, stützte sich darauf ab, drückte sich hoch und hatte seine Beine um Vegetas Hals geschlungen, ihn mit dem Schwung des Hochstemmens nach hinten und gen Boden werfend.
Für einen Moment lag Vegeta mit dem Rücken auf den Boden genagelt da, Thais Beine links und rechts neben seinem Kopf auf dem Boden und ihn selbst auf seiner Brust sitzend. Thai holte zu einem Faustschlag aus der ungebremst in Vegetas Gesicht landete, dann schlang der Saiyajin seine Arme um Thais Oberschenkel, hob seine Beine an und überkreuzte sie vor Thais Brust, drückte ihn nach hinten und von sich herunter. Einen Moment wälzten sie sich am Boden, dann lösten sie sich von einander und sprangen auf die Beine.
Vegeta war der erste der wieder in die Offensive ging und auf Thai zusprang. Jener schlug nach ihm und Vegeta duckte sich unter dem Schlag an Thais Seite weg, dreht sich geduckt um sich selbst und kam hinter ihm wieder in die Senkrechte. Seine Faust schnellte nach vorne, verpasste Thai von hinten einen Schlag auf dessen Wange und rammte ihm sein Knie ins Kreuz.
Thai schrie auf, schlug nach hinten aus und verpasste Vegeta ebenfalls einen Schlag ins Gesicht, welcher den Kopf des Saiyajins herumwirbeln lies und ihm die Zeit verschaffte um sich umzudrehen. Er setzte sofort nach, fand eine Lücke in Vegetas Deckung und malträtierte den Körper mit kräftigen schnellen Hieben.
Vegeta spuckte Blut aus, keuchte und lies sich fallen, drehte sich dabei leicht auf die Seite, federte den Sturz mit einem Arm ab, drückte sich hoch und verpasst Thai einen heftigen Tritt unter das Kinn der ihn zurück taumeln und Sterne sehen lies. Vegeta hörte es beim Aufprall richtig krachen und das bereitete ihm ein unglaublich gutes Gefühl.
Thai wich zurück und hielt sich das Kinn, spuckte nun ebenfalls Blut ... und einen Zahn aus und wischte sich über den Mund. Seine goldenen Augen fixierten Vegeta. Das hatte gesessen, richtig gesessen. War Vegeta wirklich so gut geworden oder setzte ihm einfach die erhöhte Schwerkraft so sehr zu, dass er nun schon nach Atem ringen musste? Seine Augen wanderten zu der Gestalt des Saiyajins und bewunderte die zum zerreisen angespannten Muskeln unter dem engen Trainingsanzug. Plötzlich war Vegeta weg.
„Träum nicht!", hörte er es nur noch kurz hinter sich zischen, als ein Faustschlag sein Genick traf und er nach vorne taumelte. „Wenn du träumst verlierst du!" Und ein weiterer Schlag fand sein Ziel in seinem Kreuz. Thai keuchte, krachte auf den Boden und rollte sich zur Seite, als Vegetas Faust dorthin krachte wo er eben noch gelegen hatte.
Mit beiden Beinen holte er aus und verpasste Vegeta einen Tritt und einen Stoß in den Magen, welchen der Saiyajin durch die Luft stieß und unweit von Thai auf die Trainingsfläche krachen lies. Er verlor keine Zeit, sprang auf, hämmerte seine Fäuste zusammen und schickte einen Energieball gen Vegeta.
Dieser erhob sich gerade noch und sah die heiße Energiekugel auf sich zufliegen, hob die Arme, ging in Deckungshaltung und lies ihn explodieren. Schmerzhaft verzog sich sein Gesicht, als die Hitze seinen Anzug ansenkte und Schürfwunden in sein Fleisch riss, er hörte Blut verdampfen und schmeckte bitteren Kupfer in seinem Mund. Ein Keuchen entrang sich seinen Lippen und dann war es vorbei.
Rauch stieg von den verbrannten Stellen auf seiner Haut aus, von denen es nun mehrere gab, aber das war ihm egal. Über die gekreuzten Arme hinweg sah er zu Thai und grinste kurz. Sein Blut rauschte ihm in den Ohren und das Adrenalin lies alle seine Sinne auf Hochtouren laufen. Sein Herz hämmerte, das Blut schoss nur so durch seinen Körper und er fühlte sich einfach gut.
