Persona 5 Royal - Rückkehr ins Meta-Universum

Der Palast

Ren wollte nun einige Vorbereitungen treffen. Er blickte gerade auf die Uhr. Es war früher mittag. Sie hatten heute also noch genügend Zeit in den Palast zu gehen, die anderen zu finden und die Infiltrationsroute zu sichern. Es war eine Menge zu tun, aber sie hatten keine Zeit mehr. Morgen mussten sie die Prangerkarte versenden um für übermorgen den Sinneswandel auszulösen. Ansonsten...Der Junge schüttelte innerlich mit dem Kopf. Er durfte keinen Gedanken daran verschwenden. Rens Ungeduld hatte keine Grenzen. Sein Puls war stetig auf 180 und er konnte auch mit seinen Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Wichtig für ihn war alle zu retten, und vielleicht auch sich selbst, aber das war nebensächlich.

Ren machte zuerst einen kurzen Halt bei Takemi um Medikamente zu kaufen. Die Ärztin war schon überrascht den Oberschüler zu sehen, verkaufte ihm aber alles was er wollte, nach einem kurzen Smalltalk und Rens leicht drängelnden Worten. Als nächstes machte er sich auf den Weg nach Shibuya. Natürlich war er weiterhin in höchster Alarmbereitschaft und achtete auf jeden, der ihm verdächtig vorkam. In Shibuya war sein nächstes Ziel der Waffenladen von Iwai. Als er den Laden betrat, wurde er auch gleich begrüßt: "Yo, Kleiner. Ist ja ne Ewigkeit her." Der Mann mit der Mütze saß wie immer hinter dem Tresen und schaute von seinem Laptop auf.

"Hallo Iwai.", sagte Ren kurz, blickte sich kurz um, meinte dann aber weiter, "Hast du was Neues?"

Der Angesprochene blickte leicht verdutzt. Da kommt der Junge nach ner halben Ewigkeit wieder in seinen Laden und das Einzige, was er fragte war, ob er neue Ware habe? Geht's noch? Aber Iwais aufkeimende Wut verstummte, als er sah, wie nervös der Junge blickte. Da war etwas im Busch. Definitiv. "Alles okay bei dir?", fragte der Große dann nach.

"Ja, schon.", sagte Ren trocken. Er war nicht hier um zu plaudern, sondern um einzukaufen. "Also?", der Junge stand nun vor Iwai am Tresen und blickte ihn eindringlich an. Er versuchte locker zu wirken, was ihm nur halb gelang.

Iwai ließ einen tiefen Seufzer fallen und stand auf. Neben seinem Laptop lagen ein paar Bestellzettel und er nahm einen davon in die Hand. Er las die Liste laut vor. Es folgten viele Modellwaffennamen. Ren hatte seine Bewegung mit den Augen verfolgt. Er haschte seinen Blick über den Tresen vom Waffenladenbesitzer. Im Augenwinkel erblickte er eine Kombination aus Kanjis, die seine Aufmerksamkeit weckte. Hatte er das gerade wirklich gelesen? Ren erschrak leicht und suchte mit seinen Augen die Kanji Kombination, die er eben gelesen hatte. "Aiko". Da! Auf dem Zettel, auf dem eben noch der Bestellzettel lag, den Iwai nun in der Hand hatte und ihn vorlas. Konnte das wirklich sein? Ohne zu zögern nahm Ren das Blatt Papier einfach in die Hand. Tatsächlich! Der Name war Aiko. Aber der Vorname war...

"Hey!", Iwai schaute Ren mürrisch an und riss ihm den Zettel wieder aus der Hand, "Das sind sensible Kundendaten, man."

Ren fühlte sich ertappt, aber er musste es unbedingt wissen: "Wer ist Yuzuro Aiko?"

"Ts. Kleiner. Steck deine Nase nicht in fremde Angelegenheiten."

Jetzt blickte Ren den Verkäufer ernst und eindringlich an. Hier war etwas faul. Vielleicht steigerte er sich auch nur da rein. Immerhin gibt es genügend andere Familien mit dem Namen Aiko. Aber er durfte sich keine Information entgehen lassen.

Iwai fühlte sich etwas eingeschüchtert durch den Blick. Der Kleine meinte es also ernst. Aber warum interessierte es ihn so sehr? Er erinnerte sich daran, wie der Junge ihm geholfen hatte, als er in der Scheiße steckte. Eigentlich sollte er ihm vertrauen können. Und eigentlich wird Ren ihn dafür hassen. Aber na gut. Iwai seufzte: "Na schön. Erwischt Kleiner. Ich weiß, dass ich keine krummen Dinger mehr drehen soll, aber das hier war nochmal wichtig...Keine Sorge. Kaoru und ich sind aus dem Schneider, zu 100%. Der Auftraggeber ist das Ehrlichste Mitglied in der Yakuza. Ich bekomme Geld und er die Ware. Mein Name wird herausgehalten und dann wird er mich nie wieder kontaktieren. Glaub mir. Auf sein Wort kann man zählen, auch wenn er als sehr gefährlich gilt."