Mit schnellen Zickzacksprüngen war er bei Thai und deckte ihn mit einem Hagel aus Schlägen und Tritten ein, drängte ihn immer weiter in die Defensive, dann lies er sich fallen, stützte sich mit einem Arm ab und fegte Thai die Beine unter dem Körper weg. Thai viel und während er das tat, trat Vegeta noch mal zu und schickte ihn schliddern über den Boden. Mit einem Sprung war der Saiyajin wieder auf den Beinen, schoss in die Höhe, blieb in der Luft stehen und sammelte nun seinerseits einen Energieball in seinen Händen. Er fixierte den Kämpfer und lies den Ball fliegen. Mit einem Dröhnen und Beben schlug er ein und Vegeta landete keuchend wieder auf der Fläche. Sich bei dieser Anziehungskraft in der Luft zu halten kostete irre viel Kraft.
Thai schluckte. Der Kiball hatte wirklich gesessen und nur langsam verzog sich der Rauch. Unmerklich lies er in seiner Handfläche eine kleine Kugel entstehen, so klein, das sie selbst von seiner Hand verdeckt wurde und doch speiste er sie mit immer mehr und mehr Energie, lies sie aber nicht größer werden.
Durch einen Fetzen des Rauches konnte er Vegeta beobachten. Teile seines Kampfanzuges hingen in Fetzen. Seine Schulter lag blank, an seiner Seite hatte sich ein großer Riss gebildet, der bis zu seiner Brust reichte und ... Thai schluckte, auch einer seiner Oberschenkel war fast frei.
„Lebst du noch?", kam es mit belustigter Stimme von Vegeta und Thai konnte das Keuchen seines Atems aus seiner Stimme heraushören. Es klang so verführerisch und ... was DACHTE er da? Ja, er fand Vegeta faszinierend. Ja, er fühlte sich von dessen Stärke angezogen ... aber doch nicht ... so.
„So schnell wirst du mich nicht los!", rief er zurück und schloss die Faust um die kleine Energiekugel. Vegeta lachte. „So schnell vielleicht nicht, aber doch vielleicht sehr viel schneller als dir lieb ist." Damit sprang der Saiyajin auf ihn zu und Thai drehte sich zur Seite, lies Vegeta vier Schläge auf seine Schulter und seinen angezogenen Arm landen und wartete auf den passenden Augenblick. Jetzt! Damit rammte er Vegeta seine Faust in den Magen. Der Saiyajin krümmte sich und Thai öffnete seine Faust, drückte den kleinen Energieball an Vegetas Bauch und lies ihn explodieren.
Vegeta schrie auf, als er sich von Flammen und Energie umgeben sah die auf seinen Körper eindrückte. Er wurde zurück geschleudert, krachte auf den Boden, wirbelte nach oben, krachte noch mal auf den Boden und schlidderte ein Stück weiter wo er benommen liegen blieb. Scheiße hatte das weh getan!
Thai atmete schwer. Diese Attacke war nicht einfach auszuführen und noch sehr viel schwieriger zu koordinieren. Er hatte sie sich erst vor kurzem angeeignet und darauf gebrannt sie endlich einmal einsetzen zu können. Nun war der Moment gekommen und mit diesem Ergebnis hätte er niemals gerechnet.
Immer noch lag Vegeta auf der Seite und Rauch stieg von seinem Körper auf. Die Löcher seines Kampfanzuges hatten sich noch mehr vergrößert und die straff gespannte Haut über den Muskeln freigelegt. Thai schluckte. War mit Vegeta alles in Ordnung? „Vegeta?" Der Angesprochene rührte sich nicht. „Vegeta? Alles in Ordnung?"
Thai ging auf den am Boden liegenden Krieger zu und lies sich in die Hocke sinken, streckte seine Hand nach Vegetas Schulter aus und drehte ihn auf den Rücken. Widerstandslos und schlaff kippte der Körper herum und Thai konnte erkennen, das sein Energieball – bis auf wenige dünne Stoffstreifen, welche den Kampfanzug gerade noch zusammen hielten – den kompletten Rest verbrannt hatte. Eine rot umränderte Stelle an Vegetas Bauch zeugte von dem Punkt wo sie explodiert war. „Vegeta?" Besorgnis schwang nun eindeutig in Thais Stimme mit und er rüttelte an der Schulter. „Vegeta! Verdammt, mach deine Augen auf."
Der Saiyajin stöhnte und seine Augenlieder flackerten. Langsam hob er seine Hand und legte sie sich an seine Stirn, was ein weiteres Stöhnen zwischen seinen Lippen hervorkommen lies. „Scheiße ...", hauchte er und blinzelte. „Mir tut ... alles weh." Er lies die Hand sinken und sah zu Thai hoch, erst nach und nach klärte sich sein Blick. „Was hast du gemacht?"
Die Erleichterung darüber das es Vegeta offenbar gut ging stand Thai ins Gesicht geschrieben und ein sachtes Lächeln huschte über seine Züge. „Ich hab eine neue Energieattacke ausprobiert. Man hält das Volumen so klein wie möglich und presst die Energie darin zusammen. So kann man die Attacke gut vor dem Gegner verstecken."
Noch einmal blinzelte der Saiyajin und rollte sich dann auf den Bauch um sich auf alle Viere hochzustemmen. Ein Bein anziehen, sich darauf abstützend stand er schwankend auf. Thais goldene Augen folgten jeder Bewegung und blieben Sekunden zu lang für seinen Geschmack auf den nun vielen freiliegenden Körperpartien Vegetas hängen.
„Geht es ...", er schluckte und setzte ein weiteres mal an. „Geht es dir gut?" Vegeta wand den Kopf und sah zu ihm herunter. „Sicher geht es mir gut." In seinen Augen funkelte es und das beruhigte Thai. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht ... Vegeta kippte einfach vor ihm um! Thai kam gerade noch rechtzeitig um zu verhindern das der Saiyajin auf den Boden aufschlug und fing ihn ab. „Vegeta!"
Jener rührte sich nicht und Thai hielt seine Hand über dessen Nase. Atemzüge, Gott sei Dank. Sei Herz hämmerte in seiner Brust und er schwor sich diese Technik nicht noch einmal in einem Kampf mit Vegeta einzusetzen. Zumindest nicht so lange, wie er genau wusste, wie sie funktionierte. Er musste irgendetwas falsch gemacht haben. So heftig hatte er Vegeta gar nicht treffen wollen, verdammt.
Mit der anderen Hand zugreifend packte er Vegetas Beine, hob den bewusstlosen Krieger hoch und gab der Trainingseinheit den Befehl mit der Schwerkraft nach unten zu fahren, dass er die Fläche verlassen konnte. Für einen Moment war er überrascht, wie leicht sich Vegeta in seinen Armen anfühlte, dann jedoch verließ er die Trainingshalle und suchte den Weg in das Zimmer des Saiyajins wo er ihn vorsichtig auf dessen Bett legte.
Vegeta stöhnte sachte auf, als er in die Laken glitt und die Matratze sich unter seinem Gewicht leicht nach unten bewegte. Sein Gesicht verzog sich kurz schmerzhaft und fiel dann auf die Seite. Thai seufzte und setzte sich vorsichtig auf den Rand. Seine Augen glitten über den trainierten Körper und die Schürfwunden, die blutigen Kratzer und die leichten Verbrennungen die er Vegeta selbst zugefügt hatte. Verdammt! Das hatte er nie gewollt.
Die Brust des Saiyajins hob und senkte sich unruhig. Thai biss sich auf die Unterlippe und erhob sich wieder. Vegeta musste aus den verdreckten und zerrissenen Klamotten raus, das war nicht gut, wenn der Stoff angesengt auf seiner Haut zurückblieb und dort vielleicht noch festklebte.
Mit einem mulmigen Gefühl machte sich Thai also an die Aufgabe Vegeta so vorsichtig wie möglich aus den Kleidern zu schälen. Der Saiyajin gab ab und an ein weiteres Stöhnen von sich, aber die Erschöpfung schien ihn fest im Griff zu haben und er schlug die Augen nicht auf, ab und an bewegte sich der Kopf leicht, wenn Thai ein besonders verkohltes Stück Trainingsanzug von seiner Haut zog.
Scheiße!, warum begann sein Herz auf einmal zu schlagen? Warum zur Hölle fingen seine Fingerspitzen an zu kribbeln wann immer er Vegetas straffe Haut spürte? Warum musste er sich zusammen nehmen um seine Hand nicht auf die sich heben und senkende Brust zu legen und die straffen Muskeln dieser nachzuziehen?
Thai schluckte schwer und kämpfte die Röte in seinem Gesicht nieder, welche sich plötzlich dessen bemächtigt hatte. Verzweifelt schloss er die Augen, aber es half nichts. Er sah den Krieger trotzdem noch vor sich im Bett liegen. Was ist nur mit mir los? Was?
Langsam hob er seine Lieder und sah aus den goldenen Adleraugen auf Vegeta herunter. Sein Hals wurde trocken als er nun auch nach der Hose griff und die straffen Beine vorsichtig aus dem engen Stoff befreite. Scheiße ... wenn er es nicht gewusst hätte ... spätestens jetzt wäre es ihm aufgefallen ... selbst einem Blinden wäre aufgefallen, das Vegeta zu einer Kriegerrasse gehören musste. An dem Saiyajin war einfach alles perfekt.
Neugierig ruhten seine Augen auch auf dem braunen Affenschwanz dessen Spitze sich unruhig wie bei einer Katze hin und herbewegte. Einen Moment zögerte Thai noch, dann streckte er die Hand aus durch das weiche Fell zu streichen. Die Reaktion die darauf folgte überraschte ihn. Aus Vegetas Lippen ertönte ein weiteres Stöhnen und sein Körper zuckte leicht zusammen, der Schwanz schlang sich um Thais Handgelenk und die Spitze pendelte nun aufrecht in der Luft.
Der Blick des blonden Mannes wanderte zu Vegetas Gesicht und er musste abermals schlucken. Die Züge des Kriegers waren ruhiger geworden ... zumindest ein wenig und die Brust hob und senkte sich nicht mehr ganz so flach, dafür einen Deut schneller.
Ich muss ganz und gar verrückt sein, dachte sich Thai, als er ein Stück näher heran rutschte und fasziniert in Vegetas Gesicht blickte. Ohne das er es wirklich registrierte strich sein Daumen sacht über den Schweif und die Reaktion die der Saiyajin auf diese Liebkosung unterbewusst erwiderte liessen Thais Herz noch schneller schlagen als es das eh schon tat.
Eine sanfte Röte zog sich über Vegetas Nasenwurzel und er öffnete sacht seine Lippen um mit einem sanften Keuchen eine kleine Dampfwolke auszustoßen. Seine Lippen ... mit einem Mal konnte Thai seine Augen nicht mehr davon lassen. Sonst präsentierten sie sich immer zu einem schmalen Schlitz zusammen gepresst, doch hier während Vegeta schlief, erkannte Thai das sie zwar schmal, aber doch einen schönen Schwung hatten.
Er beugte sich vor, fuhr mit einer Hand über Vegetas Braue und dann ganz vorsichtig und sanft über einen Schnitt an seiner Wange ehe seine Finger über die Lippen glitten. Wie er wohl schmeckt? Bestimmt herb, männlich und sehr maskulin, dachte sich Thai. Ob er es wagen sollte?
Irgendwo in seinem Inneren schrie etwas auf, das mit solcher Gewalt gegen dieses unbewusste Verlangen antrommelte das es beinah weh tat. Doch je länger Thai dieses Gesicht und diesen Körper musterte, um so weiter rückte dieser Punkt in den Hintergrund.
Er wollte ihn schmecken ... wenigstens einmal diese Lippen berühren. Einmal wissen ob sie so weich waren, wie sie sich ihm hier gerade präsentierten. Mit klopfendem Herzen beugte er sich vor und verschloss vorsichtig Vegetas Mund mit seinem. Der Schlag der ihn dabei durchströmte, dieses elektrisierende Gefühl war überwältigend.
Thai hatte sich geirrt ... Vegeta schmeckte nicht herb, er schmeckte süß, verführerisch, aber doch auf eine Art dominant, welche einen in die Knie zwang. Ein wenig mutiger geworden tupfte seine Zunge über die Lippen und erkundete sacht Vegetas Mund. Schien jeden Fleck darin schmecken und berühren zu wollen und drang tiefer vor.
Vegeta stöhnte und Thai sprang mit explodierendem Herzen und dem puren Adrenalin im Blut vom Bett auf und sah keuchend auf den Saiyajin herunter. Dieser hatte ein Bein angezogen und aufgestellt sich ansonsten aber nicht bewegt und schien immer noch ohne Bewusstsein.
Oh mein Gott! Was hab ich getan? Thai fuhr sich mit den Fingern über seine Lippen. Sein Blick hing wie gebannt an dem durchtrainierten Körper der nur noch mit einer Unterhose bekleidet auf dem Bett lag. Ich hab ihn geküsst! Schweiß brach ihm aus und dann wirbelte er herum und verließ fluchtartig Vegetas Zimmer.
Lange Zeit war es still in dem kleinen Raum und der Saiyajin bewegte sich auch nicht. Dann hob er einen Arm und legte ihn sich über die Augen, ein leichtes Beben ging durch seinen Körper. „Mist!"
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Verlorene Vergangenheit
FanfictionVegeta lebt als junger Krieger auf einem kleinen Stützpunkt in Freezers Heer. Und eigentlich ist sein Leben gar nicht so schlecht. Der Kommandant ist sein Ausbilder, an Kraft kommt keiner der Soldaten an ihn heran. Doch alles ändert sich im Leben de...